Engpass Hirschgartendreieck

Der Engpass am Hirschgartendreieck bleibt uns noch eine Weile erhalten. Der Neubau der Brücke gestaltet sich schwieriger als gedacht - und dass, obwohl die Erpe an dieser Stelle gerade mal einen Meter breit ist. Bereits 2007 wurde der Bau von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ausgeschrieben. Doch nach Baugrunduntersuchungen mussten die ursprünglichen Pläne angepasst werden. Erst danach konnten die Arbeiten wieder aufgenommen werden. Der Fertigstellungstermin ist jetzt auf den Juni diesen Jahres avisiert. Ob die Baukosten jetzt steigen, scheint noch nicht festzustehen. Doch selbst wenn die Brücke "pünktlich" im Juni fertig wird, bleibt uns das Nadelöhr noch erhalten. Denn die gesamte Straßenmündung soll erst im Sommer 2013 fertig sein - so lange müssen sich alle Fahrzeuge über eine Notspur quälen, Staus inklusive.

Treptopolis wird neues Tacheles

Die Ära des Tacheles ist vorbei, aber die Künstler arbeiten dennoch weiter. Denn Kemal Cantürk und Henk Möll, zwei Mitbegründer des Tacheles, bauen mit weiteren Mitbegründern ein neues Kulturhaus in Berlin - und diesmal in Treptow-Köpenick. Das Kulturhaus "Treptopolis" entsteht in Baumschulenweg und soll den ursprünglichen Geist des Tacheles am Leben halten. "Die Kreativität und die Vielfalt der Kunst werden hier im Vordergrund stehen", sagt Kemal Cantürk. Geplant sind neben einer Galerie und einem Café auch Theaterprojekte, Lesungen, Konzerte, Veranstaltungen und eine Näh- und Designwerkstatt. Das Kulturhaus entsteht in der Rinkartstraße 18, Ecke Heidekampweg in einer leerstehenden Kaufhalle. Alles wird von den Künstlern selbst gebaut.

Winterpause ist vorbei

Nach einer mehrwöchigen Winterpause hat das Museum im Wasserwerk Friedrichshagen wieder geöffnet. In diesem Jahr wird das Museum in dem denkmalgeschützten Backsteingebäude bereits 25 Jahre alt. Daher ist das wichtigste Mueseumsstück das Gebäude selber, das aus dem Jahr 1893 ist. Friedrichshagen gehörte damals zu den größten und modernsten Wasserwerken Europas. Mit der mächtigen Kolbenpumpe konnten pro Stunde 1500 Kubikmeter Wasser in die Leitungen zum Filtergebäude gedrückt werden. Bis 1979 war das heutige Museumsstück noch im regulären Betrieb.

Pro Jahr besuchen etwa 10.000 Menschen das Museum in dem märkischen Sandsteinbau mit seinen gusseisernen Dampfmaschinen und den uralten Rohren und Fotos, die die damalige Wasserversorgung schildern. "Wasser für Berlin" heißt denn auch die ständige Ausstellung in dem Museum. Sie berichtet von der Wasserversorgung und der Stadtentwässerung im Moloch Berlin, von 1850 bis zur Gegenwart. 1856 nahm das erste Waserwerk vor dem Stralauer Tor seinen Betrieb auf. Denn angesichts der um sich greifenden Epidemien und Seuchen erschien es nicht mehr ratsam, Trinkwasserbrunnen und Rinnstein gleich nebeneinander zu haben.

Übrigens ist die alte Dampfmaschine noch immer funktionstüchtig. Davon kann sich jeder sonntags um 11 und um 14 Uhr überzeugen, wenn das Monstrum angeschmissen wird. Und in den Sommermonaten bietet das Museum neben seinen historischen Exponaten noch etwas Besonderes: Klassikkonzerte im Maschinensaal, die aufgrund der besonderen Athmosphäre und Akustik über die Bezirksgrenzen hinaus beliebt sind. Sonderveranstaltungen sind auch zum Tag der Stadtkultur am 17. Juni und in diesem Jahr zum Jubiläum des Museums im September geplant. Das Museum im Wasserwerk Friedrichshagen, Müggelseedamm 307, ist sonntags bis donnerstags jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Eintritt: 2,50, erm. 1,50 Euro, bis 18 Jahre frei.