Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Haben Sie mal einen Blick in den Garten geworfen, oder allgemein in die Natur. Im Moment kann man nur staunen, wie üppig alles wächst und gedeiht. Ich habe, so lange wir hier wohnen, noch nie ein so üppig blühendes Blumenbeet gehabt. Unser märkische Sandboden, die hohen Bäume - all das machen es den Pflanzen auch nicht leicht. Aber in diesem Jahr ist alles anders. Petrus meint es gut mit ihnen. Es ist genau die richtige Mischung aus Wärme, Sonne und Feuchtigkeit.

Doch wie es im Leben so ist: Des einen Freud, ist oft des anderen Leid.

Schon jetzt werden die ersten Stimmen laut: Was ist denn das für ein doofer Sommer. Das kann man doch nicht Sommer nennen!

Tja, die Natur freut sich zwar, aber dafür enden etliche Sommerfeste mit einer feuchten Dusche. Und die Fahrstuhlfahrt der Temperaturen belastet vor allem den Kreislauf der älteren Menschen. Aber auch das Schwüle mögen die wenigsten.

Eigentlich kann man es doch nie allen Menschen Recht machen. Oder sehen Sie das anders?

Denn die Menschen sind nun mal verschieden - und das ist auch gut so, wie eine bekannte Persönlichkeit einst sagte. Stellen Sie sich vor, wie langweilig das Leben wäre, wenn alle Menschen gleich wären, und vielleicht auch wie anstrengend, wenn alle die gleichen Macken hätten wie ich...

Das Leben besteht nun einmal aus Kompromissen. Das lernt man nicht zuletzt in der Partnerschaft und der Familie, letztlich auch im Freundeskreis und auf der Arbeit. Gibst Du heute hierbei nach, gebe ich morgen dabei nach. Heute darfst Du bei einem Fest laut sein, dafür meckerst Du aber auch bei meinem nächsten Fest nicht. Kompromissbereitschaft und Toleranz sind das A und O im täglichen Miteinander. Und das Meckern sollte man sich für wirklich wichtige Dinge aufheben, wenn die Schmerzgrenze erreicht ist.

In diesem Sinne: Auf eine gute Nachbarschaft und genießen Sie den Sommer mit allem was er uns bringen mag!