Serie für den Natur- und Gartenfreund

Sommerausklang

von Marianne Schäfer

Der August hat uns noch einmal gezeigt, was ein richtiger Sommer ist. Gelbblühende Stauden wie die Sonnenbraut (Helenium), die hohe Fallschirmrudbeckia, auch der niedrigen Sonnenhut, welche flächig gepflanzt, Sonne pur darstellen kann. Nicht zu vergessen die Sonnenblumen...

Jetzt im August dominiert das Gelb im Garten. Sogar bei den Feld- und Wiesenblumen ist das so. Die robuste Goldrute leuchtet mit dem warmen Gelb ihrer weichen Wedel in Feld und Garten. Auch die hohe, dekorative Königskerze, welche als Wildpflanze bei mir im Garten steht. Lange blüht sie mit einem Blütenstand wie ein Kandelaber, mit zehn Nebenarmen und vielen gelben Blüten.

Die Hauptblütezeit der Rosen ist vorbei. Auch die Pfingstrosen, der Fingerhut, die Malven, die Lupinen sind verblüht. Der in kühlem Blau blühende Rittersporn und die kniehohen Tradeskantien existieren nur noch mit einem Blätterrest. Lilien und die Sommerstaude Phlox beenden in der Sonnenhitze ihre süß duftende Blütezeit.

Aber dann, im September, wenn die unermüdlich blühenden Dahlien immer noch ihre farb- und formenreiche Blütenpracht zeigen und die ersten Chrysanthemen mit ihren warmen Farbtönen zu blühen beginnen, dann beginnt der Herbst. Die Staudenastern entwickeln schon ihre Knospen und die Freude auf ihr Blühen ist so groß, dass wir den Verlust der Sommerblumen verschmerzen können.

Blumen im Garten sind eine Sache für Augen und Seele. Obst und Gemüse sind hingegen die nahrhafte Seite für die Gesundheit des Körpers. Immer erfolgreich ist die Beerenernte im Garten. Es ist ein besonderer Genuss die roten Trauben vom Johannisbeerstrauch frisch vom Ast im Mund abzustreifen. Knackig und saftig, süß und sauer, alles auf einmal! Das Beerenobst ist nun schon lange geerntet und verarbeitet. Auch vom Rhabarber wurden die dicken Stiele geerntet, nun beginnt seine Ruhephase. Es scheint so, als wenn in diesem Jahr die Obsternte besonders reich ausfällt. Der Ertrag von Kirschen ist leider oft durch die Pilzkrankheit "Monilia" stark minimiert. Aber auf alle Fälle werden die Pflaumen- und auch die Apfelernte beachtlich sein. Ich sah bei meinen Radfahrten durch Müggelheim Obstbäume, deren Äste sich schwer nach unten bogen, so schwer wogen die vielen Früchte.

Bei den frühen Pflaumen hat oft die großfruchtige Sorte "Königin Viktoria", mit ihrer rötlichgelben Farbe, einen reichen Ertrag. Die "Deutsche Hauszwetsche", auch "Bauernpflaume" genannt, ist beinahe zuverlässig im regelmäßigen Ertrag. Meine Lieblingssorte bei den Pflaumen ist die Sorte "Wangenheim". Sie ist rundlich und saftig süß, mit würzigem Geschmack.

Bei dem Gemüseanbau in unseren Gärten hat sich viel verändert. In den Kriegs- und Nachkriegsjahren wurde im Garten beinahe völlig auf die Eigenversorgung hin gegärtnert. Vom Radieschen bis zu den Kartoffeln wurde alles angebaut. Wer heute Gemüseanbau betreibt, wählt überwiegend Tomaten und Gurken. Diese werden meistens im kleinen Gewächshaus angebaut. Kartoffelanbau ist gut, um einst vernachlässigtes Land wieder erfolgreich zu bewirtschaften. Unproblematisch sind Kürbis und Zuccini.

Beliebt sind auf alle Fälle alle Arten von Gewürzkräutern. Ob Minze, Salbei, Rosmarin, Oreganum, Thymian, Petersilie, Schnittlauch, Kerbel und Bärlauch auch Dill und Bohnenkraut, ein Gewürzbeetchen bereichert nicht nur die Gartenvielfalt, sondern auch das Essen. Beeindruckend ist das immer größere Angebot an neuen, dekorativen Gewürzpflanzen. Diese können durchaus in hübschen Keramiktöpfen als besonderer "Hingucker" dicht an der Haustür auf der Treppe, oder auf dem Balkon gehalten werden. Auch die Insekten werden von den duftenden Blüten magisch angezogen. Eine Bedingung muss aber erfüllt sein. Beinahe alle Gewürze lieben die Sonne!

Ich frage mich: Wie wird es sein, wenn Schönefeld einmal voll im Betrieb ist und die Flugzeuge mit ihren Abgasen über unseren Ort hinweg donnern? Kann man dann noch Obst, Gemüse und die Kräuter verwenden?