Sackgasse Müggelheim?

Ersatzbrücke für die Fahlenbergbrücke wird in Frage gestellt

Wird Müggelheim bald zu einer Sackgasse? Wenn es nach dem Willen der "Sparfüchse" im Senat geht, soll das so passieren. So lauten zumindest erste Informationen aus dem Bezirksamt.

Dass die Fahlenbergbrücke auf der Chaussee Richtung Gosen marode ist, hatten wir ja bereits berichtet. Die Brücke muss abgerissen, eine neue gebaut werden. Für die ein- bis zweijährige Bauzeit soll eine Ersatzbrücke aus Kostengründen eingespart werden, heißt die Schreckensmeldung aus dem Bezirksamt. Das hieße, eine Weiterfahrt nach Gosen ist nicht mehr möglich. Sackgasse Müggelheim! Die Folgen: große Umwege, um ins Umland zu kommen; Förster Majumder käme nicht mehr ohne Umwege (einmal um den Müggelsee) in sein Revier und der Müggelpark Gosen würde ein Großteil seiner Käufer verlieren. Denn wer fährt schon einmal um den See herum, um dorthin zu kommen.

"Das sind bereits die ersten Auswirkungen der Kostenexplosion rund um den BER", vermutet Christian Schild, CDU-Fraktionsvorsitzender in der BVV. Vor allem bei den Infrastrukturprojekten würde der Rotstift angesetzt werden. Er hat bereits einen Antrag in der BVV für eine Ersatzbrücke gestellt.

Die Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Petra Roland, beruhigt: "Müggelheim wird keine Sackgasse, höchstens ein Nadelöhr. Wir bauen in der Regel so, dass immer eine Spur für den Verkehr geöffnet bleibt." Aber da die Brücke erst 2014/15 in die Investitionsplanung aufgenommen werden würde, gäbe es noch nichts Konkretes. Nur: Warum verkündet die BVG gegenüber dem Bezirksamt bereits die Einstellung ihrer Buslinie nach Gosen für die Bauzeit? Darauf hat Frau Roland keine Antwort parat.

Doch die Fahlenbergbrücke ist ja nicht die einzige Brücke, die uns Müggelheimer unmittelbar betrifft: Auch die Lange Brücke und die Behelfsbrücke am Köpenicker Schloss sind so marode, dass sie komplett abgerissen werden müssen. Viele haben die kilometerlangen Staus noch lebhaft in Erinnerung, die es bei den letzten Arbeiten an dieser Brücke in den 90er-Jahren gab. Nun ist es also bald wieder so weit... Aber auch hier gibt es noch nichts Konkretes. Nur so viel ist bekannt, dass aus den zwei Brücken künftig eine werden soll, mit zwei Gleisen für die Straßenbahn.

Die Verkehrsplaner seien sich einig, so Petra Roland, dass der Bau der Brücken koordiniert werden müsse, um nicht einen Verkehrskollaps herbei zu führen. Denn auch die Allende-Brücke muss saniert werden. "Wir werden darauf achten, dass die Arbeiten nicht zeitgleich stattfinden - wenngleich sich das vielleicht nicht 100prozentig vermeiden lassen wird", so die Sprecherin.