Uferbahn wird saniert

Der Startschuss ist gefallen: Die traditionsreiche Straßenbahnstrecke zwischen Schmöckwitz und Grünau, die sogenannte Uferbahn, wird jetzt saniert. Rund 18 Millionen Euro werden in die 7,5 Kilometer lange Strecke gesteckt. Geldgeber ist der Senat.

Die Gleise der 1912 in Betrieb gegangenen Strecke sind mittlerweile stark verschlissen. Weil sie durch ein Trinkwasserschutzgebiet führen, müssen bei der Sanierung besonders strenge Auflagen eingehalten werden. So müssen die Baugruben besonders gesichert werden und auch die Baufahrzeuge müssen auf gesicherten Flächen abgestellt werden. Aus diesem Grund hatte die BVG die beliebte Ausflugsbahn auch einstellen wollen zugunsten einer Buslinie. Denn Berlin wollte zuerst nur die Hälfte der Sanierungskosten übernehmen. Durch Anwohnerproteste, Menschenkette und Unterschriftensammlungen fiel im vergangenen Jahr dann die Entscheidung zugunsten der Sanierung der Strecke.

Bis zum 16. Juni wird der Abschnitt zwischen Regattastraße 260 und Vetschauer Allee saniert. Er erstreckt sich über die Sportpromenade und liegt zudem im Trinkwasserschutzgebiet. Es gibt einen Schienenersatzverkehr zwischen S-Bahnhof Grünau und Vetschauer Allee. In den Sommerferien fährt die Tram 68 wieder, so dass die Schüler auch wie gewohnt ins Strandbad Grünau kommen. Die Arbeiten sollen dann am 6. August fortgesetzt werden, voraussichtlich bis Ende Oktober. Bis 2015 soll die gesamte Strecke saniert sein.

Müggelturm-Pächter gekündigt

Der Besitzer des Müggelturms, der Krefelder Investor Marc Förste, hat seinem langjährigen Pächter András Milak jetzt die Kündigung geschickt - und fühlt sich selbst ungerecht behandelt, wie er in einem Telefonat gegenüber dem Müggelheimer Boten beklagte. Es bestünde kein Grund, dass alle so schlecht über ihn reden würden. Wie berichtet, versucht der Liegenschaftsfond den Vertrag rückabzuwickeln, weil Förste seit Dezember 2006 so gut wie nichts am Müggelturm getan hat, trotz vollmundiger Versprechen.

András Milak betreibt seit Jahren den Imbiss am Fuße des Turmes und war auch für dessen Betreibung verantwortlich. Doch seit einiger Zeit hat Milak keine Miete mehr gezahlt. Er begründet das damit, dass er aus seinen bescheidenen Mitteln den Turm instand gehalten hat. Dazu gehörte auch das Reparieren von Fenstern oder das Ausbessern von Stufen. Mehr als 30 000 Euro hätte er im Laufe der Jahre investiert, sagt Milak. Mehr, als Förste an den Liegenschaftsfond gezahlt hat. Von Förste sei nie etwas bezahlt worden.

Pläne für altes Bolle-Areal

Für das alte Bolle-Areal an der Wendenschloßstraße 254 soll jetzt Planungsrecht geschaffen werden, heißt es im Bezirksamt. Das 15 Hektar große Grundstück wurde etwa 1875 von Carl Bolle erstanden. Es entstanden eine Villa und ein Gutshof. 1918 entstand dann die Gärtnerei "Marienhof" und ab 1953 nutzte die landwirtschaftlich-gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität die Anbaufläche zu Forschungszwecken. Das Grundstück wurde rückübertragen und steht seit 2001 leer. In den nächsten Jahren sollen 1000 neue Wohnungen entstehen. Schon jetzt steht fest, dass auch die denkmalgeschützte Villa, das Weinhaus, das einstige Wohnhaus und der Hafen restauriert bzw. wieder aufgebaut werden sollen. Die Backsteingebäude werden dann einen Kontrast zu den weißen, modernen Neubauten darstellen. In ihnen wird es einen Mix aus Miet- und Eigentumswohnungen geben. Auch das Dahmeufer soll künftig öffentlich sein.

Doch bevor das endgültige Konzept feststeht, wird es noch eine öffentliche Auslegung mit Bürgerbeteiligung geben. Baubeginn wird daher frühestens 2013 sein. Aber einen Investor gibt es schon jetzt: die IBI-Group, die international agiert. Anwohner befürchten allerdings schon jetzt, dass es später zu großen Verkehrsbeeinträchtigungen an der ohnehin neuralgischen Kreuzung Wendenschloß- Ecke Müggelheimer Straße kommen wird.

Neue Brücke geplant

Im Herbst 2014 soll eine neue Salvador-Allende-Brücke gebaut werden. Das ist nötig, weil die alte, stark befahrene Brücke stark geschädigt ist. Unter anderem weist sie Risse auf und ist vom sogenannten Betonkrebs befallen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erarbeitet bis dahin ein Konzept für die Verkehrslenkung. Denn dass es schwierig wird bei einer vierspurigen stark befahrenen Straße, ist allen Beteiligten klar. Der Neubau ist derzeit mit 16 Millionen Euro veranschlagt.