Das hoffnungsvolle Läuten der Weihnachtsglocken

von Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

Der Heimatverein hat Ihnen in diesem Jahr seine Adventsausstellung gewidmet. Glocken gehören zur Weihnachtszeit für viele unbedingt dazu, nicht nur am Schlitten des Weihnachtsmanns, als beliebter Christbaum- oder Fensterschmuck, sondern auch der Klang der Kirchenglocken. Zu sehen sind sie meistens nicht, aber kilometerweit zu hören. Ihr Geläut tönt von Kirchtürmen, von Weihnachts-CDs, aus Lautsprechern der Weihnachtsmärkte und wird in Liedern besungen. "Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit: `S ist als ob Engelein singen…", heißt es in dem bekannten Weihnachtslied.

In diesen Gesang der Engel zur Heiligen Nacht stimmen unsere Kirchenglocken ein. Die ältere der beiden Müggelheimer Glocken trägt die Inschrift "Ehre sei Gott in der Höhe". Mit diesen Worten jubeln im Lukasevangelium die himmlischen Heerscharen auf den Hirtenfeldern von Bethlehem über die Geburt des Kindes in der Krippe und verkünden: "Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens".

Vom Frieden auf Erden sind wir weit entfernt. Die Bilder aus Syrien, Gaza, Israel und Gewalttaten in unserer Stadt führen uns das täglich vor Augen. Auch die Geschichte der Müggelheimer Glocken erzählt davon. Im ersten Weltkrieg wurde eine der beiden eingeschmolzen, um Granaten herzustellen und damit Menschen zu töten – angeblich zur Ehre des Vaterlandes.

Die Glocke mit der weihnachtlichen Friedensbotschaft hat überdauert und ebenso die Hoffnung auf Frieden, nach dem wir uns zu Weihnachten besonders sehnen. Mitten in unsere heillos zerstrittenen Welt hat Gott durch dieses kleine, wehrlose Kind in der Krippe einen Friedenskeim gelegt. Denn als das Kind groß wurde und später als Wanderprediger durch Palästina zog, achtete es die Kleinen für groß, lehrte die Menschen, einander wie Kinder zu vertrauen, zu verzeihen und keine Gewalt anzuwenden.

Wie sich der Gesang der Engel über die Felder Bethlehems ausbreitete, erschallen heute die Glocken weit über die Kirchen hinaus und verkünden die himmlische Botschaft in unsere friedlose Welt hinein. Ihr Klang lädt uns ein – auch diejenigen, die nicht in die Kirche kommen können – in den Lobgesang der Engel einzustimmen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden".

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Aufmerksamkeit und Freude auf den Klang unserer Kirchenglocken hören.

Kirchentermine im Dezember

Gottesdienste
1. Advent, 2.12., 17 Uhr: Musikalischer Gottesdienst - Kleine Stadtkapelle Dresden/Pfrn. Schwedusch-Bishara
2. Advent, 9.12., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfr. Schmidt
3. Advent, 16.12., 10 Uhr: Familiengottesdienst mit Taufen - Elternkreis/Pfrn. Schwedusch.Bishara
4. Advent, 23.12., 10 Uhr: Adventlicher Singegottesdienst - N.N.
Weihnachtstage
Heiligabend, 24.12.,
14.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel - Pfrn. Schwedusch-Bishara
15.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel - Pfrn. Schwedusch-Bishara
17 Uhr: Christvesper - Pfrn. Schwedusch-Bishara
22 Uhr: Musik zur Christnacht – A: Höring (Blockflöten), H. Höring (Orgel)
1. Christtag, 25.12., 10 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl - Pfr. Schmidt
2. Christtag, 26.12., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag 30.12., 10 Uhr: Gottesdienst - A. Schmidt
Silvester 31.12., 18 Uhr: Abendmahlsandacht - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Neujahr 1.1., 17 Uhr: Singen um die Krippe - Dr. König

Gemeindekirchenrat: Dienstag, 4.12., 19.30 Uhr
Konfirmanden: 7. Klasse mittwochs oder donnerstags, jeweils 17.30 Uhr; 8. Klasse dienstags oder freitags, jeweils 17 Uhr in Köpenick, Generalshof 1a (außer in den Ferien)
Junge Gemeinde: dienstags, 18.30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4 / Jugendetage (außer in den Ferien)
Umweltkreis: Dienstag, 18.12., 20 Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
Ökumenische Frauengruppe: Montag, 10.12., 14.30 Uhr im Dorfklub
Elternkreis: Montag, 17.12., 20 Uhr bei Frau König, Darsteiner Weg 42, Adventsfeier
Hauskreis: Termin und Ort bitte bei Fam. Wohlfarth erfragen (65 07 57 18)
Gemeinde-Adventsfeier: Sonntag, 2.12., 15-17 Uhr im Dorfklub
Sprechstunde der Pfarrerin: dienstags, 17 - 19 Uhr, Dorfkirche


Mutig für Menschenwürde

von Diakon Hans Zinnow

Am Ende der Friedensdekade trafen sich, wie in jedem Jahr am Bußtag, Einwohner aus Müggelheim zur Mahnwache. Im Vergleich zur Einwohnerzahl war die Gruppe eine Minderheit und dennoch nicht zu übersehen. Die Teilnehmer standen mit brennenden Kerzen, neben der Kirche am "Stein des Friedens", um ein Zeichen zu setzen für Frieden und Menschenwürde.

Auch im Verlauf des Jahres bleiben immer wieder Menschen an diesem besonderen Stein stehen, lesen das Wort von Albert Schweizer "Das Wenige, das Du tun kannst, ist viel". Nachdenklich gehen sie weiter. Genau das ist beabsichtigt, wenn Frau Dr. Margot Käßmann, Schirmherrin der Ökumenischen FriedensDekade sagt: "Die FriedensDekade ermutigt, uns nicht zurückzuziehen hinter das Argument ´Ich kann doch nichts tun`, sondern Teil einer Gemeinschaft zu werden, die aufsteht gegen die Verletzung der Menschenwürde im eigenen Land und auf der Welt.

In einem Brief in der Berliner Zeitung war zu lesen, dass sich doch die Minderheiten, Nicht-Religiöse und Christen, im Rahmen der Friedensdekade einander kennen lernen möchten, um gemeinsame Aktivitäten gegen die Kriegseinsätze Deutscher Soldaten zu organisieren. In Müggelheim geschieht das erfreulicherweise bereits von Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen.

Dr. Horst König verwies auf die zunehmend steigende Tendenz deutscher Rüstungsexporte, von deutschen Hochleistungswaffen, atomar bewaffneten U-Booten und Kampfpanzern, die von 2011 mit 4,7 Milliarden zu 2012 auf 5,4 Milliarden EUR gestiegen sind.

Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara erinnerte an Worte der Bibel: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bild, zum Bilde Gottes schuf er ihn…" Die von Gott verliehene Würde darf nicht verletzt werden, auch wenn Nachbarn ganz anders denken, unterschiedlich glauben, aus anderen Traditionen kommen und sich darum für uns abweichend verhalten.

Norbert Gustmann, von Die Linke, regte an, im nächsten Jahr einen Friedensappell vorzubereiten, der am Friedensstein verabschiedet und an den Bundespräsidenten geschickt wird.

Mit dem Bibelwort "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen" wurde nach der Mahnwache zur Bußtagsandacht in die Kirche eingeladen.