Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

So schlimm war es mit dem Winter in diesem Jahr eigentlich gar nicht - zumal der schöne Herbst auch sehr lange dauerte und der Winter dadurch erst spät anfing. Und trotzdem: Ich freue mich jedes Jahr aufs neue über den beginnenden Frühling. Haut und Herz lechzen förmlich nach frischer Luft, Sonne und Farben. Ja, Farben, denn es ist einer der schönsten Sinneseindrücke, wenn im Frühling wieder alles zum Leben erwacht. Man kann fast zuschauen, wie sich die Knospen langsam entfalten und wenn es wärmer ist, explosionsartig ihre Fabrenpracht entfalten - leuchtendes Gelb, knallig-frisches Grün, blaue und weiße Blütenteppiche. Einfach schön! Ich genieße die Zeit jedenfalls jetzt mit allen Sinnen - das sollten Sie auch tun.

Denn mit dem Frühlingserwachen der Natur, werden auch wir Menschen wieder munterer. Man sieht es schon überall im Dorf. Da werden die Gärten beackert, die Autos geputzt, die Fenster im Haus gewienert und die Boote klar Schiff gemacht. Frühlingsputz heißt das Zauberwort - und man verfällt dem Drang danach ganz automatisch. Denn der Dreck, Sinnbild der dunklen Schmuddeljahreszeit, muss jetzt verschwinden. Alles wird frisch und neu. Da fällt mir gerade ein - vielleicht sollte ich mir auch eine Verjüngungskur passend zum Frühling gönnen? Aber im Ernst: Wir sollten auch daran denken, öfter mal etwas für uns selbst zu tun. Es muss nicht immer mit materiellen Dingen zu tun haben, wenngleich gegegen ein trendiges Frühjahrs-Outfit auch nie etwas zu sagen ist. Aber sich einfach mal die Zeit nehmen, um etwas nur für sich zu tun. Das kann der Spaziergang genauso sein, wie einfach nur mal in der Sonne sitzen, lesen oder dösen, eine Tasse Kaffee mit der besten Freundin, ein züftiger Grillabend oder, oder, oder. Es gibt so vieles, was man tun kann, das aber in der Hektik des Alltags oft auf der Strecke bleibt.

Gerade jetzt, wenn man in der erwachenden Jahreszeit auch selbst wieder voller Elan ist, sollte man daran denken, sich immer mal wieder eine kleine Auszeit zu gönnen. Man braucht die Arbeit um leben zu können, man lebt aber nicht, um zu arbeiten. Deshalb lebe jeden Tag so, als könnte es dein letzter sein! So heißt es in einem weisen Sprichwort. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein wunderschönes, spritziges Frühlingserwachen. Lassen Sie sich von der Natur inspirieren und genießen Sie es auch vollen Zügen. Inklusive der herrlichen Begleitmusik der Natur - denn das Lied der Vögel ist zurzeit einfach malerisch.