Navis, die in die Irre leiten

Straßennamen in Spreewiesen, die es gar nicht gibt

Gibt es Straßen, die nur in bestimmten Navigationssystemen angezeigt werden? Neulich wollte jemand in die Straße 38 in Spreewiesen fahren. Doch die tauchte in seinem Navi nicht auf. Stattdessen wurde die Straße "Zu den Schwarzerlen" angezeigt. 

Kurios, denn der Name kursierte wirklich in den Spreewiesen für diese Straße. Doch zu einer offiziellen Umbenennung ist es nie gekommen. "Es handelt sich um keine öffentliche Straße. Und Privatstraßen können nur auf Antrag aller Eigentümer der Straßenlandflurstücke umbenannt werden, was allerdings mit Kosten für die Privatstraßen-Eigentümer verbunden ist", begründet Baustadtrat Rainer Hölmer.

Wie nun der angedachte Straßenname ohne offizielle Umbenennung an die Navi-Hersteller gekommen ist, ist dem Bezirksamt ein Rätsel. Entweder ist die Info aufgrund von Presseberichten ungeprüft übernommen worden, oder irgendjemand hat sich verplappert. Fakt ist jedenfalls, dass die Straße 38 immer noch so heißt.

Übrigens gehören auch die Straßenschilder an den Privatstraßen nicht dem Bezirksamt. "Viele Eigentümer von Privatstraßen orientieren sich bei der privaten Beschaffung von Straßenschildern an den Normen für die öffentlichen Straßenschilder", erklärt Hölmer. Von daher unterliegt das Bezirksamt allerdings auch keiner Verkehrssicherheitspflicht. Stattdessen müssen die Anwohner selber für Standfestigkeit und Sauberkeit ihrer Straßenschilder sorgen – eine Sache, die leider in den Spreewiesen nicht passiert. Eine schöne Gegend wie unsere sollte auch ein gepflegtes Anwesen haben – dazu gehören auch die Straßenschilder. sip