Hohe Waldbrandgefahr – Achtung, Lebensgefahr!

von Simone Jacobius

Eine weggeworfene Zigarettenkippe und der Wald brennt wie Zunder. Eine Katastrophe! Angesichts der großen Trockenheit haben die Berliner Forsten Ende Juli deshalb auf das Rauch- und Grillverbot in Wäldern, an Badeseen und Stränden hingewiesen. Auch offenes Feuer ist strikt verboten. Zwar gab es zum Redaktionsschluss eine Entwarnung durch ergiebige Regenfälle, doch der Sommer ist noch nicht vorbei. Die nächste Trockenperiode kommt bestimmt!

Während in Berlins Wäldern Ende Juli noch die Waldbrandstufe 4 galt, war es bei unseren Nachbarn in Brandenburg bereits flächendeckend die höchste Waldbrandstufe 5. Bereits ab Stufe 4 kann in Brandenburg das Betreten der Wälder teilweise oder vollständig verboten werden. Die Brandenburger "Streusandbüchse" gilt aufgrund ihrer Trockenheit als besonders gefährdet im Sommer, in keinem Bundesland brennt der Wald häufiger. Nach Angaben der Behörden ist in 90 Prozent der Fälle menschliches Fehlverhalten der Grund für die Brände.

Zur Gefahr könnten auch aus dem Auto geworfene Zigarettenkippen werden, teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Vertrocknetes Gras und Reisig fingen schnell Feuer und könnten ganze Wälder in Flammen setzen.

Um Brände schneller erkennen und verhindern zu können, werden Brandenburgs weitläufige Wälder von 109 Kameras überwacht. Diese melden Rauchwolken an die sieben Waldbrandzentralen landesweit. Im dichtbesiedelten Berlin setzt man vor allem auf rechtzeitiges Melden von Waldbesuchern und –anwohnern.

Auch der ADAC warnt. Beim Ausflug zum Badesee sollte der Wagen nicht im Wald oder auf einem Feldweg abgestellt werden. Abgasrohr und Katalysator erreichen bereits nach kurzer Fahrt Temperaturen von mehreren hundert Grad. Wenn der Unterboden das trockene Gras berühre, könne daraus schnell ein Feuer entstehen.

Nach den Wetterprognosen ist die Brandgefahr noch nicht gebannt. Waldbrände sind keine Bagatelle. Gerade Müggelheim, das von Wald umgeben ist, könnte bei einem Flächenbrand in große Bedrängnis geraten. In Brandenburg traten bereits die ersten Waldbrände auf. Im vergangenen Jahr mussten sogar in einem Fall 42 Familien evakuiert werden, weil ein Waldbrand ihre Häuser bedrohte. Ein Szenario, das auch für Müggelheim denkbar wäre.

Wenn es einmal zu einem Flächenbrand käme, dann wäre das für die Müggelheimer verheerend, bestätigt auch Sören Vieth, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim. Doch er beruhigt gleich: "Die Müggelheimer und Besucher Müggelheims sind vernünftiger geworden. Wir haben in den vergangenen Jahren einen steten Rückgang an Waldbränden, in diesem Jahr hatten wir noch gar keinen." Auch die Lagerfeuer am Strand vom Kleinen Müggelsee seien seltener geworden – oder sie werden so klein gehalten, dass die Anwohner sie nicht sehen können.

Übrigens empfiehlt die Berliner Feuerwehr mindestens einen Abstand von 50 Metern zu leicht entflammbaren Gebäuden oder ähnlichem einzuhalten. Und wer bei Trockenheit grillen möchte, sollte die Windrichtung prüfen und dafür sorgen, dass keine Funken fliegen.

Wer derzeit im Wald raucht, muss mit einem Bußgeld von mindestens 100 Euro rechnen. Das Landeswaldgesetz sieht für Verstöße gegen das Rauch- und Feuerverbot sogar Bußgelder bis zu einer Höhe von 50.000 Euro vor.

Wer einen Waldbrand entdeckt, sollte sofort die Feuerwehr alarmieren.