Containerdorf in Müggelheim?

Böses Gerücht – Verleumder will bewusst Panik schüren

von Simone Jacobius

Müggelheim ist einer Ente aufgesessen, einer Zeitungs-Ente, besser gesagt einer Facebook-Ente. Denn in diesem sozialen Netzwerk wurde, natürlich anonym, das Gerücht verbreitet, dass am Ortseingang von Müggelheim auf der Kirchenwiese ein Containerdorf für Flüchtlinge entstehen soll. Angeblich sollte diese Info sogar von einem Mitarbeiter des Bezirksamtes kommen. Doch an diesem Gerücht ist nichts dran, es ist schlichtweg erlogen! Müggelheim bekommt kein Containerdorf für Flüchtlinge.

"Es ist leider nicht neu, dass Gerüchte darüber in Umlauf gebracht werden, wo angeblich neue Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden sollen. Leider machen sich einige Zeitgenossen einen Spaß daraus, Angst, Verunsicherung und Panik zu verbreiten. Über Facebook verbreitet sich das ja auch schnell und dem wird auch Glauben geschenkt", erläutert Bezirksbürgermeister Oliver Igel.

Und Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara sagt: "Bei uns hat niemand aus einer Berliner Behörde nachgefragt, ob er das Gelände von uns pachten darf für ein Containerdorf. Außerdem gibt es die Direktive, dass zur Einrichtung solcher Unterkünfte landeseigene Grundstücke verwendet werden sollen. Das spart der Stadt Geld." Sie ist allerdings geschockt darüber, dass es Menschen gibt, die bewusst falsche Meldungen lancieren.

Bei diesem Facebook-Eintrag war allerdings schnell erkennbar, dass es sich um eine Falschmeldung handelte. Denn es ging bei dem Gerücht um eine Privatfläche. Der Senat ist zwar inzwischen auf Wohncontainer-Anlagen umgestiegen, aber ausdrücklich nur auf Flächen in Landeseigentum. Dafür wurde nur eine Fläche im Bezirk gefunden. Außerdem, betonte Igel, erfahre von möglichen neuen Standorten immer zuerst die Spitze des Rathauses, also er selbst und Ines Feierabend, und nicht die Mitarbeiter. Zahlen darüber, wie viele Plätze der Bezirk noch schaffen muss, gibt es nicht. Letztlich hängt das von der Entwicklung der Flüchtlingszahlen ab. Wenn mehr Menschen kommen, müssen mehr untergebracht werden.