Mellowpark dominierte die letzte BVV

Aktuelles aus der Bezirksverordnetenversammlung

Die letzte Sitzung im Jahr 2015 hatte ein alles überlagerndes Thema: Den Mellowpark oder besser, wie kommt der 1. FC Union schnell an das Grundstück auf dem der Mellowpark sich derzeit befindet. Eine Debatte entbrannte zu diesem Thema, welche garniert mit Geschäftsordnungsanträgen, namentlichen Abstimmungen, Drohungen des Bürgermeisters und Redebeiträgen eines Stadtrates nahe der Wahrheitsgrenze so gar keine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen ließ. Seinen Ausgangspunkt hatte diese in einem interfraktionellen Antrag von Linken, CDU, Piraten und Grünen, die forderten, den Nutzungsvertrag mit dem Mellowpark zu verlängern.

Eigentlich ein ganz harmloser Antrag, ging es um nichts anderes, als dem Bezirksamt eine politische Rückendeckung für die Verlängerung der Nutzungsverträge zu geben. Diese Verlängerung ist notwendig um diesem einmaligen Jugend- und Sportprojekt in unserem Bezirk eine langfristige Planungssicherheit zu geben, damit der Bebauungsplan und daraus folgende Investitionen getätigt werden können. Die Fortschreibung der Nutzungsverträge liegt seit Wochen fertig zur Unterschrift bereit, eigentlich nur noch eine Formsache, wenn nicht im letzten Moment das Rechtsamt Bedenken angemeldet hätte. Worum es bei diesen Bedenken geht, ist bis heute nicht ganz klar, da die Verträge nicht dem Grunde nach in Frage gestellt wurden.

Am Freitag vor der BVV Sitzung wurde die Verzögerung bekannt und der unterstützende Antrag verfasst. Am Donnerstag – dem Tag der Sitzung der BVV – wurde durch eine Mail von Dirk Zingler eine Kontroverse "1. FC Union gegen den Mellowpark" entfacht. Denn in der Mail fordert der Präsident des 1. FC Union ultimativ und kompromisslos das Grundstück auf dem sich der Mellowpark befindet. Schon ein sehr eigenartiger Vorgang. Was würde eigentlich Herr Zingler sagen, wenn der Mellowpark einen Brief schreiben würde, der die Übernahme der Alten Försterei fordert? Warum auch immer urplötzlich eine Kampagne zwischen dem 1. FC Union und dem Mellowpark inszeniert wird, es ist bestimmt nicht sinnvoll.

Hintergrund: Der 1. FC Union möchte für seine Nachwuchsarbeit ein Trainingsgelände errichten. Ein Konzept hierfür ist seit mehreren Jahren versprochen, liegt aber bis heute dem Bezirksamt nicht vor. Alle angebotenen Flächen wurden vom 1. FC Union entweder zurückgewiesen oder es kam gar keine Antwort – bis zur besagten Mail am 17. Dezember. Aber auch hier ging es weder um ein Konzept, noch um eine Konkretisierung der Union-Vorstellungen.

Und wie aus dem Nichts wird auf einmal aus dem Wunsch nach einem Nachwuchsleistungszentrums eine emotional aufgeladene Debatte. Die Fraktionen von Linken, CDU, Grünen und Piraten haben sich jedoch nicht auf diese emotionale Ebene begeben. Von allen wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass sowohl der 1. FC Union als auch der Mellowpark wichtige Vereine in unserem Bezirk sind und ein konstruktives Miteinander anzustreben sei. Dazu ist aber auch eine konstruktive Mitarbeit des 1. FC Union notwendig. Dieser muss nun endlich genau sagen, was er eigentlich will und welchen Flächenbedarf er überhaupt hat.

Alle Parteien haben sich in der BVV-Debatte für den Verbleib des Mellowpark an seinem jetzigen Standort ausgesprochen. Alle Parteien sehen den 1. FC Union als großartigen Verein, der bei seiner Suche nach einem Standort für sein Nachwuchszentrum unterstützt werden sollte. Ein guter Standort in der Wuhlheide neben der Alten Schwimmhalle soll mit dem 1. FC Union diskutiert werden. Mit großer Mehrheit stimmte die BVV dem Antrag in namentlicher Abstimmung zu, dem Mellowpark umgehend eine Verlängerung des Nutzungsvertrages für die nächsten 20 Jahre zu geben. Doch eine Partei will dies offensichtlich weiter eskalieren lassen. So wird der Vorgang jetzt ins Abgeordnetenhaus verlagert… es ist ja auch bald Wahlkampf. Nur ob dies einer Problemlösung dienlich ist darf bezweifelt werden.

Einige Informationen zu Müggelheim gibt es aber auch. Noch liegen dem Bezirksamt keine Informationen vor, wie es mit dem geschlossenen Edeka-Markt weitergehen soll. Es gibt keine Gespräche mit dem Eigentümer. Dafür gibt es Bewegung auf einer anderen Fläche. Gegenüber dem Netto-Markt gibt es eine Bauvoranfrage für ein Fachmarktcenter (siehe Seite 3).

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in das Jahr 2016.

Ihr Müggelheimer Bezirksverordneter Christian Schild (CDU), Tel.: 0163-6594158 oder C.Schild@gmx.net