Dorfanger im Umbruch
Die Post bezieht neuen Standort
von Simone Jacobius
Der Dorfanger ist im Umbruch: Zum Jahresende hat der Edeka-Markt geschlossen. Was aus dem leerstehenden Konsum-Gebäude wird, steht immer noch nicht fest. Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass ein neuer Edeka-Markt dort einziehen wird. Doch für die Gerüchte gab es bis Redaktionsschluss noch keine Bestätigung. Schön ist, dass Bäcker Schneider jetzt direkt einen Vertrag mit dem Konsum abschließen konnte und am alten Standort erhalten bleibt. Ebenso der Döner-Laden, die Versicherung und der Jugendklub. Edeka-Inhaber Patrick Leher erläutert nochmals, wie es zu seinem Weggang kommen konnte: " Die Miete, die der Konsum verlangte, war einfach zu hoch. Dafür hat das Gebäude zu viele Mängel. Es hätte viel gemacht werden müssen. Aber der Konsum wollte keinen Cent runtergehen. Da haben Edeka und ich gesagt, das machen wir nicht mehr mit."
Die Post ist bereits zum Jahresende umgezogen in den Norma-Markt. "Wir werden es vielleicht nicht gleich zum 4. Januar schaffen, mit allem fertig zu sein. Aber innerhalb der ersten Januarwoche auf jeden Fall", sagt der neue Besitzer, ein Müggelheimer, der nicht namentlich genannt werden möchte. Denn die Post soll künftig über den Norma-Haupteingang erreichbar sein und nicht nur über die kleine Bäckertür. Das bedeutet, das umgebaut werden muss. Die Post kommt in die Räume der ehemaligen Schneiderei. Es wird nach wie vor eine Bankfiliale und eine DHL-Station geben. Zusammen mit Reinigungsservice und Schuhreparaturen, Zeitungs- und Zeitschriftenverkauf und Lotto bilden sie das Kerngeschäft. Also alles beim alten. Auch die drei Mitarbeiterinnen von der Post ziehen mit an den neuen Standort. "Wir sind den Traditionen verpflichtet", sagt der neue Inhaber, der den neuen Standort schon lange kennt und dort etwas verändern wollte. "Außerdem habe ich an die älteren Müggelheimer gedacht und wollte ihnen lange Wege ersparen. Es geht doch nicht, dass sie für ihre Postgänge immer nach Köpenick fahren müssten. Der Poststandort sollte auf jeden Fall in Müggelheim erhalten bleiben", begründet er sein Engagement. Er selbst hat bereits eine Lottoschulung gemacht, die Postschulung steht noch an. Denn sein Ziel ist es, auch selbst am Postschalter zu stehen. Zumindest im Urlaubs- und Krankheitsfall. Geöffnet hat die Post übrigens wochentags von 8 bis 19 Uhr und sonnabends von 8 bis 14 Uhr.
Aber noch ein weiteres Traditionsgeschäft hat zum Jahresende geschlossen und wird vielen Müggelheimern fehlen. Der Elektroladen Nötzel hat sich von seinem Geschäft verabschiedet und konzentriert sich jetzt ausschließlich auf die handwerklichen Leistungen. Doch es gibt bereits einen Nachmieter. Leerstehen wird dieser zentrale Punkt also zumindest nicht.
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