Unsere Kandidaten im Kurzinterview

von Simone Jacobius

Am 18. September finden die Wahlen fürs Berliner Abgeordnetenhaus und für die Bezirksverordnetenversammlungen statt. Nach den letzten Umfrageergebnissen scheint es ein Kopf-an-Kopf-Rennen der etablierten Parteien zu geben, nebst der – wie im Bundestrend auch in Berlin – erstarkten Alternative für Deutschland (AfD). Ein Grund dafür dürfte die Politikverdrossenheit der Bürger sein, was sich auch an der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligung festmachen lässt.

Doch wir leben in einer Demokratie. Und diese wiederum funktioniert nur, wenn die Bürger sich auch daran beteiligen. Gehen Sie zur Wahl!

Traditionell stellt der Müggelheimer Bote den Kandidaten unseres Wahlkreises fürs Abgeordnetenhaus einige Fragen zu Müggelheim. Aber auch die Spitzenpolitiker im Bezirk werden befragt. Deswegen stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe die Kandidaten der sechs Parteien vor, die nach den letzten Umfragen ins Parlament einziehen könnten. Die FDP hat allerdings keinen Direktkandidaten fürs Abgeordnetenhaus. Daher müssen Sie dort auf Antworten verzichten.


Die Kandidaten fürs Abgeordnetenhaus, Wahlkreis 5

Tom Schreiber, SPD

Seit einigen Jahren bemühen sich Wirtschaftskreis Müggelheim und der Heimatverein um einen neuen öffentlichen Bootsanlegesteg an der Großen Krampe. Auch die BVG-Fähre sollte nach Müggelheim verlängert werden und dort anlegen. Wie bewerten Sie diese Idee?

Müggelheim ist für die meisten Berlinerinnen und Berliner JWD – janz weit draußen. Doch das ist zu kurz gedacht und vor allem kein Nachteil. Mit seiner grünen und wasserreichen Umgebung hat es hohen Wert für die touristische Naherholung. In den kommenden Jahren gilt es, diese Eigenschaften zu stärken. Ein öffentlicher Steg direkt im Dorfkern, an dem private Boote sowie die Fähren der BVG anlegen können, ist strukturell wichtig. Es hat mich gefreut, dass Bezirksbürgermeister Oliver Igel in einer von mir kürzlich eingeladenen Runde mit dem Wirtschaftskreis, dem Heimatverein und Vertretern der Ämter verkündete, dass im Bezirk insgesamt elf Wasserwanderrastplätze geplant sind, unter anderem an der Großen Krampe für rund 50.000 Euro. Noch im September 2016 soll die zuständige Senatsverwaltung ihre Prüfung beendet haben und als Abgeordneter werde ich mich für eine baldige Durchführung einsetzen. Damit wäre ein erster wichtiger Schritt für Müggelheim getan. Die Verlängerung der BVG-Fähre 21 und die Gewinnung eines privaten Betreibers für einen weiteren Steg wären die nächsten. Hier sind die zu bohrenden Bretter zwar dick, doch betrachte ich dies als wichtigen Faktor für das touristische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Potential Müggelheims. Es würde den Ortsteil im Gesamten stärken und ich werde mich gemeinsam mit dem Bezirk bei der BVG und anderen Beteiligten dafür einsetzen.

Fluglärm macht erwiesenermaßen krank. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Müggelheimer vor den gesundheitlichen Folgen nach der Eröffnung des BER schützen?

Für mich steht seit langer Zeit fest, dass es am BER ein richtiges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr geben muss. Acht Stunden Nachtruhe für die Menschen im Umfeld des Flughafens sind wichtiger als der wirtschaftliche Erfolg der Airlines. Diese Position habe ich immer in meiner Partei vertreten, muss aber eingestehen, dafür bisher keine Mehrheit bekommen zu haben. Gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Oliver Igel und unserem Bundestagsabgeordneten Matthias Schmidt werde ich jedoch weiter auf allen Ebenen für eine Änderung dieser Planung kämpfen.

Hierzu gehören neben dem Nachtflugverbot außerdem umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen. In den letzten fünf Jahren habe ich mich vermehrt im Parlament und beim Senat dafür eingesetzt, dass die Anträge zügig im Sinne der Betroffenen bearbeitet sowie entschieden werden und alle Bürgerinnen und Bürger ihr Recht auch wirklich erhalten. Wenn es Probleme mit Anträgen oder Bescheiden gibt, kann man mir weiterhin schreiben und ich unterstütze gerne.

In Zukunft wird es auch darum gehen, bei der Festlegung und Evaluation der Flugrouten im Sinne des Gesundheitsschutzes auf entsprechende Veränderungen zu drängen. Schlussendlich fordere ich gegenüber dem Senat die Einrichtung eines Regionalfonds aus dem Infrastrukturprojekte für die vom BER negativ betroffenen Gebiete finanziert werden sollen.

Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung zu den Politikern und zur Politik insgesamt wieder stärken?

Vertrauen kann nur gewinnen, wer glaubwürdig sowie authentisch ist und bleibt. Wer konkrete Dinge verspricht, der muss sie umsetzen. So will ich mich in der kommenden Legislaturperiode beispielsweise dafür einsetzen, dass die Freiwillige Feuerwehr einen neuen Standort in Müggelheim erhält. Weil mir zum einen das Ehrenamt auf allen Ebenen wichtig ist und zum anderen, weil es immer auch um die Rettung von Menschenleben geht. Dafür muss die bestmögliche Infrastruktur bereitstehen.

Ich nehme jedes Bürgeranliegen ernst. Über mein Wahlkreisbüro in der Wendenschloßstraße 137 und meine Bürgersprechstunden im Wahlkreis (3x im Monat), biete ich eine direkte Möglichkeit an um ins Gespräch zu kommen. Ich gehöre zu der Abteilung Klartext in der SPD und zu den Pragmatikern. Anpacken und Verändern, sich den Fragen und Problemen in den Ortsteilen stellen. Nicht alle Wünsche können erfüllt werden und ich kann auch nicht alles versprechen. Aber eines sage ich zu: Ich gebe 100 Prozent und kämpfe für die Menschen und ihre Belange vor Ort, mit voller Kraft.

Martin Hinz, CDU

Seit einigen Jahren bemühen sich Wirtschaftskreis Müggelheim und der Heimatverein um einen neuen öffentlichen Bootsanlegesteg an der Großen Krampe. Auch die BVG-Fähre sollte nach Müggelheim verlängert werden und dort anlegen. Wie bewerten Sie diese Idee?

Die CDU-Fraktion in der BVV Treptow-Köpenick hat bereits vor Jahren einen dementsprechenden Antrag in die BVV eingebracht. Auch ich unterstütze ausdrücklich diese Idee.

Fluglärm macht erwiesenermaßen krank. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Müggelheimer vor den gesundheitlichen Folgen nach der Eröffnung des BER schützen?

Ich werde darauf achten, dass alle Maßnahmen zum Schallschutz durchgeführt werden und keine Tricks zur Anwendung kommen, um Kosten zu sparen. Außerdem werde ich mich dafür einsetzen, dass sämtliche Messwerte, die die Belastung mit Lärm und Schadstoffen betreffen, transparenter als bisher veröffentlicht werden. Weiterhin werde ich mich für die Offenhaltung des Flughafens Tegel einsetzen, damit der künftige Flugverkehr nicht allein über den BER abgewickelt werden muss.

Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung zu den Politikern und zur Politik insgesamt wieder stärken?

Ich werde zu jeder im Abgeordnetenhaus getroffenen Entscheidung meine Stimmabgabe offenlegen und eine Begründung dazu veröffentlichen. Gleiches gilt für Nebenverdienste, um meine Unabhängigkeit klarzustellen. Und ich plädiere für eine bessere Fehlerkultur, bei der sicher unangenehme Sachverhalte aufgeklärt werden, der Bürger aber den Ablauf der Entscheidungsprozesse besser nachvollziehen kann.

Dr. Claudia Schlaack, Bündnis 90/Die Grünen

Seit einigen Jahren bemühen sich Wirtschaftskreis Müggelheim und der Heimatverein um einen neuen öffentlichen Bootsanlegesteg an der Großen Krampe. Auch die BVG-Fähre sollte nach Müggelheim verlängert werden und dort anlegen. Wie bewerten Sie diese Idee?

Die Stärkung und der sinnvolle Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sind in jedem Fall im bündnisgrünen Interesse. Daher begrüßen wir Ihre Idee grundsätzlich. Durch die Verlängerung der BVG-Fähre F21 könnte die Verbindung zwischen Schmöckwitz und Müggelheim wesentlich verkürzt werden. Gerade Radfahrer und Fußgänger, die sich umweltfreundlich fortbewegen, um die Müggelsee-Region zu erkunden, hätten durch die Fähre die Möglichkeit das Gewässer leichter und schneller zu überqueren. Für die Entwicklung beider Ortsteile hätte das sicherlich Vorteile. Gleichwohl muss eingehend überprüft werden, ob an der Großen Krampe in Müggelheim eine Steganlage errichtet werden kann, welche Rahmenbedingungen hier vorliegen müssen und ob diese einzuhalten sind. Durch die gesetzlichen Vorgaben (z.B. EU-Wasserrichtlinien) sind Bootstege nicht mehr in der Vielzahl gestattet, wie sie aktuell in Köpenick vorhanden sind. Die Maßnahmen der Richtlinie sollen zugunsten des Trinkwasser- und Artenschutzes den Zustand unserer Gewässer schützen, durch Renaturierung optimieren und den Nähr- und Schadstoffgehalt vermindern. Die intensive Nutzung der Gewässer ist dabei die große Herausforderung. Wir setzen uns dafür ein, dass Bürgerinnen und Bürger in die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zum Schutz der Gewässer aktiv einbezogen werden. Dazu gehört für uns auch, dass nicht-motorisierter Freizeitspaß und sanfter Tourismus gefördert werden. Da es sich bei Nutzung des Steges durch eine BVG-Fähre aus meiner Sicht um ein übergeordnetes öffentliches Interesse handeln würde, ist die Errichtung einer öffentlichen Bootssteganlege ggf. möglich. In jedem Fall wäre dies eine gute Argumentationsgrundlage; die konkrete Umsetzung müsste jedoch eingehend geprüft werden.

Fluglärm macht erwiesenermaßen krank. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Müggelheimer vor den gesundheitlichen Folgen nach der Eröffnung des BER schützen?

Wir benötigen dringend ein absolutes und konsequentes Nachtflugverbot zwischen 22 und 6 Uhr, damit wenigstens die Nachtstunden vom Fluglärm befreit sind. Das ist für geistige und körperliche Gesundheit immens wichtig. Diese Forderung steht auch in unserem Landeswahlprogramm. Unser Treptower-Köpenicker Mitglied im Abgeordnetenhaus Harald Moritz kämpft hierfür intensiv und wird sich auch in der nächsten Legislaturperiode dafür einsetzen. Des Weiteren müssen auch die Lärmschutzmaßnahmen bzw. die damit verbundenen Entschädigungen endlich rechtskonform und ohne weitere Tricks und Verzögerungen umgesetzt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass alle sinnvollen und möglichen Flug- und Betriebsverfahren eingesetzt werden, die die Belastungen für die Anwohner*innen reduzieren können. Spätestens nach einem Jahr Flugbetrieb BER müssen auch die Flugrouten bzw. die Flugpraxis hinsichtlich der Lärmproblematik überprüft und, wo möglich, hinsichtlich des Lärmschutzes optimiert werden. Gemeinsam mit unseren Brandenburger Kolleg*innen und aus der Bundestagsfraktion werden wir uns weiter für bessere gesetzliche Regelungen zum Lärmschutz einsetzen.

Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung zu den Politikern und zur Politik insgesamt wieder stärken?

„Für mehr Kreativität und Transparenz“, für „Offenheit, Kreativität und Ehrlichkeit“ – das sind für mich nicht nur Wahlslogans, sondern nach diesen Prinzipien engagiere ich mich bei den Grünen und in der Bezirkspolitik. Daher setze ich mich u.a. für mehr Bürgerbeteiligung und -engagement ein, damit die Bürgerinnen und Bürger nicht nur mehr Möglichkeiten der Teilhabe erhalten, sondern auch verstärkt gehört werden. Im Sinne der Transparenz in der Politik muss es daher auch regelmäßige Informations- und Diskussionsveranstaltungen in den Ortsteilen geben – das wäre ein wichtiger Baustein. Zudem stehe ich für kreative Lösungen politischer Probleme. Ich schaue stets auf den Einzelfall, denn das lohnt sich. Handeln stur nach Paragraphen ist nicht nur bürgerfern, sondern fördert zu unser aller Schaden auch die Politikverdrossenheit.

Stefanie Fuchs, Die Linke

Seit einigen Jahren bemühen sich Wirtschaftskreis Müggelheim und der Heimatverein um einen neuen öffentlichen Bootsanlegesteg an der Großen Krampe. Auch die BVG-Fähre sollte nach Müggelheim verlängert werden und dort anlegen. Wie bewerten Sie diese Idee?

Ich halte das für eine gute Idee, sowohl aus verkehrsplanerischer Sicht als auch aus touristischer. Die BVV Treptow-Köpenick hat ja schon vor fünf Jahren einen entsprechenden Beschluss gefasst. Eine Förderzusage seitens des Senats gibt es mittlerweile auch, wenn die entsprechenden Planungsunterlagen eingereicht und genehmigungsfähig sind. Allerdings ist die vollständige Finanzierung des Steges noch nicht gesichert. Hier bleiben wir dran.

Fluglärm macht erwiesenermaßen krank. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Müggelheimer vor den gesundheitlichen Folgen nach der Eröffnung des BER schützen?

Wir werden uns weiterhin für die Realisierung der Lärmschutzmaßnahmen sowie für konkrete Verbesserungen im Wohnumfeld für die vom Fluglärm betroffenen Menschen am neuen Flughafen BER einsetzen. Und es bleibt dabei: Wir setzen uns gegenüber den Gesellschaftern der Flughafengesellschaft für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr ein. Unabhängig davon wollen wir jede Möglichkeit zur Minderung der Lärmbelastung durch den Flughafen nutzen. Einen weiteren Ausbau des Flughafens BER mit einer dritten Start- und Landebahn lehnen wir ab.

Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung zu den Politikern und zur Politik insgesamt wieder stärken?

Viele sind empört, weil sie in ihrer Stadt, ihrem Kiez nicht gefragt, nicht beteiligt, nicht mitgenommen oder angehört werden. Wir wollen Mitbestimmung statt Bevormundung. Wir wollen zum Beispiel erreichen, dass sich die Berlinerinnen und Berliner wieder einfacher in die Stadtpolitik einmischen können, die Ergebnisse von Volksentscheiden respektiert werden. Die Quoren für die Zulassung müssen gesenkt, das Zustimmungsquorum für Volks- und Bürgerentscheide muss abgeschafft werden.

Unterschriftensammlungen im Internet sollen ermöglicht werden.

Wir wollen eine erhöhte Verbindlichkeit bei bezirklichen Bürgerentscheiden.

Darüber hinaus wollen wir einen berlinweiten Bürgerhaushalt, der diesen Namen auch verdient, und ihn mit fünf Prozent der Investitionsmittel ausstatten. Die Bürgerinnen und Bürger können dann sowohl Vorschläge über die Verwendung der Gelder einreichen als auch über die schlussendliche Verwendung abstimmen. Diese Beispiele sind Teil eines Dialogangebotes an die Berlinerinnen und Berliner.

Ich persönlich will mich dafür stark machen und durch einen kontinuierlichen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern meine Arbeit als Mitglied der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus transparent machen, mit Bürgersprechstunden, Veranstaltungen, in sozialen Medien,etc.

Martin Trefzer, AfD

Seit einigen Jahren bemühen sich Wirtschaftskreis Müggelheim und der Heimatverein um einen neuen öffentlichen Bootsanlegesteg an der Großen Krampe. Auch die BVG-Fähre sollte nach Müggelheim verlängert werden und dort anlegen. Wie bewerten Sie diese Idee?

Die Initiative zur Errichtung eines öffentlichen Bootsanlegestegs an der Großen Krampe ist uneingeschränkt zu begrüßen, um Müggelheim wasserseitig besser erreichbar zu machen. Ob dieser Anlegesteg dann auch im Sommerhalbjahr für den regelmäßigen Betrieb einer BVG Fähre über Krampenburg nach Schwmöckwitz genutzt werden kann, muss nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten allerdings bezweifelt werden. Ein halbstündlicher Takt wie jetzt zwischen Krampenburg und Schmöckwitz wäre dann nur mit einer zweiten Fähre zu realisieren. Für diesen Mehraufwand dürfte das vermutete Passagieraufkommen zu gering ausfallen. Nichtsdestotrotz trete ich dafür ein, nach der Errichtung eines Anlegers die Akzeptanz einer solchen Verbindung in einem Probelauf für eine Saison zu testen. Sollte das Passagieraufkommen eine bestimmte, vorher zu definierende Höhe überschreiten, bin ich für eine Auf-Dauer-Stellung der neuen Fährlinie.

Fluglärm macht erwiesenermaßen krank. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie die Müggelheimer vor den gesundheitlichen Folgen nach der Eröffnung des BER schützen?

Die AfD tritt für ein Maximum an Lärmschutz am neuen BER ein. Ich unterstütze daher die Forderung zahlreicher Bürgerinitiativen nach einer Neuverhandlung der Flugrouten unter Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung. Darüber hinaus bestehen wir auf einer spürbaren Beschränkung des Nachtflugverkehrs auf das absolut notwendige Maß.

Wie wollen Sie das Vertrauen der Bevölkerung zu den Politikern und zur Politik insgesamt wieder stärken?

Als erstes müssen wir den Mut haben, die Menschen in unserer Stadt ernst zu nehmen und unbequeme Wahrheiten offen auszusprechen, statt über die Köpfe der Leute hinwegzureden. Die Politik des Senats und der bislang im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien war in den zurück liegenden Jahren von einer beispiellosen Arroganz der Macht gekennzeichnet, sei es in der Asyl- und Flüchtlingspolitik, bei der Vernachlässigung der Inneren Sicherheit, der Schlamperei beim Flughafenbau oder beim Chaos in den Bürgerämtern. Ich möchte den Leuten Mut machen, sich in die Politik einzumischen. Dazu brauchen wir keine Sprach- und Denkverbote, sondern die Bereitschaft zum Selbstdenken und Mut zum Widerspruch. Wer als Politiker dem Urteilsvermögen und der Eigenverantwortung der Menschen in Berlin vertraut, bekommt auch das Vertrauen der Berliner. Davon bin ich überzeugt.


Die Spitzenkandidaten für die Bezirksliste

Oliver Igel, SPD

Welche markanten Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren? (in Stichworten)

Die weitere Entwicklung Müggelheims wird ohne Zweifel von den Auswirkungen des Flughafenstandortes Schönefeld abhängig sein. Der Grad der Belastung wird die Lebensqualität beeinflussen. Es wird sich erweisen, inwieweit sich der in den vergangenen Jahren festgestellte Zuzug in den Ort fortsetzt. Es wird Hauptaufgabe von Politik und Verwaltung sein, die bestehende Infrastruktur für alle Generationen in Müggelheim zu erhalten und zu modernisieren.

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der LageFortsetzung des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Ja. Die Müggelheimer Grundschule musste bereits in der Vergangenheit nicht die Maßstäbe einer Mindestschülerzahl erfüllen, um als Grundschule erhalten zu bleiben. Dabei sollte es bleiben.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Mit dem Spreeweg als einen von 20 „Grünen Hauptwegen“ Berlins, der zugleich mit fast 60 Kilometern der längste ausgewiesene Wanderweg der „Grünen Hauptwege“ ist, gibt es bereits einen prominenten Wanderweg, der zudem Berlin-Besucher und Wanderfreunde nach Müggelheim einlädt, die bereits weitere Entfernung zurückgelegt haben. Dieser Grüne Hauptweg ist praktisch unser Anschluss an die Hauptstadt, denn er beginnt am Falkenhagener Feld im Westen und führt durch die Innenstadt nach Köpenick. Selbstverständlich können noch weitere Wanderwege markiert werden. Wie beim Grünen Hauptweg bereits praktiziert, wird es aber immer wichtiger, auch digitale Angebote zu machen. Inzwischen orientieren sich viele Wanderer mit Navigationsgeräten, Smartphones etc. – dies ist auch eine Chance für die Wanderwege in unserem Bezirk, Wanderer anzulocken.

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Heimatverein Müggelheim auf vertraglicher Grundlage mit dem Bezirksamt den Betrieb des Dorfklubs Alte Schule sicherstellt, mit viel Mühe und hohem Engagement immer wieder Neues und Interessantes bietet. Dafür stellt der Bezirk finanzielle Mittel zur Verfügung. Dabei soll es auch bleiben. Klar ist, dass es immer mehr sein kann. Zusätzlich haben sich gerade im vergangenen und in diesem Jahr die finanziellen Möglichkeiten verbessert, Sachmittel für ehrenamtlich geführte Projekte zu erhalten. Der Senat hat diese Mittel spürbar für den Bezirk erhöht. Davon kann und soll der Dorfklub profitieren. Mir ist bekannt, dass es dafür bereits Gespräche gibt.

Michael Vogel, CDU

Welche markanten Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren? (in Stichworten)

Berlin wächst, auch Müggelheim wächst. Wir müssen dem in den nächsten Jahren mit einer angepassten Infrastruktur Rechnung tragen. Einkaufsgelegenheiten werden hier ebenso benötigt wie Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote. Hier sollte besonders das in Müggelheim ansässige Gewerbe gefördert werden, um einen attraktiven Wohnort mit seiner aktiven Gemeinschaft zu erhalten. Dabei dürfen jedoch die stark ausgeprägte Liebe zur Heimatgeschichte und der dörfliche Charakter des Ortes nicht verloren gehen.

Die Umgebung bietet viele Möglichkeiten für Naherholung und Tourismus in und um Müggelheim. Diese müssen in den kommenden Jahren ausgebaut und attraktiver gestaltet werden. Irgendwann in den nächsten 20 Jahren wird wahrscheinlich auch der Flughafen BER „Willy Brandt“ in Betrieb gehen. Hier erwarte ich, dass die Belastungen durch Fluglärm so gering wie möglich gehalten werden. Die gesetzlich zustehenden Lärmschutzmaßnahmen sind dazu zwingend umzusetzen.

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der Lage des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Auf jeden Fall. Treptow-Köpenick ist nun einmal der größte Flächenbezirk Berlins. Auch die spezielle Zusammensetzung aus Wald, Wasser, dörflichen Strukturen und Innenstadt stellt uns vor große Herausforderungen. Hierzu gehört auch die Schulplatzversorgung. Es ist notwendig auch in Müggelheim eine eigene Grundschule zu haben. Außerdem wächst der gesamte Bezirk sehr stark und schnell. Das macht auch vor Müggelheim nicht halt. Schon daher steht die Grundschule nicht zur Disposition.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Wandern macht Spaß und ist gesund. Besonders wenn solch schöne Voraussetzungen wie in Müggelheim vorhanden sind. Noch schöner ist es, wenn man sich beim Wandern orientieren kann, Ziele und Wege findet. Von daher erachte ich Wegmarkierungen als sehr wichtig. Hier sollte sich der Tourismusverein zusammen mit den Berliner Forsten verstärkt für ein Wegeleitsystem engagieren. Meine Unterstützung haben sie.

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Ich achte die Arbeit die der Müggelheimer Heimatverein leistet sehr und unterstütze diese auch mit meiner Verwaltung nach den uns gegebenen Möglichkeiten. Insbesondere die Eigeninitiative und der Zusammenhalt beeindrucken mich. Auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag, wir lassen diesen ebenso wenig im Stich, wie unsere anderen Kultureinrichtungen des Bezirkes. Leider können auch wir nur das an Mitteln weitergeben was der Haushalt hergibt. So haben wir z.B. in diesem Jahr von 4600 Euro aus FEIN Mitteln, die der Bereich Kultur zur Verfügung hatte, allein 1950 Euro dem Heimatverein für die Bestuhlung und die Ausstellung zur Feuerwehr zusätzlich zu den regelmäßigen Förderungen durch den Fachbereich zur Verfügung gestellt.

Andrea Gerbrode, Bündnis 90/Die Grünen

Welche markanten Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren? (in Stichworten)

- demografischer Wandel: Bedarfe an altersgerechtem Wohnen, Pflege und Versorgung der Bevölkerung im Alter

- steigende Attraktivität für Familien: Bedarfe an Einrichtungen für Kinder - und Jugendliche

- zunehmende Bedeutung der Region für den „sanften Tourismus“

- verkehrliche Lösungen: durch attraktive Stärkung des Umweltverbundes

- solide Infrastruktur mit „kurzen Wegen“

- Minimierung der Auswirkungen des Flughafens BER auf die Lebensqualität durch ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr sowie lärmoptimierte Flugverfahren mit Lärmpausen

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der Lage des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Auf jeden Fall! Durch weiteren Abbau von Infrastruktur würde der Ortsteil an Lebensqualität verlieren. Zudem möchten wir Grüne die Verkehrssituation vor der Schule beruhigen und für den nicht-motorisierten Verkehr sicherer gestalten.

Fakt ist, dass die Müggelheimer Schule im Schulentwicklungsplan mit 1,7 Zügen angegeben wird. Bis zum Schuljahr 2018/2019 wird die Schule mehr als ausgelastet sein. Ob die Entwicklung der Schülerzahlen danach wirklich auf 1,6 sinkt, bleibt abzuwarten – zumindest ist in Müggelheim kein Grund für eine Schulschließung sichtbar.

Für die Grundschüler wäre ein Weg nach Friedrichshagen oder Wendenschloß zu lang. Treptow-Köpenick hat wegen der speziellen Situation als Flächenbezirk eine besondere Verantwortung für die Kleinsten: Dazu gehört es, Grundschulen und Kitas wohnortnah, getreu dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“, zu erhalten. Das „Eltern-Taxi“ ist weder familienfreundlich, noch ökologisch; ein dauerhafter Einsatz von Schulbussen ist unwahrscheinlich. Die Wendenschloß-Grundschule hat bereits aufgrund der Entwicklung des Ortsteils einen Zug zu wenig – da wäre es absurd die Müggelheimer Grundschule zu schließen. Sollte die Schule perspektivisch nicht ausreichend ausgelastet sein, könnte an eine weitere Öffnung der Schule für den Ortsteil angedacht werden. Beispielsweise wären im Nachmittagsbereich Angebote für Senioren und Räume für das ehrenamtliche Engagement denkbar.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Wir setzen auf den sanften Tourismus! Das heißt, unseren Bezirk auch ohne Auto entdecken zu können. Dabei sind neben dem Erhalt und Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs – insbesondere in den äußeren Ortsteilen – auch der barrierefreie Ausbau von (Rad-)Wanderwegen unser klares Ziel!

Um die einzigartige Vielfalt des geplanten Landschaftsschutzgebietes „Köpenicker Wald- und Seenlandschaft“ zu genießen und zu schätzen, setzen wir uns für Information der Bevölkerung im Sinne der Umweltbildung ein. Dazu gehören auch ausgewiesene Wanderwege. Die übergeordneten Wegenetze wie der Europaradweg R 1 sowie der Müggelspree-Wanderweg sollten durch weitere Wanderwege im Umfeld ergänzt werden. Die Reihe „Auf Försters Wegen“ der Berliner Forsten zeigt Routen durch das Revier Fahlenberg, die Köpenicker Bürgerheide und von der Großen Krampe bis zum Gosener Kanal auf. Diese Routenvorschläge kombiniert mit der Expertise Ortskundiger bieten eine gute Grundlage für entsprechende Wegmarkierungen!

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Die Geschichte von Bündnis 90/Die Grünen fußt auf außerparlamentarischen sozialen Bewegungen. Daher ist die Stärkung bürgerschaftlichen Engagements für uns ein bedeutendes Thema! In unserem Wahlprogramm fordern wir eine zentrale Anlaufstelle für Kiezclubs und weitere lokale Akteure zur Vernetzung und Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in den Ortsteilen. Auch der Heimatverein könnte von solch einer Anlaufstelle profitieren. Die Einrichtung der Kiezkassen und die Finanzierungsmöglichkeiten über Sondermittelanträge sind zwar eine wichtige Starthilfe für kleine Projekte, dennoch muss die Kooperation zwischen Verwaltung und Ehrenamt weiter gestärkt werden!

Gernot Klemm, Die Linken

Welche markanten Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren?

Viel hängt für die Zukunft Müggelheims von der bevorstehenden Eröffnung des BER ab. Die Auswirkungen sind bis heute noch nicht vollends abzuschätzen. Mich besorgt, dass der notwendige Schutz der Einwohnerinnen und Einwohner weiter nicht gewährleistet ist. Die Frage tritt noch immer hinter der nach dem Eröffnungstermin zurück. Damit verbunden sind die Fragen der Ausweitung des Nachtflugverbotes und die des aktiven und passiven Schallschutzes. Die Lebensqualität in Müggelheim muss durch intelligenten Stadtumbaumaßnahmen gesichert und nach Möglichkeit verbessert werden. Denkbar wären beispielsweise die Schaffung eines Indoorspielplatzes und/oder eines lärmisolierten Nachbarschaftszentrums.

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der Lage des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Unbedingt. Schon aufgrund der Lage und ohnehin auch mit Blick auf die insgesamt steigende Bevölkerungszahl im Bezirk muss die Grundschule erhalten werden.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Ja. Zumal damit attraktive Wanderziele jenseits Müggelsee und Müggelbergen noch zusätzlich beworben würden. Ich denke da an die Krampenburg und den Zeltplatz „Kuhle Wampe“, an Schmetterlingshorst, die Krumme Lake oder die Ruderfähre nach Rahnsdorf.

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Im Bezirksamt Treptow Köpenick – und hier zuständigkeitshalber insbesondere durch mein Sozialamt – wird ehrenamtliches Engagement schon heute ganz groß geschrieben. Kein anderer Berliner Bezirk fördert, wie wir, eine Ehrenamtsagentur – die „Sternenfischer“ – oder zehn kommunale Kiezklubs mit über 250 ehrenamtlichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Dafür gibt der Bezirk schon heute 800.000 Euro mehr im Jahr aus, als er für diese Aufgaben vom Senat zugewiesen bekommt. Das bringt den Bezirk schon jetzt an die Belastbarkeitsgrenze. Eine Ausweitung der Förderung ehrenamtlicher Initiativen setzt eine Änderung der Zuwendungspolitik des Senats gegenüber den Bezirken voraus. Dazu hat Die Linke im Rahmen ihres Berliner Wahlprogramms Vorschläge gemacht. Die Bezirke sollen damit in die Lage versetzt werden, politische Schwerpunkte jenseits der Zuwendungspraxis des Senates zu setzen. Damit könnten Ehrenamt und Nachbarschaftsinitiativen verstärkt gefördert werden.

Stefan Förster, FDP

(Er steht auf Platz 1 der Bezirksliste der FDP für das Abgeordnetenhaus und antwortet stellvertretend für den erkrankten Bezirks-Spitzenkandidaten Joachim Schmidt)

Welche markanten Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren? (in Stichworten)

- weiterer Bevölkerungszuwachs, aber die Infrastruktur dafür fehlt zum Teil

- Müggelheim wird großstädtischer werden, darf aber seinen dörflichen Charakter nicht verlieren

- das ehrenamtliche Engagement der Bewohner wird noch wichtiger, um die freiwilligen Leistungen – von der Feuerwehr bis zum Kulturangebot im Dorfklub – aufrechtzuerhalten

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der Lage des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Diese Diskussionen gab es in der Vergangenheit immer mal wieder, auch in Schmöckwitz, das eine ähnliche Randlage wie Müggelheim hat. Auch wenn diese Grundschulen im Berliner Vergleich besonders teuer sind, sind sie absolut notwendig, um den jungen Schülern weite Wege mit Bus und Bahn zu ersparen. Mit dem Bevölkerungswachstum im Ortsteil ist aber die Müggelheimer Grundschule auch langfristig gesichert, weil sie die notwendigen Schülerzahlen aufweisen kann.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Die Müggelheimer und Köpenicker kennen ihre Wanderwege durch die Müggelberge und den Müggelwald in- und auswendig und brauchen dafür sicherlich keine extra Ausschilderung. Wenn diese Wanderrouten aber zunehmend von touristischer Bedeutung werden, kann dies durchaus sinnvoll und wünschenswert sein. Es schadet sicher nicht, darüber nachzudenken.

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Nun bin ich als Vorsitzender des benachbarten Heimatvereins Köpenick in regelmäßigem Austausch mit den Müggelheimer Kollegen und schätze das Engagement der Aktiven – allen voran des Ehepaars Belitz – sehr. Viele Probleme, die es dort gibt, kenne ich auch aus eigenem Erleben. Natürlich gibt es Bereiche der Verwaltung, die sehr gut unterstützen und andere, an denen man verzweifeln kann. Sinnvoll wäre ein Ansprechpartner im Bezirksamt, der sich dann im Hintergrund mit den jeweils zuständigen Ämtern abstimmt. Das würde den Ehrenamtlichen viel Zeit und Mühe sparen.

Alexander Bertram, AfD

Welche Veränderungen sehen Sie für Müggelheim in den nächsten 20 Jahren?

- Anziehungspunkt für naturbegeisterte Touristen

- Heimat für junge Familien

- Naherholungsgebiet mit attraktivem Freizeitangebot

Die Grundschule in Müggelheim steht aufgrund sinkender Schülerzahlen immer mal wieder auf dem Prüfstand. Würden Sie, aufgrund der Lage des Ortsteils und der Entfernung zur nächsten Grundschule, für den Erhalt der Schule plädieren?

Jeder von uns weiß, wie anstrengend es ist, weite Arbeits- und Heimwege tagtäglich zurücklegen zu müssen. Dies trifft gerade bei Schulanfängern doppelt zu, da diese einer äußerst ungewohnten Umgebung und einem völlig neuen Abschnitts ihres Lebens gegenüberstehen. Es gilt daher gerade in den Randbereichen unseres Bezirks eine wohnortnahe Versorgung besonders im Bildungsbereich zu gewährleisten, damit die Schüler sich auf das konzentrieren können was wichtig ist, nämlich dem Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen.

Die Umgebung von Müggelheim lädt förmlich zum Wandern ein, doch ausgewiesene Wanderwege gibt es keine. Würden Sie sich für die Schaffung von Wegmarkierungen einsetzen?

Da ich selber ein begeisterter Hobbywanderer bin, weiß ich ausgeschilderte Wanderwege sehr zu schätzen. Sie bieten Besuchern einen festen Orientierungspunkt und können gezielt zu den attraktivsten Stellen des Ortsteiles und durch die Natur führen. Als AfD Treptow-Köpenick haben wir uns in unserem Wahlprogramm klar für die Schaffung und bessere Beschilderung von Wanderwegen in Kombination mit dem Ausbau von Sitzgelegenheiten, gerade auch mit Blick auf Senioren, ausgesprochen.

Der Heimatverein als Verwalter des Dorfklubs Alte Schule wird, so unser Eindruck, von der Verwaltung häufig im Stich gelassen. Nötige Renovierungen oder die Anschaffung neuer Möbel müssen mit viel Eigeninitiative durchgesetzt werden. Müssten Ehrenamt und Eigeninitiative nicht auch aus den Ämtern mehr unterstützt werden?

Treptow-Köpenick ist kein homogener Bezirk, sondern besteht aus teils sehr unterschiedlichen Ortsteilen mit eigenen Traditionen und regionalen Besonderheiten.

Als AfD setzen wir uns dafür ein, dass diese regionalen Traditionen bewahrt werden und eine Möglichkeit der Identifikation der Bürger mit der eigenen Heimat darstellen. Dreh- und Angelpunkt dafür sind die verschiedenen Heimatvereine, die sich oftmals einer Vielzahl von Bürkokratiehemmnissen und finanziellen Engpässen gegenübersehen. Diese gilt es selbstverständlich so weit wie möglich zu beseitigen und somit den Heimatvereinen die Möglichkeit zu geben, sich wieder voll und ganz der Pflege von Tradition, Geschichte und Brauchtum zu widmen.