Dem Ultrafeinstaub auf den Grund gehen

BIM und BVBB auf dem Erntefest

Gefahr durch Ultrafeinstaub – unter diesem Motto steht die gemeinsame Aktion von BIM e.V. und Ortsgruppe des BVBB an ihrem Stand auf dem diesjährigen Erntefest.

Warum? Auch wir haben in der Vergangenheit die schwerwiegenden Folgen des durch den Flugverkehr verursachten Ultrafeinstaubs unterschätzt. Neuere internationale Untersuchungen u.a. in Los Angeles, Amsterdam und Frankfurt/a.M. beweisen, dass es zu den Tücken des Ultrafeinstaubs gehört, dass die gigantische Zahl der Teilchen insgesamt eine riesige Oberfläche besitzt, an der viele giftige Substanzen aus den Flugabgasen gebunden werden. Sie können direkte Schäden in der Lunge hervorrufen, aber aufgrund der geringen Größe der Partikel auch ins Blut gelangen und dort unterschiedlichste Krankheitsbilder wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Allergien hervorrufen. Hinzu kommt, dass erste Messungen jetzt nachwiesen, dass durch die Wirbelschleppen der Flugzeuge die Partikel in den bodennahen Bereich gedrückt werden, wo sie tagelang in der Schwebe bleiben.

Bis vor einigen Jahren gab es keine Geräte, mit denen man die Belastung durch Ultrafeinstaub nachweisen konnte, weil die Partikel so klein sind, dass sie nicht gemessen, sondern nur „gezählt“ werden können.

Deshalb beruft sich der Berliner Senat darauf, dass es ja keine Grenzwerte und keine Messungen für Ultrafeinstaub gibt und man folglich nichts machen könne.

Bewusst negiert man, dass es inzwischen verschiedene – auch bereits international erprobte – Geräte gibt.

Mit anderen Worten, wieder einmal müssen wir, die Bürger, die Politik vor uns hertreiben.

Welche Schritte sind notwendig:

  1. Auch im Umfeld des BER muss es – ähnlich wie an anderen Standorten – Messungen geben, die zunächst der Politik beweisen, wie hoch die Belastung ist. Immerhin haben die Messungen der BI `s in Frankfurt /a.M. inzwischen dazu geführt, dass die Hessische Landesregierung aktiv werden musste.
  2. Dann muss die Politik gezwungen werden, gesetzlich geregelte Grenzwerte festzulegen.
  3. Schließlich müssen diese Grenzwerte dazu führen, den Flugverkehr an den jeweiligen Standorten so zu begrenzen, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden.

Nun sind die Messgeräte nicht ganz billig. Deshalb haben sich der BVBB und verschiedene Bürgerinitiativen der Region, wie auch die BIM e.V., zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um ein Gerät zu kaufen, mit dem in der Nähe des Flughafens die Messungen vorgenommen werden können. Das Gerät kostet etwa 10.000 Euro, hinzu kommen laufende Kosten. Inzwischen hat das Bündnis das Geld vorgestreckt und das Gerät „TESTO DISCmini“ gekauft.

Da wir aber gehalten sind, diese Kosten durch Spenden aufzubringen, bitten wir Sie: Kommen Sie an unserem Stand vorbei, lassen Sie sich informieren – am Sonntag werden wir Ihnen u.a. das Messgerät vorstellen können – und spenden Sie, damit wir auch für Müggelheim regelmäßige Messungen gewährleisten können. Außerdem haben Sie die Chance bei Spenden ab 5 Euro Karten für das Fluglärm-Kabarett zu gewinnen.

Aber auch der Fluglärm, der ja ständig zunimmt, wird an unserem Stand eine Rolle spielen. Es geht um Hinweise, wie man Fluglärmbeschwerden schreiben, aber auch genaue Werte bei Überflügen mit Hilfe eines neuen Programms des Deutschen Fluglärm Dienstes (DFLD) im Internet recherchieren kann. Wir freuen uns auf Sie! BIM e.V. und OG des BVBB