Serie für den Natur- und Gartenfreund

Das neue Jahr beginnt - Glücksbringer

von Marianne Schäfer

Gar nicht winterlich, sondern trübe und feucht, so endet das alte Jahr. Trotzdem mache ich noch kleine Gartenbesichtigungen. Dabei denke ich an die letzten beiden Jahre, wo wir auch kaum Schnee und winterliche Temperaturen hatten.

Wie dringend wir den Wandel von unserem unüberlegten Missbrauch von Braunkohle, Öl und Gas brauchen. Weltweit werden die Ansprüche für ein immer besseres Leben angestrebt und erfüllt. Ich denke, dass viel zu viele Autos produziert, gekauft und benutzt werden. Dabei predigt jeder Arzt: Bewegung und nochmals Bewegung! Die Produktion aller Industrie gefertigten Produkte für unsere Bequemlichkeit und den Luxus vieler anderer Dinge, die nicht lebenswichtig sind, muss reduziert werden. Industriesmog, wie wir ihn im Fernsehen von China gesehen haben, ist unglaublich! Im Fernseher müsste gezeigt werden, wie wir leben würden, wenn das nicht konsequent geändert wird. Kranke Menschen, kranke Tiere, kranke Wälder. Verseuchte Böden, verschandelte und zerstörte Landschaften, Flüsse und Meere. Der Mensch rottet sich selber aus! 

Das neue Jahr 2016 beginnt. Der Rückblick ist sicherlich immer noch so aufregend und teilweise so chaotisch wie das vergangene Jahr. Viel schneller und konsequenter müssten die beschlossenen Maßnahmen in Kraft treten. Das ist es, was ich mir für das neue Jahr wünschen würde!

Helfen da die kleinen Glücksbringer? Natürlich nicht! Das sind kleine Dinge welche früher, zu Urgroßmutters Zeiten als kleine Mutmacher oder zu Silvester als Geschenk und Dekoration üblich waren.

Früher hat man auch viel bescheidener gelebt, auch die "Reichen" haben nicht immer in Saus und Braus gelebt.

Wenn ich Zeit und Lust hatte, oder irgendwelche Probleme in Ruhe überdenken wollte, bin ich früher schon immer in den Wald gegangen. Schon damals war der Wald für mich der Ort, wo ich meinen Frieden gefunden habe. Als ich noch jung war, hatte ich meinen Kletterbaum. Ungesehen konnte ich aus der Höhe, rund um mich herum, das Leben beobachten. Schon lange komme ich auf den alten Baum nicht mehr hinauf. Aber nicht nur von oben ist der Wald sehenswert. Ich finde immer noch geheimnisvolle Verstecke, wo ich Ruhe und Kraft tanken kann. Noch heute ist der Wald für mich der Ort, den ich gerne aufsuche. Das weiche, dicke Moos zeigt an, dass die Luft schon lange nicht mehr so mit Schadstoffen belastet ist. Ich stapfe über den Waldboden, freue mich, dass ich eine besonders schöne, große Feder gefunden habe. Dann bewundere ich die hübschen Fliegenpilze und andere Pilze. Auch seltene Käfer, welche am Baumstamm oder an Ästen krabbeln, fallen mir auf. Ich kenne die unterschiedlichen Bodenformationen und die Veränderungen. Mit Kolkraben habe ich einmal kommuniziert. Sie haben mir auch ihre flüggen Jungen vorgeführt. Das hat mich besonders beeindruckt. Ich bewundere einige Spinngewebe, welche bei besonderem Lichteinfall erst so richtig deutlich erkennbar wurden. Bäume sind auch Lebewesen und ihre Kraft und Beständigkeit geben Trost. So manches Mal habe ich "meine Eiche" umgefasst. Eine Rotte Wildschweine kreuzte im dunstigen Abendlicht meinen Weg. Noch heute sehe und höre ich, wie lebendig das Leben im Wald ist.

Leise geht man im Wald, fern von Geschrei und Knallerei.

Erstaunlich ist, dass Dinge aus dem Wald zu "Glücksbringern" geworden sind. Der kleine Marienkäfer mit seinen roten Flügeldecken und den sieben Punkten.

Der auffällige und sogar giftige Fliegenpilz, mit seinem roten Pilzhut und den weißen Tupfen oben drauf.

Nicht zuletzt die Glücksschweinchen. Allerdings sind damit die rosa Hausschweine gemeint. Aber Schwein ist Schwein.

Somit wünsche ich allen Lesern ein gesundes und glückliches neues Jahr!