Zuckerberg vs. BER-Chef

Eine Glosse von Simone Jacobius

In Deutschland wird gerne fotografiert. Vor allem Selfies sind nach wie vor stark im Trend, mit oder ohne Stange, egal. Hauptsache man grinst fröhlich vom Klo oder mit einer echt Berliner Currywurst im Mund ins Handy hinein. Meistens sehen die Fotos ja etwas unvorteilhaft aus, weil so dicht. Aber was soll's, macht ja Spaß, sein Bild um die Welt zu schicken – oder auch manchmal in der nächsten Klatschkolumne zu finden.

Am 24. Februar sollte genau solch ein Erinnerungs-Schnappschuss auf dem Flughafen Schönefeld stattfinden. BER-Chef Karsten Mühlenfeld war auf alles vorbereitet und stand bei lausigen vier Grad mit seinem Willkommensschild auf dem Rollfeld. Sein Opfer? Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, saß in dem Flugzeug, auf das Mühlenberg es abgesehen hatte. Eigentlich ein ganz harmloses Szenario, wenngleich ein bisschen seltsam. Sollte da positive PR gemacht werden?

Wie dem auch sei, nachdem sich Zuckerberg hat erklären lassen, um wen es sich bei dem dort einzeln stehenden "Demonstranten" mit seinem Schild handelte, hatte er keine Lust mehr auszusteigen. Er ließ über einen Sprecher ausrichten, dass er kein Foto wolle und sich zudem sogar weigern würde, den Flieger zu verlassen, so lange diese Entourage dort draußen stünde. Eine bittere Enttäuschung sicherlich für Mühlenfeld. Letztlich verließ er wie ein Hund mit eingekniffenem Schwanz nach gut 15 Minuten das Rollfeld. Wahrscheinlich wusste Herr Zuckerberg nicht, dass das Foto auch bei Facebook gepostet werden sollte – vielleicht wusste er aber, dass er benutzt werden sollte für endlich einmal positive Presse…