Das Team des Müggelheimer Boten wünscht allen Müggelheimern eine schöne und entspannte Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und letztlich auch einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches neues Jahr. Unser Wunsch für 2017: ein friedliches Miteinander aller Völker und aller Religionen!

Die Geschichte vom Nikolaus

„Von drauß vom Walde komm ich her…“, so beginnt das bekannteste Gedicht über Knecht Ruprecht, den Gehilfen vom Nikolaus, von Theodor Storm. Am 6. Dezember ist es wieder so weit. Dann stellen Kinder in ganz Deutschland ihre frisch geputzten Stiefel vor die Tür und hoffen, dass Nikolaus sie ihnen mit allerlei Leckereien füllen wird. Sein Begleiter Knecht Ruprecht, je4 nach Region auch Belzebub, Belznickel oder Bullerklas, genannt, galt anfangs als Vertreter der Hölle und war eher für das Grobe zuständig. Mit den Jahren entwickelte sich die Figur aber auch zum Gabenbringer.
Doch was hat es auf sich mit Nikolaus, diesem alten Mann mit weißem Rauschebart, der immer mit einer Mitra (einer speziellen Mütze) und einem Bischofstab in Erscheinung tritt? Die Figur geht auf den Heiligen Nikolaus von Myra aus dem 4. Jahrhundert zurück. Er stammte aus der kleinasiatischen Region Lykien, die heute zur Türkei gehört. Viele Brauchtümer zum Nikolausfest gehen auf Legenden zurück, die sich en masse um diese Heiligenfigur ranken. So soll er beispielsweise ein verschlepptes Kind gerettet haben. Er ist daher auch als Schutzpatron der Kinder bekannt.
Zu seinen Lebzeiten hatte Nikolaus von Myra aber auch den Ruf, ein großherziger und mitfühlender Bischof zu sein. Der Grund dafür war sein selbstloses Handeln: Geschichten zufolge soll seine Familie sehr reich gewesen sein. Sein Vermögen soll Nikolaus dann als Bischof an die Armen verschenkt haben. Eine andere Legende wandelt die Geschichte so ab, dass er das gesamte Gold seiner Kirche verkauft hat und den Erlös unter den armen Familien aufgeteilt haben soll. Wie dem auch sei: Er war ein wohltätiger Mann! sip

Silvesterbräuche aus aller Welt

Fondue-Essen, Feuerwerk und Bleigießen – die in Deutschland üblichen Silvesterbräuche kennen wir alle. Doch andere Länder, andere Sitten. Wir haben uns mal schlau gemacht, wie in anderene Ländern gefeiert wird. Mit Feuerwerken feiern natürlich alle Europäer gerne ins neue Jahr, doch das ist anderswo gar nicht unbedingt üblich. Oder es gibt nur ein zentrales Feuerwerk (in Neuseeland und Kanada so erlebt). Auch Malaisia konnte mit einem riesigen Feuerwerk aufwarten, und auch ohne Alkohol kam eine Wahnsinns Stimmung auf. Witzig: die Leuchtfiguren, die lustig auf allen Köpfen blinkten. Manchmal findet auch gar nichts statt, um Mitternacht wird kurz angestoßen, dann gehen alle schlafen. Große Party? Fehlanzeige! Aber in manchen Ländern gibt es noch sehr ausgefallene Silvesterbräuche.

Whisky und Kohle in Schottland

In Schottland wird gleich fünf Tage am Stück gefeiert. Beim „Edinburgh’s Hogmanay“ lassen es die Schotten richtigkrachen. Eingeleitet wird das Fest schon am 29. Dezember – mit einem gigantischen Fackelzug durch die schottische Hauptstadt. Einen typischen Brauch in der tatsächlichen Neujahrsnacht gibt es dennoch: Klopft kurz nach Mitternacht ein Mann an die Haustür, um Rosinenbrot, Whisky und ein Stück Kohle zu bringen, bedeutet dies Glück für’s Neue Jahr!
Rote Dessous in Italien
Der wohl pikanteste Silvesterbrauch findet sich in Italien: Frauen tragen rote Unterwäsche, die Glück im nächsten Jahr verspricht. Auch Männer sind von der Tradition nicht ausgeschlossen: Um eine glückliche Romanze zu sichern, sollten sie ebenfalls etwas in Rot tragen. Schließlich gilt eine romantische Silvesternacht als Garant für Liebesglück im neuen Jahr. Raus auf die Straße zu gehen empfiehlt sich sowieso nicht: Um sich der alten Lasten zu entledigen, wirft man in Italien gerne mal gebrauchte Sachen aus dem Fenster.

Traubenessen in Spanien

Pünktlich um 0:00 Uhr wird in Spanien die erste Weintraube verspeist, was ab sofort bei jedem Glockenschlag wiederholt wird. Schon um 00:12 sollten alle „Zwölf Trauben des Glücks“ aufgegessen sein. Da der Erfolg bei diesem schwierigen Unterfangen eher kläglich ist, es tragen spanische Frauen, wie auch die Italienerinnen, sicherheitshalber rote Dessous. Sozusagen die Backup-Lösung ...

Wählerisch in Tschechien

In Tschechien legen Traditionsbewusste besonderen Wert auf das Essen zu Silvester. So darf kein Fleisch eines Tieres in der Pfanne landen, das einst Beine hatte. Das Glück würde sonst davon laufen! Ähnlich unbeliebt sind Fischgerichte, da das Glück auch davon schwimmen kann. Folglich werden zur Sicherheit lieber Linsen als Festmahl gereicht, die außerdem noch Reichtum versprechen.

Geschenke und Kostüme in Russland

Die Russen feiern Silvester mit Tannenbaum und Geschenken. Auch mit Karneval haben die Bräuche eine Ähnlichkeit. So verkleiden sich Kinder am liebsten als Tiere oder Märchenfiguren. Die Russen können übrigens als erstes in Europa die Sektkorken knallen lassen: Um 21 Uhr deutscher Zeit!

Reichtum durch Fischschuppe in Polen

In Polen entledigt man sich zu Silvester traditionell alter Lasten, die sich in den Monaten zuvor aufgestaut haben. So werden noch vor Neujahr alle Schulden beglichen. Geldsegen im neuen Jahr soll eine Schuppe des Weihnachtskarpfens im Geldbeutel garantieren.

Vielleicht sollten wir alle Bräuche gleichzeitig ausüben um auf Nummer sicher zu gehen: Nach einem Linsen-Festessen verkleidet, mit roter Unterwäsche darunter, einer Fischschuppe im Portemonnaie und den Mund voller Trauben beim Nachbarn klopfen und Whisky, Rosinenbrot und Kohle vorbeibringen. Das wär‘s doch! sip

So soll Weihnachten sein

Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen
Weihnachten ist mehr als ein festliches Essen.
Weihnachten ist mehr als Lärmen und Kaufen,
durch neonbeleuchtete Straßen laufen.

Weihnachten ist: Zeit für die Kinder haben,
und auch für Fremde mal kleine Gaben.
Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken.
Weihnachten ist: Mit dem Herzen denken.
Und alte Lieder beim Kerzenschein –
so soll Weihnachten sein!
(unbekannter Verfasser)

Lasst uns froh und munter sein ...

Musik erhellt die dunkle Jahresendzeit, das ist gute Tradition, und selbstgemachte Musik trägt entscheidend zur Besinnlichkeit bei. Die ältesten deutschen Weihnachtslieder wurden bereits vom 11. bis 14. Jahrhundert komponiert. Das bekannte Weihnachtslied „O du fröhliche“ ist aber erst im 18./19. Jahrhundert entstanden. Bereits in der Adventszeit erklingen die Lieder.
Die Top Ten der beliebtesten klassischen Weihnachtslieder:

  1. „Lasst uns froh und munter sein“
  2. „Leise rieselt der Schnee“
  3. „Alle Jahre wieder“
  4. „Ihr Kinderlein kommet“
  5. „O Tannebaum“
  6. „Oh du fröhliche“
  7. „Stille Nacht, heilige Nacht“
  8. „We wish you a merry christmas“
  9. „Jingle Bells“
  10. „Schneeflöckchen, Weißröckchen“

Morgen, Kinder, wird‘s nichts geben!

Morgen, Kinder, wird‘s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man‘s bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist‘s noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt‘s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen -
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt‘s an Holz!
Stille Nacht und heil‘ge Nacht -
Weint, wenn‘s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird‘s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit ...
Ach, du liebe Weihnachtszeit!

Erich Kästner (1928)