Geschichten aus dem Müggelwald

Weihnachten – mit oder ohne Schnee?

von Ingrid Zweiniger

Fritzi schlich durch den Garten und sang vor sich hin: „Weihnachten mit oder ohne Schnee? Mit oder ohne Schnee, mit oder ohne Schnee?“
Trabbi kam zufällig vorbei und war erstaunt, was sein Kätzchen für einen Quatsch vor sich hin sang. „Fritzi, geht es dir gut oder ist irgendetwas in deinem Kopf eingefroren? Wie kann man nur die Frage stellen, mit oder ohne Schnee? Zum Winter gehört der Schnee und Weihnachten ist nun mal im Winter. Genauso, wie Ostern zum Frühling gehört und da gibt es dann die Ostereier. So einfach ist das, mein kleines Fritzelchen. Aber jetzt sag mir mal bitte, wie du darauf gekommen bist? Hast du dir das alleine ausgedacht oder hast du das im Müggelwald gehört?“
„Lass mich mal überlegen Trabbi.“ Fritzi saß auf der Wiese und dachte nach. Es dauerte und dauerte. Trabbi wurde ungeduldig. „Fritzi, bist du jetzt fertig mit deinen Überlegungen? Ich habe nämlich noch einiges zu tun.“
„Ja Trabbi, es fällt mir ein. Es waren einige Kinder, die bei uns vorbeigekommen sind und die haben sich über den Schnee unterhalten. Und weißt du was? Die Kinder wollen alle zu Weihnachten den Schnee haben. Sie wollen Schlitten fahren, sie wollen eine Schneeballschlacht machen und einen Schneemann bauen. Ich habe dann aber auch von einigen erwachsenen Menschen gehört, dass sie den Schnee nicht haben wollen und so bin ich darauf gekommen, Weihnachten mit oder ohne Schnee.“
„Prima, das gefällt mir, Fritzi, dass du darüber nachdenkst. Wie ist es denn bei dir, möchtest du den Schnee oder nicht?“
„Na klar will ich den Schnee. Es ist doch wunderschön als Kätzchen vor dem warmen Kaminofen zu liegen und durch das Fenster die tanzenden Schneeflocken am Himmel zu beobachten. So, nun weißt du Bescheid. Du hast es ja wieder eilig. Gehst du jetzt zum Weihnachtsmann, um ihm zu helfen? Kannst du mich nicht mitnehmen? Ich habe auch Lust ein Weihnachtsmannhelfer zu sein, denn es macht doch Spaß, den Kindern aus dem Müggelwald zu Weihnachten eine Freude zu machen.“
„Also wir können jeden gebrauchen, der Freude daran hat, dem Weihnachtsmann zu helfen, denn es gibt viel zu tun. Wir müssen die Wunschzettel einsammeln, die die Kinder auf die Fensterbänke legen oder an das Gartentor hängen. Wir müssen dem Weihnachtsmann helfen, die Geschenke in die Säcke zu packen. Du weißt doch, die vollen Geschenkesäcke werden dann auf die Schlitten geladen und die Rentiere bringen die Geschenke zusammen mit dem Weihnachtsmann zu den Kindern in das kleine Dorf am Rande des Müggelwaldes. Was wir aber auch noch machen müssen, und das wäre etwas für dich, wir müssen Pfefferkuchen und Plätzchen backen.“
„Super, Trabbi, das macht mir Spaß, ich bin nämlich die Pfefferkuchenmieze aus dem Müggelwald.“
Beide Tiere machten sich auf den Weg zum Weihnachtsmann. Viele Weihnachtsmannhelfer waren schon da, die Arbeit konnte beginnen.
Die Wunschzettel wurden geholt, die Geschenke eingepackt und die vollen Säcke auf die Schlitten geladen. Fritzi hatte vorher in der Backstube die Pfefferkuchen gebacken, denn auch die Leckerlis mussten in den Geschenkesack mit rein.
Es hat eine lange Zeit gedauert, aber jetzt ist alles fertig. Die Kinder aus dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes können sich freuen, denn am Heiligabend steht der Weihnachtsmann vor der Tür. Hoffentlich schneit es, damit die Rentiere die Schlitten mit den Geschenken zu den Kindern bringen können. Denn wenn es keinen Schnee gibt, müssen Räder an die Schlitten gebaut werden und das wollen wir nicht. Deswegen wünschen wir allen ein schönes Weihnachtsfest mit viel Schnee!