Zu schnell: Tödlicher Unfall auf dem Müggelheimer Damm

von Simone Jacobius

Der Müggelheimer Damm verläuft meist schnurgerade. In einer der wenigen Kurven geriet am Abend des 4. Dezember ein 24-Jähriger ins Schleudern und prallte gegen einen Baum. Nun ist er tot. Die Ursache war vermutlich viel zu schnelles Fahren. Auf dem Kreuz, das inzwischen mit Kerzen und Blumen an dem Unfall-Baum steht, heißt der junge Mann Jerome R.

Es wird vermutet, dass Jerome R. mit hohem Tempo gemeinsam mit zwei weiteren jungen Männern in einem Opel auf dem Müggelheimer Damm Richtung Müggelheim fuhr. In der eigentlich gefahrlosen Linkskurve hinter dem Chausseehaus geriet der Wagen ins Schleudern, drehte sich um 180 Grad und fuhr rückwärts weiter in Richtung Müggelheim. Dabei prallte er seitlich gegen einen Baum. Der Fahrer starb noch am Unfallort. Der Opel, den er sich von einem Bekannten geliehen haben soll, wurde völlig zerstört. Die beiden Mitfahrer (25 und 28 Jahre) erlitten schwere Verletzungen.

André Beckmann, stellvertretender Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr, war mit den Müggelheimer Kameraden als einer der Ersten vor Ort – eine Minute bevor die Köpenicker Berufsfeuerwehr anrückte. "Es war einer der schlimmsten Unfälle der vergangenen Jahre für mich", erzählt er, "es sah ziemlich chaotisch aus." Der eine Beifahrer, der hinten gesessen hatte, sei mit schwerem Gerät herausgeschnitten worden, weil er sich dermaßen hinter dem Fahrersitz verkeilt hätte. Er sei aber, genauso wie der Beifahrer vorne, ansprechbar gewesen.

Generell steht den Kameraden nach solch einem Einsatz psychologische Betreuung zu. "Wer meint, dass er sie benötigt, muss das nur sagen. Aber in diesem Fall haben alle Kameraden den Einsatz gut überstanden", sagt Beckmann.

Der Müggelheimer Damm war bis 1 Uhr früh in beide Richtungen gesperrt. Auch der Bus war davon betroffen. Immer wieder passieren auf dem Müggelheimer- und dem Gosener Damm Unfälle aufgrund zu hoher Geschwindigkeit oder auch im Zusammenspiel mit Wild.

Die Feuerwehr würde sich eine umsichtigere Fahrweise wünschen, damit sich derartige Unfälle nicht wiederholen.