Der etwas andere Bericht zur BVV

In der Bezirkspolitik finden sich ab und zu doch noch Hinweise darauf, welches Problem die Müggelheimer in den nächsten Jahren erwartet. So berichtet Bezirksstadtrat Rainer Hölmer über die Fluglärmmessstelle in Müggelheim. Mit einem mittleren Maximalpegel bei Starts von 71dB(A) und Landungen von 72 dB(A) und einem Dauerschallpegel am Tag von 53,3 dB(A) und 48,7 dB(A) in der Nacht wird die gesundheitsschädliche Wirkung von Fluglärm quantifiziert. Damit wissen die Bürger wenigstens, dass es in Müggelheim fast genauso laut ist wie in Bohnsdorf, wo die Überflughöhe bei Landungen nicht 510 Meter beträgt, sondern 270 Meter. Mehr ist und wird von Senat und Bezirk in dieser Hinsicht zum Schutz der Anwohner nicht zu erwarten sein. Allen Lippenbekenntnissen zum Trotz. Die vom Fluglärm Betroffenen sind auf sich allein gestellt und haben hoffentlich das Kämpfen für ihr Recht auf Gesundheit nicht verlernt.

Und so sitze ich hier mal wieder am Schreibtisch und denke über den Bericht zur BVV nach. Leider hat zum Zeitpunkt des Schreibens die eigentliche Sitzung der BVV noch nicht stattgefunden und so kann ich auch noch nicht über spannende Debatten oder Erzählungen der Chronistenpflicht schreiben. Und wenn ich die Tagesordnung der BVV so durchblättere, dann fallen keine umwerfenden großen Themen auf. Kommunalpolitik ist nicht die große Politik sondern besteht aus vielen kleinen, oft mühseligen Schritten, – aber manchmal auch aus großen, spannenden Schritte. Und so freue ich mich einfach, dass wir in der nächsten BVV-Sitzung mit großer Wahrscheinlichkeit zehn Sondermittelanträgen beschließen werden. Zehn Mal wird Geld in kleinen und großen Summen für beispielweise die Elterninitiative Kita "Adlershofer Marktspatzen", die Deutsche Kindermeisterschaft im Finswimming oder auch für das Projekt "Per Mausklick Zwerg – Mobbing im Cyberspace" vom Schloßplatztheater ausgegeben.

Natürlich stehen auch Themen wie die Milieuschutzsatzung für Schöneweide oder auch der Austausch von Abfallbehältern auf der Tagesordnung.

Oder es gibt eine heftige Debatte darum, ob im Treptower Park das Riesenevent Lollapalooza wie vom Senat genehmigt stattfinden darf. Im Speziellen geht es darum, ob es angemessen ist, dass 40.000 erwartete Besucher eine Party im Treptower Park feiern sollten. Und wer kommt danach eigentlich für die Beseitigung der Schäden auf? Oder die Bezirksverordneten denken schon einmal an die Zukunft und beraten über einen Antrag, der die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplanes Verkehr für Treptow-Köpenick fordert. Denn unser Bezirk verändert sich gerade und in den nächsten Jahren gewaltig. Mehr Menschen, mehr Verkehr benötigen intelligente Angebote. Und natürlich muss der steigende Verkehr auch kontrolliert werden. Auch darüber beraten die Bezirksverordneten, denn ein anderer Antrag fordert den Bezirk auf, sich beim Senat dafür einzusetzen, dass der Bezirk Geschwindigkeitskontrollen vornehmen darf.

Und während ich das so schreibe, bin ich begeistert, wie vielfältig Kommunalpolitik sein kann, welche Mühe aber auch hinter allem steckt und das dies mal nicht der "übliche" allmonatliche Bericht aus der BVV geworden ist ...

Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest.

Ihr Müggelheimer Bezirksverordneter Christian Schild (CDU), Tel.: 0163-6594158 oder C.Schild@gmx.net