Geschichten aus dem Müggelwald

Der bellende Fisch heißt Bellfi

von Ingrid Zweiniger

„Es ist etwas Komisches passiert heute morgen. Die erste Hunderunde, die wir machen, führt entlang am Kleinen Müggelsee. Alles wunderschön, aber schwimmen ist nicht so mein Ding. Ich gehe gerne ins Wasser, aber nur bis zum Bauch. Alle denken dann immer, ich kann nicht schwimmen, aber das stimmt nicht. Alle Hunde können schwimmen, nur ich will nicht. Wasser gefällt mir, aber nicht zum Schwimmen.”

 

Trabbi war gerade dabei, seiner Fritzi die Wassergeschichte zu erzählen und war gespannt, ob sie ihm das glauben würde.

„Also weiter, Trabbi, was ist denn nun heute morgen passiert? Du machst mich neugierig, denn ich überlege, ob ich auch mal mit zum Kleinen Müggelsee komme. Ich war noch niemals dort.”

„Ha ha ha Fritzi, jetzt muss ich aber lachen. Wolltest du gerade das Lied vom Udo singen – Ich war noch niemals in New York...?”

„Nein Trabbi, ich habe gesagt, ich war noch niemals am Kleinen Müggelsee und nicht in New York. Ich weiß ja nicht einmal wo New York ist. Ist das weit weg, oder können wir beide nachher mal dorthin laufen?”

„Fritzi, wenn du nicht aufhörst, dann kriege ich einen Lachkrampf. Die Unterhaltung mit dir ist heute superlustig.”

„Na los, erzähle endlich, was heute morgen auf der Hunderunde Lustiges passiert ist.”

„Also, das dauert alles ein bisschen länger, das kann ich nicht so schnell erzählen. Ich muss mit meinem Hundekuchchen anfangen.”

„Trabbi hör mal kurz auf. Erkläre mir bitte, was die Hundekuchchen mit dem Kleinen Müggelsee zu tun haben. Das passt doch gar nicht, Hundekuchchen und ein See.”

„Nein Fritzi, das passt auch nicht, aber die Hundekuchchen sind Schuld daran, was heute früh pasiert ist. Also ich fange jetzt mit meiner Geschichte an. Wenn wir spazieren gehen, bekomme ich immer ein kleines Hundekuchchen als Belohnung, wenn ich artig bin. Und wenn wir dann am See sind, werden kleine Hundekuchchen reingeworfen und ich hole sie raus. Das macht Spaß. Aber manchmal wirft Herrchen die Hundekuchchen zu weit und weil ich keine Lust zum Schwimmen habe, bleiben die Kuchchen im Wasser liegen. Aber weil es im Wasser viele Tiere gibt, z.B. Fische, Enten, Schwäne, Möwen und noch viel mehr, werden meine Hundekuchchen schnell aufgefressen.”

„Trabbi, das ist ja interessant. Ich bin so gespannt, was nun heute früh passiert ist.”

„Also ich stehe heute früh im Wasser und hole mir meine Hundekuchchen. Da kommt plötzlich ein großer Fisch zu mir – und bellt mich an, warum ich seine Hundekuchchen auffresse. Ich war so erstaunt! Ein bellender Fisch! Ich frage ihn, ‚Warum bellst du so, du bist doch ein Fisch?‘ Er sagte zu mir: ‚Also pass mal auf, mein lieber Freund, ich bin ein Hundefisch und weißt du auch warum?‘ ‚Nein, weiß ich nicht!‘ ‚Seitdem ich deine Kuchchen fresse, weil du ja zu faul zum Schwimmen bist, belle ich. Mir schmecken die Kuchchen gut und warum soll ich sie im Wasser rumliegen lassen. Leider sind es nicht so viele und da habe ich gedacht, wenn ich belle, dann bekomme ich mehr Kuchchen, weil du sie dann im Wasser liegen lässt.‘ ‚Ja mache ich, aber nur wenn du mir versprichst, dass ich dich Bellfi nennen darf.‘ ‚Kannst du und was bedeutet das?‘ ‚Na bellender Fisch. Ich heiße übrigens Trabbi. Bis bald Bellfi.‘ So Fritzi, das ist die Geschichte:”

„Trabbi, ich freue mich, diese Geschichte ist super. Aber ich habe noch eine Bitte, weil ich Bellfi auch mal sehen möchte. Nimmst du mich mit nach New York? Entschuldige Trabbi, ich meine zum Kleinen Müggelsee?” „Na klar, mein Kätzchen, machen wir. Du kommst mit zum Bellfi. Versprochen!”