Zu: Leserbrief „Ultrafeinstaub“

Den im „Müggelheimer Boten“ vom Oktober unter der Rubrik „Leserbrief“ zitierten Brief der IGBV an die Bürgerinitiative ABB habe ich mit Kopfschütteln sowohl über die offenkundige Unkenntnis des Verfassers zu den Zielen der Bürger-
initiativen als auch über die Laxheit bei der Behandlung des Themas „Feinstaub“ gelesen.
Den BI geht es eben nicht darum, deshalb den Auto- und Flugverkehr abzuschaffen, sondern darum, die Politiker endlich zu sensibilisieren, zukünftig gesetzliche Regelungen und Grenzwerte einzuführen, um die Umweltbelastungen zu minimieren und sich im Interesse der Volksgesundheit auch gegen die Wirtschaft durchzusetzen. Nachdem nun der Fein-/Ultrafeinstaub von Pkw in der Öffentlichkeit als schleichend gesundheitsschädlich feststeht und über begrenzende Maßnahmen nachgedacht wird, ist es unumgänglich auch dessen hohe Konzentrationen in dichtbesiedelten Luftverkehrs-Ballungsgebieten noch ernster zu nehmen, zumal – im Unterschied zum Pkw-Abgas – der Flugabgas-Feinstaub neben Ruß und unverbranntem Kerosin noch dessen Zusätze wie polychlorierte Biphenyle, 1,2-Ethylen-Dibromethan, Blei-Tetraethyl (Treibstoff JP8), Perfluor-
oktansulfonsäure (PFOS) und andere hochgiftige Bestandteile beziehungsweise deren Verbrennungsprodukte enthält.
Als mit diesen Emissionen vertrauter ehemaliger Flugzeug- und Raketentechniker halte ich eine Erwiderung nur deshalb für notwendig, weil diese Auslassungen viele Müggelheimer gelesen haben und damit die Arbeit der BIM und der vielen anderen Bürgerinitiativen unseres Landes – ohne deren Druck sich nichts zur Besserung der Situation bewegen würde – abqualifiziert werden. Ich denke auch an die Verunsicherung derer, die uns mit Spenden bei der Anschaffung eines Feinstaubmessgerätes unterstützt haben und denen ich sehr danke.
Wie brisant die Situation ist, zeigt eine Untersuchung der WHO, die für 2014 wegen Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte in der EU 282.000 zusätzliche Todesfälle geschätzt hat. Das ähnelt der Anzahl von bisherigen Todesfällen des Syrienkrieges und macht die Gefährlichkeit der Feinstaubbelastung – die seitdem noch deutlich gestiegen ist und noch weiter steigen wird – deutlich.
Doz. Dr.-Ing. habil. E. Thomas


Zu: „Singvögeln ist es am TXT zu laut“, Berliner Morgenpost

Es gibt jetzt noch einen Grund mehr, den Flughafen Tegel zu schließen! Für die Forscher wäre es doch interessant, herauszufinden, ob die Vögel im Südosten Berlins, besonders diejenigen im künftigen Naturschutzgebiet Müggelsee, widerstandsfähiger und härter im Nehmen sind als andere. Bei den zunehmenden Flugbewegungen können sie ja jetzt schon bis zur BER-Eröffnung eifrig gegen den Lärm trainieren und ihren Gesang generell auf die Zeit vor 5 Uhr morgens verlegen.
Auszug aus dem Artikel: „Aber das Leben hier kann auch hart sein, sagen Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. Sie haben den Gesang von Singvögeln untersucht und dabei die laute Jungfernheide nahe dem Flughafen Tegel mit ruhigeren Gefilden wie dem Tegeler Forst verglichen. Ihr Fazit: Die Flughafenumgebung ist den Tieren zu laut – sie müssen ihren Gesang anpassen. Schließlich trällern sie nicht zum Spaß, der Gesang dient der Revierverteidigung und der Partnersuche. Möglicherweise führen die Störungen sogar dazu, dass sich die Finken und Meisen nicht so gut fortpflanzen können wie ruhiger lebende Artgenossen.
Die Forscher haben herausgefunden, dass die Tiere in lauter Umgebung am Morgen früher zu singen beginnen. So versuchen diese offenbar, die Störungen auszugleichen.“
Mit freundlichen Grüßen,
Familie Schulze