80 neue Kitaplätze geplant

Evangelischer Kindergarten soll Anfang 2018 eröffnen

von Simone Jacobius

Endlich ist es offiziell: Müggelheim bekommt seine dritte Kindertagesstätte. Sie entsteht auf einem kleinen Teil des Kirchengrundstücks, direkt an der Ecke Müggelheimer Damm/Ludwigshöheweg. Betreiber des evangelischen Integrations-Kindergartens wird die SozDia-Stiftung sein. Damit wird eine wichtige Lücke in der Kinderbetreuung Müggelheims geschlossen. Denn viele Kinder müssen zurzeit noch außerhalb Müggelheims betreut werden.

Die Pläne für die Kita gab es schon lange. Doch durch mehrere Personalwechsel musste immer wieder von vorne angefangen werden. Anfang August haben die SozDia-Stiftung und die Kirchengemeinde Müggelheim endlich den Erbpachtvertrag für das 2800 Quadratmeter große Grundstück unterschrieben. Der Rest des insgesamt 12.000 Quadratmeter großen Grundstücks darf nicht bebaut werden, weil es nicht als Bauland freigegeben ist. Es bleibt uns also als "Festwiese" für Weihnachtsbaum- und Martinsfeuer, Zirkus und Pferde erhalten.

80 Plätze sind in dem zweigeschossigen Bau geplant, für Kinder von Null Jahren bis zum Schulalter (siehe Computersimulationen auf Seite 4 und 6) . "Wir gehen davon aus, dass wir Ende August die Baugenehmigung bekommen und dann auch gleich loslegen können, damit noch vor dem ersten Frost die Grundsteinlegung erfolgt", erklärt Michael Heinisch, Vorstandsvorsitzender der SozDia-Stiftung. Wenn alles gut läuft, kann die Kita bereits im Januar 2018 eröffnet werden – im schlechtesten Fall geht Heinisch von Sommer 2018 aus. Wenn die Kita in Betrieb geht, hat Müggelheim endlich eine gute Versorgungslage in Sachen Kitaplätze. Doch schon wenn weitere große Bauvorhaben kommen sollten, wird es auch mit drei Kitas wieder eng, meint Heinisch.

Betreiber wird die "Sozialdiakonische Arbeit Lichtenberg-Oberspree GmbH" sein, eine hundertprozentige Tochter der Stiftung, die bereits Einrichtungen mit mehr als 1000 Kitaplätzen betreibt. Zwölf bis 13 Erzieher sollen sich um das Wohl der Kinder kümmern, die in insgesamt fünf Gruppen aufgeteilt werden. In der Nestgruppe sind die Kleinsten bis zu einem Jahr untergebracht. Ab anderthalb Jahren gibt es altersgemischte Gruppen bis zum Schuleintritt. "Da wir eine Integrationskita sein wollen, also auch gehandicapte Kinder aufnehmen, wird es auch einen Fahrstuhl geben, der außen angebaut wird", erläutert Heinisch.

Die Kita wird zwei Schwerpunkte haben. Zum einen soll sie umwelt- und naturnah sein, zum anderen ist eine enge Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde geplant. Gerade letzteres wird auch durch die geplante räumliche Nähe gut gelingen. Denn in dem Haus wird die evangelische Kirchengemeinde Räume anmieten. So sind ein Gruppenraum, ein Pfarrbüro, Teeküche und WC geplant. Denn obwohl der Heimatverein der Kirche seine Räume im Dorfklub zur Verfügung stellt, treffen sich noch viele Gruppen in Privatwohnungen oder, wie die Jugendlichen, in Köpenick.  "In den neuen Räumen wird es dann auch die Chance geben, Angebote für Klein- und Vorschulkinder zu machen. Kitaträger und Gemeinde wollen aber nicht nur im gleichen Haus sitzen, sondern auch inhaltlich zusammenarbeiten", sagt Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara. Deshalb haben beide eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Sie sieht unter anderem vor, dass die Gemeinde auf der Basis freiwilliger Teilnahme regelmäßig religionspädagogische Angebote für die Kitakinder macht. Die Kita wiederum wird bei Gottesdiensten zu Höhepunkten wie Ostern, Adventszeit, Erntedank und beim Martinsfest mitwirken. Die Gemeinderäume werden deshalb auch zwei Zugänge haben: einen separaten von außen und einen direkt über die Kita.

Die Investitionskosten von insgesamt 2,3 Millionen Euro werden zu 800.000 Euro durch Fördermittel mitfinanziert.

"Ich kann mir vorstellen, dass manche Müggelheimer enttäuscht sind, dass kein Haus für altersgerechtes Wohnen auf dem Grundstück entsteht. Für so ein Projekt war einfach kein Träger zu gewinnen. Aber auch Kitaplätze werden in Müggelheim gebraucht. Und so war sich der Gemeindekirchenrat einig, dass das Projekt der SozDia wichtig für den Ort ist und die Zusammenarbeit für unsere Kirchengemeinde belebend sein kann", sagt die Pfarrerin.