Serie für den Natur- und Gartenfreund

Gedanken von der Vergangenheit zum Jetzt

von Marianne Schäfer

Lange hat sich das herbstliche Wetter gehalten, bis es etwas winterlich wurde. Zeit genug, um in Gedanken zurück in die Kindheit zu gehen. Damals, wie war das mit der Kälte? Nur ein kleiner Allesbrenner heizte unser Häuschen. Wir Kinder tobten in den Winterferien auf dem dicken Eis der Großen Krampe. Mit rot gefrorenen Nasen, nassen Schuhen und kalten Händen kamen wir erst wenn es dunkel wurde nach Hause. Schön und gemütlich war es in der kleinen Stube. Draußen pfiff der eisige Wind und die Eisblumen am Fenster glitzerten.

Ich vergleiche die damaligen Winter mit den heutigen. Was für ein Unterschied! Ist das nun der Klimawandel? Ja, wir puffen gewaltige Abgaswolken mit Schadstoffen und Dreck in die Luft – Industriestoffe, giftige Abfälle, Staub. Mit chemischen Giften werden unsere Pflanzen, die unserer Ernährung dienen, angebaut, Tiere werden in engen Mastställen gehalten, damit wir Fleisch essen können. Zu viele betonierte Flächen in den Straßen führen dazu, dass die Bäume kaum ausreichend Regenwasser bekommen, das sie zu ihrer Existenz benötigen. Ich sehe aus dem Fenster: keine Eisblumen. Ganz zart sind die Gräser und die Bäume mit Schneeflocken wie mit Zucker bestreut, hübsch. Und doch muss ich an den Klimawandel denken.

Wie kann das Leben in der Zukunft dann sein? Kann man die Luft noch einfach so einatmen? In China laufen die Menschen mit Gesichtsmasken, steht uns das auch bevor? Ach, ich will nicht weiter denken.

Als meine Gedanken an dem Punkt angekommen waren, habe ich meine jahrelang gesammelten Zeitungsausschnitte hervorgekramt. Zu oberst lagen jetzt ein Foto und der Text vom "König der Giganten". Im Naturkunde Museum ist das riesige Original-Skelett des Dinosauriers, dem Größten Saurier, der je gelebt hat, zu sehen. Unglaublich, gigantisch ist der Eindruck des Wesens, welches das gefährlichste Raubtier aller Zeiten war. Wie konnte jemals so ein riesengroßes Lebewesen existieren? Was herrschte damals, vor 68 Millionen Jahren, für ein Klima? Wie hat die Erde damals ausgesehen?

Tyrannosaurus Rex war ein Fleischfresser. Er lief oder hüpfte auf seinen zwei sehr kräftigen Hinterbeinen und stützte sich mit dem kräftigen, langen Schwanz. Die zwei Vorderbeine waren auffallend klein. Sein Schädel, mit der riesengroßen Maulöffnung zeigte große, spitze Zähne. Er war 13 Meter lang und vier Meter hoch. Es gab viele Saurier-Arten, aber er war der Größte. Die Hauptzeit der Saurier war im Zeitalter des Jura, aber auch in der Kreidezeit lebten Saurier. Zum Ende der Kreidezeit, in Nordamerika lebte der Gigant Tyrannosaurus rex.

Vor 65 Millionen Jahren war die Zeit der Dinos schlagartig vorbei. Jetzt begann die Zeit der Verschiebungen der Kontinente und großen Vulkanausbrüchen, die das Klima veränderten. Im heutigen Golf von Mexiko ging ein riesiger Asteroid von zehn Kilometern Durchmesser nieder und schlagartig veränderte sich das Klima. Feuer und Flutwellen, rings um die Erde, Asche und Staub verdunkelten das Sonnenlicht. Die Atmosphäre der Erde kühlte für einige Jahre stark ab. 95 Prozent der Lebewesen starben aus.

Unglaublich und aufregend sind noch immer meine Vorstellungen. Übrigens: Haben Sie in ihrem Garten mal eine Eidechse gesehen? Diese kleinen Echsen sind die letzten Mini-Saurier! Ein Glück das unsere gute Erde all die Ereignisse damals überstanden hat. Wieder zurück mit den Gedanken in unsere Zeit, in unsere Gärten. Jetzt ist Winterruhe, eine Zeit in der man sich in Ruhe Gedanken machen kann über Veränderungen im Garten. Auch ich will eigentlich etwas ändern, aber die Entscheidung fällt mir schwer. Eine leicht zu pflegende Rasenfläche ist langweilig. Schattengebende Bäume total zu vernichten, um dann im Sommer drei oder vier Sonnenschirme aufzustellen? Das ist keine Lösung. Man muss den Garten erspüren. Wo geht die Sonne auf, wo geht sie unter. Wo würde man sich gerne aufhalten oder wo nicht. Wo ist ein Gefälle, wo eine Senke. Diese vorhandenen Gegebenheiten sind der Schlüssel. Bäume zu pflanzen ist eine wichtige und richtige Entscheidung. Die Frage ist nur welche Bäume?