Neue Entwicklungen am Dorfkern

Müggelhof wehrt sich gegen böse Gerüchte

von Simone Jacobius

In Müggelheim tut sich was – zum Positiven. Denn das Ortszentrum wird sich in nächster Zeit gravierend verändern. Und zwar nicht, wie böse Gerüchte behaupten, in der Form, dass der Müggelhof geschlossen wird. Nein, in die Geheimniskrämerei um die Zukunft des ehemaligen Edeka-Gebäudes kommt endlich Bewegung. Hier ist ein neues Gebäude für einen Supermarkt geplant. Dann kommt endlich wieder mehr Leben in den Dorfkern.

Die Vorsitzende des Konsum Berlin, Heiderose Reimer, hofft, dass bereits im Herbst der Bauantrag eingereicht werden kann. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass mit einer Supermarktkette – konkrete Verhandlungen laufen bereits – Verträge abgeschlossen und unterschrieben sind. Den Namen wollte sie aufgrund der laufenden Gespräche nicht verraten. Nur so viel, dass es sich um eine Supermarktkette handeln würde. Zu den Gerüchten, dass dort Wohnungen gebaut werden sollten, erklärt sie: "Wir bauen nur Handelsgebäude, generell keine Wohnungen. Und wir bauen auch nur eingeschossig." Und sie muss es ja wissen, wird der Konsum schließlich der Bauherr sein und den Laden anschließend nur vermieten. Doch die Bearbeitung des Bauantrages könne in Berlin schon mal ein Jahr dauern, so Vorstand Reimer.

Voraussetzung für den Neubau ist jedoch erstmal der Abriss des alten Gebäudes. Für die bisherigen Mieter soll eine Interimslösung geschaffen werden, bis der Neubau fertig sei. Das sei schließlich gang und gebe, so Reimer. Nach den bisherigen Plänen wird die zu bebauende Grundfläche nicht größer als jetzt. "Aber hübscher", meint Reimer. Und das kann unserem Dorfkern ja nur gut tun. Da die Gebäude früher sehr viel mehr Nebengelass benötigten als heute, kommt der so gewonnene Platz noch der Verkaufsfläche zugute.

Wenn dort hoffentlich 2018 wieder Leben einkehrt, können auch die Mieter des Müggelhofs aufatmen. Denn gespürt haben sie schon, dass es jetzt weniger Laufkundschaft gibt. Aber gegen die Gerüchte, dass sie schließen würden, wehren sie sich heftig. "Bei uns hat keiner vor zu schließen. Solche Gerüchte in die Welt zu setzen ist einfach böse", sagt Augenoptiker Michael Graf. Er hat schon von mehreren Stammkunden zu hören bekommen, dass allen Mietern gekündigt worden sei, damit unten Wohnungen entstehen können. "Mein Mietvertrag läuft bis 2022, ich mache mir also keine Sorgen, dass mir etwas passieren könnte", sagt Graf. Er hat zwar Verständnis dafür, dass durch die Schließungen von Edeka, dem italienischen Restaurant und dem Schmuck-Geschenke-Laden eine gewisse Unruhe entstanden sei. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass wahllos geschäftsschädigende Gerüchte in Umlauf gebracht würden.

Bereits im vergangenen Sommer, vor genau einem Jahr, hatte der Friseurladen "Haarhaus in den Müggelhöfen" eine Anzeige im Müggelheimer Boten geschaltet: "Auch wenn die Gerüchteküche brodelt: Wir schließen nicht!" und ist damit in die Offensive gegangen. Doch geholfen hatte es anscheinend nicht. Auch die Angestellten der Müggel-Apotheke bestätigen, dass die Gerüchteküche weiter brodelt. Wir haben den Besitzer des Objekts, den Immobilienriesen Vonovia (ehemals Deutsche Annington) um eine Stellungnahme gebeten. "An den Gerüchten ist nichts dran. Alles bleibt beim Alten", sagt Sprecherin Bettina Benner. "Solche Aussagen schaden uns Gewerbetreibenden. Wir bitten alle Müggelheimer, diese unbegründeten Mutmaßungen künftig zu unterlassen", appelliert deshalb auch Michael Graf.