Große Ehrung während des 5. "Eine Welt"-Fachtages

Prof. Greiser am 14. April in Müggelheim

Der 5. April war ein sonniger Frühlingsnachmittag, als sich auch zwei Menschen aus dem Umweltkreis in der Ev. Kirchengemeinde Müggelheim auf den Weg nach Köpenick machen, um am 5. Eine Welt Fachtag Treptow-Köpenick ‚Eine Welt ohne Hunger ist möglich!' teilzunehmen. In der Ev. St. Laurentiuskirche hatte sich eine ungewöhnlich zahlreiche Teilnehmerschaft versammelt, und dies hatte einen ganz besonderen Grund: Im Rahmen des Fachtages erhielt Dr. Klaus Wazlawik in Anerkennung seines jahrzehntelangen Engagements für Nachhaltigkeit im Bezirk Treptow-Köpenick die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Namen des Bundespräsidenten nahm der Bezirksbürgermeister Oliver Igel die Verleihung vor (Foto) und würdigte die langjährigen Verdienste des Geehrten, der neben vielem anderen die Verbindung zwischen dem Rio- und Konziliaren Prozess der Kirchen und Christen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in den Lokale Agenda 21 - Prozess in Köpenick eingebracht hat. Mit einem Schmunzeln überreichte der Bürgermeister auch die Hinweise zur Trageweise der Auszeichnung.

Auch vielen Menschen in Müggelheim ist Dr. Wazlawik kein Unbekannter, so hat er beispielsweise oftmals an den Mahnwachen zum Ende der Friedensdekade am Müggelheimer Stein des Friedens teilgenommen. Und eine Vertreterin des Umweltkreises ist von Anfang an in der von Dr. Wazlawik ins Leben gerufenen Ökumenischen Initiativgruppe Eine Welt (OIGEW) dabei.

In seinem Dankeswort nach der Verleihung der Auszeichnung wies Dr. Wazlawik u.a. darauf hin, dass die Dringlichkeit für sein Engagement gegen Ungerechtigkeit, Umweltschädigung und weltweite Gewalt nach wie vor besteht, so stirbt beispielsweise alle vier Sekunden ein Mensch an Hunger.

Als ein Beispiel für das vielfältige Engagement von Dr. Wazlawik fand der Fachtag seinen Fortgang mit der Vorstellung des Projektes ‚Wertschöpfungskette Kakaobohnen' in Kamerun. Ziel dabei ist die Ausschaltung von Zwischenhändlern durch direkte Zusammenarbeit mit den Kleinbauern in Kamerun sowie ständige Verbesserung der technologischen Verfahren; wobei es um die Verringerung der Ernteverluste der Kleinbauern in Kamerun durch eine Verbesserung der Kakaobohnen-Trocknung geht. So soll erreicht werden, dass der einzelne Bauer von seiner Arbeit leben kann. Vorgestellt wurden die einzelnen Teile des Projektes u.a. von zwei Kameruner Mitarbeitern, die in Deutschland tätig sind.

Ein weiterer Schwerpunkt des Fachtages war die Vorstellung der "Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung" und der 17 Nachhaltigkeitsziele. Diese Agenda wurde am 25. September 2015 auf dem UN-Gipfel in New York verabschiedet. Sie hat die Form eines Weltzukunftsvertrags und soll helfen, allen Menschen weltweit ein Leben in Würde zu ermöglichen. Sie soll Frieden fördern und dazu beitragen, dass alle Menschen in Freiheit und einer intakten Umwelt leben können.

Die 17 Entwicklungsziele (SDGs) der Agenda verknüpfen das Prinzip der Nachhaltigkeit mit der ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung – zum ersten Mal werden Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit in einer Agenda zusammengeführt.

Ein 2. Teil des Fachtages bestand in einer Podiumsdiskussion zum Thema "Was können wir für die Reduzierung des Hungers in der Welt tun?". Hochrangige Vertreter aus Deutschland und Österreich diskutierten miteinander. Das gemeinsame Ziel muss die Bekämpfung des Hungers in der Welt sein. Die Wege dazu sind unterschiedlich. Die kritische Zivilgesellschaft muss die Probleme wahrnehmen und gemeinsam Lösungen suchen. Dabei ist das gegenseitige Zuhören notwendig, um die Lösungsansätze konkret zu entwickeln. Den ethischen Prinzipien des Konziliaren Prozesses wird eine hohe Bedeutung zugemessen.

Im Schlussvotum wurde die Frage gestellt: Was können wir tun? Und es wurde festgestellt: Deutschland ist auch ein Entwicklungsland. Das erfordert Demut und Verantwortung für den Konsum. Es müssen nachhaltige Projekt-Beispiele geschaffen und Initiativen unterstützt werden. In Österreich z.B. wurde ein italienischer Fragespiegel zur Lebenspraxis angewendet. Das lieferte Erkenntnisse zur Selbstprüfung des Konsums und zu Lösungsansätzen und sollte übernommen werden, damit sich das Kauf- und Konsumverhalten der Menschen hin zu mehr Solidarität ändern kann.

Zum Abschluss des Fachtages hatten die Freunde aus Kamerun ein reichhaltiges Buffet vorbereitet mit vielen landestypischen Köstlichkeiten, so gab es die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen, in denen auch eine freundschaftliche Verbundenheit nach Deutschland deutlich wurde. Für den UWK: IZ und HK