Kiezkasse finanziert Sitzgelegenheiten

Neues aus der kürzesten BVV seit Langem

Einmal im Jahr wird in den verschiedenen Ortsteilen in Treptow-Köpenick zu den Kiezkassen eingeladen. Insgesamt wurden 50.000 Euro für den gesamten Bezirk zur Verfügung gestellt, die nach einem einheitlichen Verteilungsschlüssel auf die einzelnen Ortsteile aufgeteilt werden. Der Mindestbetrag je Ortsteil, unabhängig von der Einwohneranzahl, ist 1.400 Euro. Und genau dieser Betrag stand am 17. Mai in Müggelheim zur Verteilung an. Im Dorfklub trafen sich an diesem sonnigen Tag immerhin 13 Müggelheimer, um über vier Anträge zu beraten.

Mit dem ersten Antrag wurden 850 Euro für eine weitere Sitzgelegenheit beantragt. Seit Jahren kämpft das Sozialbündnis mit Irene Kruschke an der Spitze um eine ausreichende Versorgung von Müggelheim mit Parkbänken, vor allem für die älteren Menschen in Ort.

Ein Antrag des Müggelheimer Heimatvereins in Höhe von 400 Euro sollte die Reparatur der im Doirfklub befindlichen Stühle unterstützen. Insgesamt kostet diese Reparatur deutlich mehr, aber da ein in Müggelheim ansässiger Polsterer nur die Materialkosten bezahlt haben möchte, können mit diesem Geld schon viele Stühle bezogen werden. Mehr als 600 Veranstaltungen finden im Jahr im "Dorfklub Alte Schule" statt und genauso oft werden die Stühle gebraucht.

Der nächste Antrag kam vom Köpenicker Heimatverein, der alte Postkarten digitalisieren möchte und diese der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen will. Dazu wurden als Zuschuss zu den Gesamtkosten 200 Euro beantragt.

Mit dem vierten Antrag will der Kanuverein den Fußboden in seinem Kraftraum erneuern. Auch hier wurde nur ein Teil der Gesamtkosten beantragt.

Die vorliegenden Anträge wurden kontrovers beraten. Da leider fast keine Müggelheimer außerhalb des Spektrums der Antragsteller anwesend waren, wurde das Geld quasi unter den Antragstellern verteilt. Nur der Antrag des Sozialbündnisses wurde nicht bewilligt, da nur eine Stimme dafür war. Die anderen Anträge erhielten eine deutliche Mehrheit und werden somit ausgezahlt. Wenn ich die Mitteilungen des Finanzressort im Bezirksamt richtig verstanden habe, so ist das Geld auch schon an die Antragsteller unterwegs.

Schnell und unbürokratisch soll die Verteilung der Kiezmittel und natürlich dem Kiez und seinen Projekten helfen. In diesem Sinne – Danke an alle Beteiligten.

Aus der Bezirksverordnetenversammlung gibt es nicht viel zu berichten. Dies ist schon daran ablesbar, dass wir am 26. Mai vermutlich die kürzeste Sitzung der BVV seit langem erlebt haben. Daher die wesentlichen Mitteilungen in Kurzform.

Lokalen Buchhandel stärken – Ein Antrag der Linken wurde in der BVV abgelehnt. Dieser Antrag setzte sich dafür ein, dass die Schulbücher von den Schulen selbst im örtlichen Buchhandel erworben werden können. Hier sahen die Bezirksverordneten Probleme bei der Vorhaltung der Schulbücher und der pünktlichen Beschaffung.

Terrassenheizstrahler – Ein Antrag der Grünen forderte das Bezirksamt dazu auf, in seiner Internetpräsenz über die nachteiligen Umweltwirkungen von Gas- oder Elektro-Heizstrahlern im Außenbereich zu informieren. Weiterhin soll das Bezirksamt alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um den Gebrauch von Gas- oder Elektro-Terrassenheizstrahlern als Sondernutzung im öffentlichen Straßenraum aus Umweltschutzgründen zu untersagen. Dieser Antrag wurde mehrheitlich durch die BVV angenommen.

Erhalt des Theaters Adlershof – Durch den geplanten Verkauf des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem sich das Theater befindet, ist mal wieder eine Kultureinrichtung in unserem Bezirk in Gefahr. Daher wurde dem Bezirksamt auf Antrag der Linken durch die BVV empfohlen, sich bei der zuständigen Senatsverwaltung dafür einzusetzen, dass im unter Denkmalschutz stehenden Gebäude in der Moritz-Seeler-Straße 1, gestaltet vom Architekten Franz Ehrlich, die bisherige Nutzung durch das Theater Adlershof weiterhin gesichert wird.

Ihr Müggelheimer Bezirksverordneter Christian Schild (CDU), Tel.: 0163-6594158 oder C.Schild@gmx.net