SC Müggelheim e. V./Tennisverein (Odernheimer Straße)

Das neue Jahr hat begonnen, doch in Bezug auf die bevorstehende Saison 2016 ist es momentan erwartungsgemäß noch sehr ruhig. Die Planungen können erst nach Winterende beginnen – und noch ist dieses nicht wirklich abzusehen...

Viele sportliche Höhepunkte liegen vor uns, und die Ansetzungen für die Punktspiele lassen noch auf sich warten.

Wir wünschen aber schon jetzt allen unseren Mitgliedern ein sportlich aktives, erfolgreiches, aber vor allem auch verletzungsfreies Jahr. Hervorzuheben ist noch, dass im letzten Monat unser Sportfreund Siegfried "Siggi" Schwarze (Foto) seinen 85. Geburtstag feiern konnte. Unglaublich, oder? Sport hält also jung, wie man sieht. Wir gratulieren ganz herzlich auf diesem Wege, und wünschen dem Jubilar nachträglich noch alles erdenklich Gute, vor allem weiterhin viel Freude beim Tennis, in der Gemeinschaft, und für die nächsten Lebensjahre überhaupt!

Natürlich gilt dies auch für alle Geburtstagskinder des Monats Januar. Wir sagen allen "Herzlichen Glückwünsch!" Bis bald also. Eure Dagmar Schwartz (Damen AK40/Vorstand)


SC Aegir - Segelverein (Krampenburger Weg 17a)

Es ist das Winterhalbjahr, also Ruhezeit. Unsere Boote stehen auf Böcken in der Halle, auf ihren Slippwagen oder auf der Wiese.

Der Segelclub Aegir wurde 1921 gegründet, mit einigen Booten und wenigen Mitgliedern. 1926 kaufte der Verein das Grundstück Krampenburger Weg Nr. 17, wo er seitdem zu Hause ist. Generationen haben seitdem hier ihr sportliches Domizil gefunden, um dem Regattasport wie auch dem Fahrtensegeln nachzugehen. Viele nutzten die heimischen Gewässer wie die Müritz oder den Scharmützelsee auch als jährliches Urlaubsziel auf ihren Booten.

Nach der Wiedervereinigung erhielten wir unser Grundstück zurück, welches zu DDR-Zeiten enteignet wurde. Auch eröffneten sich nun für unsere Fahrtensegler neue Horizonte: von den nordischen Gewässern bis hin nach Dänemark.

Der SC Aegir 1921 ist seit jeher ein Verein für die Müggelheimer.

Bekannte Namen wie die Brüder Augustinski, der Klempnermeister Leo Einecke, Kurth Luther und Ralph Klöm errangen viele Berliner und deutsche Titel.

Gefolgt von der Ära der Gebrüder Leuenberg, die ihre sportliche Laufbahn auf der Kinderjolle "Optimist" begannen, ersegelten sie drei Mal Bronze bei DDR-Meisterschaften und wurden dann als DDR-Meister und deutscher Meister gefeiert.

Unser Nachwuchssegler Tim Leuenberg erzielte seinen bisherigen seglerischen Höhepunkt als Deutscher Jugendmeister. 2015 konnte unser Sportfreund Lars Bähr als Steuermann einen Titel als Deutscher Meister erzielen, und Michael Leuenberg hat neben der WM-Teilnahme den Berliner und den ostdeutschen Titel errungen.

Jetzt freuen wir uns schon auf die neue Saison 2016. Jederzeit sind neue Mitglieder, die Interesse am Segelsport haben, in unserem Verein herzlich willkommen!

Wir wünschen allen Lesern und Mitgliedern ein glückliches und friedliches neues Jahr sowie immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Andreas Augustin Weitere Infos unter www.sc-aegir.de


KSC-Abt. Kanu (Krampenburger Weg 29 g-h)

Florian, Sportler unseres Vereins, berichtet hier über den Alltag eines Kanusportlers, der die Flatow Oberschule, Gymnasium und Eliteschule des Sports, besucht. Florian geht derzeit in die 12. Klasse der Flatow-Schule, hat aber seine leistungssportliche Karriere seit einem halben Jahr beendet. Er betätigt sich nun als Trainer für unsere Jüngsten. Hier nun zum Bericht von Florian:

Ich möchte euch einen kleinen Einblick in den Alltag eines Kanuten, der die siebente beziehungsweise zwölfte Klasse der Flatow-Oberschule besucht, geben.

In der siebenten Klasse beginnt der Unterricht jeden Morgen um 7.45 Uhr. Der Unterricht gestaltet sich sehr angenehm da in den Klassen nur etwa 15 bis 20 Schüler sind. In fast allen Unterrichtsfächern werden die Klassen trotz der bereits sehr geringen Schülerzahl noch einmal geteilt. Wenn durch die Teilung der Klassen dann nur etwa zehn Schüler von einem Lehrer unterrichtet werden, bietet sich jedem die Chance sehr oft dranzukommen und sich im Unterricht auch wirklich einzubringen. Die Schule ist daher sehr effektiv und Hausaufgaben halten sich in Maßen.

Zur Mittagspause treffen sich alle Schüler in der Mensa und können dort das Schulessen genießen oder auch Mitgebrachtes verzehren. Ordentlich essen ist für die Leistungssportler besonders wichtig, da insbesondere auch körperliche Leistungen abgefordert werden. Die Mittagspause ist komfortable 45 Minuten lang. Daher verbleibt den Schülern nach dem Essen genügend Zeit den Freizeitbereich der Schule zu nutzen. Dort bearbeiten viele ihre Hausaufgaben, bei denen sie von Erziehern unterstützt werden. Andere entspannen sich einfach bis der Unterricht wieder losgeht.

An zwei Tagen wird nach dem Unterricht im Landesleistungszentrum in Grünau mit Schultrainern Kanutraining durchgeführt. Also geht's mit Bus, Straßenbahn, Fähre oder Fahrrad gleich nach der Schule nach Grünau. Das Training dort dauert bis 18 Uhr und danach ist Feierabend. Zusätzlich an zwei bis drei weiteren Tagen in der Woche wird im Heimatverein, wie bei uns im Bootshaus des Köpenicker SC Abteilung Kanu in Müggelheim trainiert. Der Trainingsumfang steigt mit zunehmendem Alter und Klassenstufe an.

Die Schüler/Sportler trainieren in älteren Jahrgangstufen bereits vor der Schule, wobei diese dann etwas später beginnt. In der zwölften Klasse ist der Tagesablauf daher sehr stark aufs Training fixiert. Für den Leistungssportler beginnt der Tag bereits um 7.15 Uhr mit der ersten Trainingseinheit im Landesleistungszentrum. Diese Uhrzeit mag sich etwas abschreckend anhören, da einige längere Anfahrtswege haben. Daher gibt es die Möglichkeit nach Rücksprache mit dem Landesleistungszentrum dort ein Internatszimmer zu bewohnen.

Nach dem frühen Training ist schnelles Duschen angesagt und die Sportler fahren gemeinsam zur Schule. Der Unterricht startet dann um 9.35 Uhr. Dort werden aus den Sportlern wieder Schüler, die Blockunterricht haben. Dies bedeutet, dass immer zwei Stunden (90 Minuten) eines Fachs hintereinander unterrichtet werden. Die Kurse in der Oberstufe sind ähnlich wie in der Unterstufe relativ klein und werden von nur zehn bis 15 Schülern besucht. Das ist ein echter Komfort im Vergleich zu einer normalen Schule. Nach dem Unterricht geht's wieder ins Landesleistungszentrum um weitere Trainingseinheiten zu absolvieren. Um 18.30 Uhr sind die Sportler nach einem elfstündigen Arbeitstag in der Regel ganz schön platt.

Für einen Leistungssportler, der höhere sportliche Ziele vor Augen und Spaß am Sport hat, ist es kein Problem, sich für diesen anspruchsvollen Tagesablauf zu motivieren. Ich selbst kann nur empfehlen, den Sport mit dieser Schule zu kombinieren. Ich selbst betreibe nun keinen Leistungssport mehr. Trotzdem darf ich an der Flatow-Schule mein Abitur in Ruhe zu Ende bringen.Florian


TKCB (Alsenzer Weg 10)

Karate-Lehrgang mit Sensei Michael Bock in Addis Abeba/Äthiopien: Am Donnerstag, den 14. Januar, landete mein Flugzeug nachts von Istanbul kommend in Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Mein Freund Fesiha Koku holte mich vom Flughafen ab und brachte mich in das nah gelegene Hotel. Die komplette Stadt hatte an diesen Abend keine Energie, so tastete ich mich in mein Zimmer, um schlafen gehen zu können.

Am nächsten Morgen ging es gleich in das erste Karate-Training. Am Freitag unterrichtete ich zwei Karate-Trainingseinheiten mit cirka 30 Schwarzgurten und am Samstag waren es schon mindestens 35. Sie waren hoch motiviert und folgten meinen Ideen. Begrüßt wurde das Seminar durch den Präsidenten der ISKF Äthiopien, Girma Zewdu. Wir kennen uns schon mindestens fünf Jahre und pflegen eine gute Freundschaft. Aber ich lernte noch weitere Freunde kennen und ich bin sicher, dass es nicht mein letztes Karate-Training in Addis Abeba gewesen ist.

Aber zu meinen Karate-Trainingseinheiten zurück. In der ersten Einheit beschränkte ich mich auf die Ausübung von Basis-Techniken und eigens dazu folgten wir einer Kombination mit verschiedenen Schrittfolgen und komplizierten Bewegungsformen. Das sollte dann in einer Partnerübungen umgesetzt werden. Im zweiten Training verknüpfte ich die Übung mit der Einflechtung von Ju-Jitsu Techniken und dem Schlagen von Vitalpunkten. Die Studenten waren total begeistert und wollten mich gar nicht aus der Sporthalle der "Youth Sport Akademie von Ethopia" lassen. Am Samstag in der letzten Trainingseinheit begann ich mit Partnerübungen, um sie dann in die Anwendung der Karate-Übung "Kata Meikyo" einzubringen. Dann schlossen wir den Kreis über die alte Form "Rohai" und traten dann in eine Wiederholung der Techniken vom Vortag und somit konnte ich mein Training in Addis Abeba beenden.

Zusätzlich erlebte ich viele tolle Dinge, wir fuhren an einige historische Orte und auch in das historische Kulturhaus, in dem verschiedene Tänze aufgeführt wurden, wir Künstler aus anderen Ländern trafen und als Höhepunkt ein Treffen mit dem Marathon-Olympiasieger von Äthiopien, Mo Farah. Wir machten ein paar Bilder und sprachen kurz miteinander.

Am Samstag traf ich in einem anderen Stadtteil von Addis Abeba Pastor Teferi Berkessa von der EECMY-Bethel Synods. Er war der Pastor, der meine Tochter Sophia in der Evangelischen Gemeinde in Berlin-Müggelheim vor zehn Jahren taufte. So tauschten wir uns auch über die Entwicklung meiner Tochter aus. In Äthiopien gibt es sehr, sehr viel Armut und nicht jedes Kind hat die Chance auf eine Entwicklung ohne zu hungern oder an Krankheiten zu sterben, die uns bereits fremd geworden sind. Man geht nach diesen Erlebnissen mit Nahrung und Wasser ganz anders um. Zum Abschluss unseres Gespräches übergab ich gesammelten Spendengelder und überbrachte Grußworte unseres pensionierten Pfarrers Siegfried Mentzel, der sich gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Müggelheim und Schmöckwitz seit vielen Jahren sehr stark für das Aids-Waisen-Projekt in Chanka/Äthiopien engagiert. Der Verein für "Völkerfreundschaft e.V." konnte 500 Euro als Spende übergeben. Weiterhin gab ich Pastor Teferi noch etwas Geld für seine Gemeinde.

Es war eine sehr aufregende Zeit und ich wurde selber auf den Boden der Realität gebracht und daran erinnert, wie gut es uns und unseren Kindern geht. Ich stellte mir selbst die Frage: "Ab welcher Armutsgrenze, verliert man die menschliche Würde?" In Addis Abeba habe ich viele Bettler gesehen, es waren aber auch nicht mehr, als in unserer Stadt Berlin. Die Armut war aber gar nicht vergleichbar. In Deutschland muss man nicht betteln, auch wenn das Leben nicht einfach ist. Es ist sehr achtenswert, wie die Menschen trotz ihrer Armut in Äthiopien ihr Lächeln bewahren.

Am Sonntag fuhren Fesiha und ich nach Nazareth und verweilten an einem schönen See. Am Abend waren wir mit Freunden in einem Restaurant und dann ging es schon zurück zum Flughafen. Diese drei Tage in Addis Abeba werde ich in sehr guter Erinnerung behalten. Mit sportlichen Grüßen, Michael Bock Vorsitzender vom TKCB e.V. & Völkerfreundschaft e.V.