Glücklich und stolz haben die Drittklässler die neuen Container bezogen

Von Simone Jacobius

SIMONE JACOBIUS

Die weißgrauen Container wurden mit hellem Lerchenholz verkleidet, so dass sie ein schönes Bild abgeben. Die Schüler der drei dritten Klassen fühlen sich wohl in dem Container-Bau und freuen sich über ihre neuen Möbel.

Im tristen Wintergrau fallen sie auf: Die neuen Schulcontainer der Müggelheimer Grundschule sind mit hellem, warmem Holz verkleidet und sehen richtig schick aus. Möglich wurde das, weil das Provisorium deutlich länger stehen bleiben muss als an anderen Standorten. Mindestens fünf Jahre, rechnet man im Bezirksamt. Deswegen wurde das sonst übliche graue Metall mit Lerchenhölzern verkleidet. Seit Mitte Januar sind die Container bezogen. Und die begeisterten Drittklässler sind jetzt aufgerufen, sich einen Namen für den neuen Gebäudetrakt auszudenken, damit nicht immer abfällig von den Containern die Rede ist.
Der Bau der Container, die eigentlich bereits nach den Herbstferien fertig sein sollten, hat sich deutlich verzögert. Weil der Strom aus dem Haupthaus den neuen Trakt nicht hätte mitversorgen können, musste ein neuer Verteiler installiert werden. Direkt nach den Weihnachtsferien wurde der Neubau mit sechs Klassenräumen freigegeben, musste aber erst einmal eingerichtet werden. Nun sind die drei dritten Klassen darin untergebracht, zusätzlich gibt es Räume für den Teilungsunterricht, der in den Klassen 1-3 in Mathe und Deutsch stattfindet und für die Großen in Englisch und Naturwissenschaften. „Endlich ist die Situation etwas entschärft. Die Bücherei, in der vorher eine Klasse untergebracht war, ist jetzt wieder benutzbar, auch der Musikraum ist wieder frei“, freut sich Schulleiterin Ute Samper. Auch beim leidigen Toilettenproblem (es gibt viel zu wenige im Altbau) gibt es jetzt eine Entschärfung. Denn der Container-Trakt ist damit gut ausgestattet.
Die Kinder freuen sich über ihren Neubau mit den neuen Tischen und den bunten Stühlen und rennen morgens freudestrahlend in die neuen Klassenräume. „Es ist toll hier”, sagt die 3a unisono und fühlt sich als etwas Besonderes. Die Arbeit mit dem Whiteboard lieben sie, wissen auch, dass man nur bestimmte Stifte dafür nutzen darf. Und bei den Klatschspielen zur Auflockerung des Unterrichts freuen sie sich jetzt über die Visualisierung per Internet auf Tafelgröße – „das kann man jetzt viel besser sehen als auf dem kleinen Bildschirm früher.”
Im Flur stehen bunte Metallschränke, je einer für zwei Schüler. „Eine Garderobe durften wir aus Brandschutzgründen im Flur nicht anbringen”, sagt die Schulleiterin. Also wussten sie sich zu helfen. Allerdings mit Eigeninitiative. Weil keiner wusste, ob die Breite der Flure ein Aufstellen der Schränke gestattet, ist sie kurzerhand mit Hausmeisterin Cornelia Nitschke in eine andere Schule mit Container-Provisorium gefahren und hat nachgemessen. Selbst ist die Frau!
An das Schulklingelsystem ist der Satellitentrakt bereits angeschlossen, auch ein Notfalltelefon soll gelegt werden. Die hintere der beiden Flurtüren ist als Paniktür gedacht und ansonsten geschlossen. Die Schüler freuen sich, dass auch die beiden Fußballtore an anderer Stelle wieder aufgestellt wurden, so dass in den Pausen und nach dem Unterricht kräftig gebolzt werden kann.
Wann jetzt eine feste Lösung zur Schulerweiterung kommt ist ungewiss. Im Investitionsplan 2018 war der Anbau noch nicht enthalten. „Ich hoffe jetzt auf den 2019er Investitionsplan, aber dann dauert es ja auch noch mindestens zwei Jahre, bis mit den Planungen begonnen werden kann“, sagt Ute Samper und fragt sich, ob sie den Erweiterungsbau noch in ihrer Amtszeit erleben wird. Wenn sie Wünsche äußern dürfte, würde der Verbindungsgang zwischen den beiden zweigeschossigen Bauten an der Straßenseite überbaut werden. „Da könnten bestimmt sechs Klassenräume plus Toiletten entstehen”, schätzt sie. Und wenn der Dachboden des Altbaus ausgebaut würde, wäre das noch zusätzlich gewonnener Platz.
Denn Müggelheim wächst weiter rasant, neue Schulplätze tun not. Für das nächste Schuljahr sind wieder drei neue erste Klassen geplant. Auch eine neuer Essensraum, bzw. Aula wäre nötig. Der jetzige ist für 75 Menschen zugelassen, bei 220 derzeitigen Essern geht auch das nur im Schichtbetrieb. Ob es im nächsten Schuljahr durch die vom Senat beschlossene kostenlose Essensversorgung an Grundschulen mehr werden, bleibt abzuwarten.
Aber auch sonst gibt es Neuigkeiten aus der Schule. So soll noch in diesem Jahr mit der energetischen Sanierung des Gebäudes begonnen werden. Die Bücherei wird in den Aprilferien von Grund auf saniert und für die Küche gibt es eine neue Gerätestrecke. „Wir wollen auch die Müllflut reduzieren und schaffen die Unmengen an Wasser-Tetrapaks ab”, sagt Ute Samper. Sie hat extra das Leitungswasser überprüfen lassen und es wurde für gut befunden. Künftig gibt es also „Leitungsheimer“ für die Schüler zu trinken. Die Hofbänke, die nach dem letzten Schulfest angeschafft wurden, bekommen Zuwachs. Aufgrund ihrer Beliebtheit wurden vier neue angeschafft. Auch das neue Klettergerüst steht inzwischen auf dem Schulhof und wartete auf seine Freigabe. Es wurde aus den Einnahmen des Schüler-Spendenlaufs finanziert: 6000 Euro kamen im letzten Sommer zusammen.