Fähre wieder im Gespräch

Neuer Nahverkehrsplan wurde beschlossen

Von Simone Jacobius

Der neue Nahverkehrsplan bis zum Jahr 2023 ist beschlossen worden – auch mit einigen Änderungen für Treptow-Köpenick. 28 Milliarden Euro will die BVG in den nächsten Jahren in ganz Berlin investieren – in erster Linie in Sanierung und Neubau der Strecken, aber auch in die Erneuerung der Fahrzeugflotte. Mit dichteren Takten, neuen Linien und neuen Fahrzeugen soll die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gesteigert werden, um den Umstieg vom Auto auf die Öffentlichen schmackhafter zu machen. Vor allem die Außenbezirke sollen besser erschlossen werden, wo in vielen Fällen von einem 20- auf einen 10-Minuten-Takt umgestellt wird.
Der einzige Punkt, an dem Müggelheim eine Rolle spielt, ist jedoch die Einrichtung einer neuen Fährverbindung, die zumindest geprüft werden soll. Damit die geplante Verlängerung der Fähre F21 bis zum Ende der Großen Krampe erfolgen kann und somit eine perfekte Anbindung an den 169er-Bus schafft, muss jedoch ein Fähranleger gebaut werden. Und zwar vom Bezirk, so will es die BVG. Daher empfiehlt die SPD-Fraktion in der BVV, dass sich das Bezirksamt bei der BVG, den Berliner Forsten und der zuständigen Senatsverwaltung für einen Bau dieser Anlegestelle einsetzt.
Der Wirtschaftskreis Müggelheim hat das Projekt bereits vor Jahren angestoßen und auch Mitstreiter in der Poli´tik gefunden. „Die Verlängerung der Fährverbindung von Schmöckwitz nach Müggelheim ist lange gewünscht und gefordert. Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, diese für die Müggelheimerinnen und Müggelheimer umsetzen. Darüber hinaus ist es eine wichtige Verbindung für den Tourismus in unserem Bezirk Treptow-Köpenick“, argumentiert Steffen Sambill, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.
Und das ändert sich sonst noch in unserem Bezirk:
Bei den Straßenbahnen sollen kurz- und mittelfristig die Taktzeiten verkürzt, eine längere Betriebszeit eingeführt und längere Züge eingesetzt werden. So fährt die Tram 27 künftig im Berufsverkehr montags bis freitags alle zehn Minuten. Auch bei der Linie 60 zwischen Schöneweide und FEZ wird ein 10-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit eingerichtet.
Die 62 zwischen Wendenschloss und Bahnhof Köpenick soll nun auch sonnabends alle zehn Minuten fahren und die 63 fährt an Sonnabenden künftig bis Rahnsdorfer Straße und perspektivisch bis zum Bahnhof Mahlsdorf.
Und auch für die 68 wird ein 10-Minuten-Takt zwischen Bahnhof Köpenick und Grünau angestrebt, sowie eine Wendemöglichkeit in Grünau geschaffen wurde.

Streckenbau für die Tram

Bis 2021 soll für 30 Millionen Euro die M17 verlängert werden, vom Bahnhof Schöneweide über den Großberliner Damm bis zur Karl-Ziegler-Straße/Wista. Außerdem ist bis 2035 ein Neubau geplant vom Potsdamer Platz über Sonnenallee nach Schöneweide. Kosten: 175 Millionen Euro.
Eine weitere Neubaustrecke führt von Johannisthal über den U-Bahnhof Zwickauer Damm zum U-Johannisthaler Chaussee. 50 Millionen Euro sollen bis 2028 investiert werden.

Änderungen im Busverkehr

Die Busflotte soll bis 2030 emissionsfrei unterwegs sein, neue Busspuren und Ampel-Vorrangschaltungen geschaffen werden. Außerdem wird die Umstellung auf Metro- bzw. Expressbuslinien geprüft: M 60 (Rudow – Altglienicke – Adlershof),
M 65 (Köpenick – Schöneweide – Treptower Park – Schlesisches Tor – Märkisches Museum – Stadtmitte), M 94 (Hermannplatz – Treptower Park – Ostkreuz – Friedrichsfelde Ost).
Der X69 soll künftig tagsüber alle zehn Minuten fahren und der BER soll besser angeschlossen werden durch den Bus 164 ab Bahnhof Köpenick und den 163er vom Bahnhof Schöneweide.

Pläne für die S-Bahnen

Bei den S-Bahnen ist der Bahnhof Blockdammweg in Planung ebenso der Neubau einer Nahverkehrstangente zwischen Springpfuhl und Grünauer Kreuz. 2025 soll der neue Regionalbahnhof Köpenick fertig sein. Der neue Halt des R1 soll die S-Bahn entlasten und eine schnellere Anbindung an die Innenstadt gewährleisten. Kosten: 10 Millionen Euro.

Neues auf dem Wasser

Die F11 zwischen Wilhelmstrand und Baumschulenweg soll dauerhaft weiterbetrieben werden. Zudem soll eine neue Fährverbindung am Spreetunnel für Barrierefreiheit sorgen.