Serie für den Natur- und Gartenfreund

Die Pflanzen des Jahres 2015

von Simone Jacobius

Jedes Jahr aufs Neue ernennen verschiedene Organisationen ihre Pflanzen, Tiere oder Insekten des Jahres. Sie sind entweder besonders schützenswert, weil vom Aussterben bedroht, oder aber besonders nützlich für den Menschen. Ein paar dieser 2015er-Geschöpfe haben wir heraus gepickt und stellen Sie Ihnen hier kurz vor.

Baum des Jahres 2015

Der Feld-Ahorn ist zum Baum des Jahres 2015 ernannt worden. Es ist der kleine, filigrane Bruder anderer heimischer Ahornarten wie Berg- oder Spitzahorn. Wenn man ihn in einer Hecke oder auf dem Feld sieht, könnte man auf den Gedanken kommen, dass es sich gar nicht um einen Baum, sondern um einen Strauch handelt. Er ist robust, kleinwüchsig, mehrstämmig und knorrig. Der Halbschattenbaum kann bis zu 200 Jahre alt werden und kommt vor allem in Süd- und Mitteleuropa vor.

Aufgrund seiner Anspruchslosigkeit wird er zunehmend als Straßenbaum entdeckt: Er bleibt mit 15-20 Metern recht klein, eignet sich daher auch für schmale Straßen und Gärten, ist salz-, immissions- und ozontolerant, kommt mit Bodenverdichtung, Hitze und Trockenheit klar. Seine jungen Blätter galten in Notzeiten übrigens als Sauerkrautersatz, schmecken aber auch als Salatbeilage.

Blume des Jahres

Der gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa Pratensis) ist die Blume des Jahres 2015. Damit soll vor allem für ihren Schutz geworben werden, schließlich steht sie bereits in fast allen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Die Blume des Jahres steht auch immer stellvertretend für einen gefährdeten Lebensraum. Bei dem Gewöhnlichen Teufelsabbiss sind das feuchte und magere Landschaften, wie beispielsweise Feuchtwiesen, Moor- und Heidegebiete. Die hellblau, violett bis rosa gefärbten Blüten blühen von Juli an bis in den Spätsommer. Größere Bestände dieser Blume gibt es nur noch im Süden Deutschlands, in den Alpen, im Schwarzwald und im Odenwald.

Arzneipflanze des Jahres

Das Echte Johanniskraut ist die Arzneipflanze 2015. Sie ist sowohl traditionell als auch aktuell von großer Bedeutung. Ihr werden antibakterielle, antivirale, entzündungshemmende und stimmungsaufhellende Wirkungen nachgesagt. Reich an Wirkstoffen sind vor allem die Blütenknospen, die geöffneten Blüten und die noch grünen Kapseln. Der Anteil an Stengeln sollte möglichst gering sein. Inhaltsstoffe des Johanniskrauts steigern auch die nächtliche Ausschüttung von Melatonin, wirken demnach auf einen gesunden Wach-Schlaf-Rythmus ein. Die Pflanze hilft auch bei leichten bis mittleren depressiven Verstimmungen, bei Angstzuständen und nervöser Unruhe. Johanniskrautöl kann sowohl innerlich wie auch äußerlich (Verdauungsstörungen, Magen-Schleimhautentzündung, Entzündungen, Zerrungen, Verbrennungen) eingesetzt werden. Schon in der Antike wurde das Echte Johanniskraut als Heilmittel verwenden, vor allem bei Brandwunden, Ischias, Harnwegs- und Menstruationsbeschwerden. Die Pflanze ist ausdauernd und erreicht meist eine Höhe von 15 bis 30 Zentimeter kann aber auch mal bis zu einem Meter hoch werden. Der aufrechte Stengel ist durchgehend zweikantig und innen mit Mark gefüllt, also nicht hohl. Das unterscheidet das echte Johanniskraut von anderen Arten.

Heilpflanze des Jahres 2015

Die Zweibel. Mit ihrer Ernennung soll wieder verstärkt auf ihre heilenden Aspekte hingewiesen werden (antibakteriell, hilft bei Appetitlosigkeit). Die Deutschen essen pro Kopf im Jahr durchschnittlich sieben Kilo.

Gemüse des Jahres 2015

Paprika und Chili eigenen sich nicht nur als Nahrungsmittel sondern sind auch reine Medizin. Sie haben kaum Kalorien dafür aber viele Vitamine; Mittel gegen Arthrose un Rheuma, wirkt gegen Durchblutungsstörungen, stärken das Immunsystem, sind entzündungshemmend und stimmungsaufhellend. Studien gehen sogar davon aus, dass das Capsaicin krebshemmend ist.