Erste Schäden nach frühem, heftigem Wintereinbruch

von Simone Jacobius 

Der Winter hatte, zumindest kalendarisch noch gar nicht begonnen, da brach er schon über uns hinein. Pünktlich zum Nikolaustag bekam Müggelheim seine erste geschlossene Schneedecke - extrem früh. Eine Woche lang hielt uns der Winter mit Schnee und Glätte in Atem - und fit. Denn Schneeschippen mobilisiert die Muskeln, man ist an der frischen Luft und macht Fitness für den ganzen Körper.

Auch die ersten Skilangläufer waren schon wieder im Wald unterwegs. Kinder wurden per Schlitten in die Kita gebracht, Vögel waren Stammgäste in den Vogelhäuschen, weil der Schnee alles andere auf der Speisekarte abgedeckt hatte.

Doch pünktlich zu Weihnachten war es vorbei mit der weißen Pracht. Nix da mit weißen Weihnachten... Stattdessen hielt der Frühling Einzug. Bei uns zwar nur mit lauen knapp zehn Grad. Doch im Süden der Republik wurde die 20-Grad-Marke geknackt, im Englischen Garten in München waren alles Biertische besetzt. Einmalig seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch zum Jahreswechsel war von Winter noch keine Spur - wahrscheinlich beginnt er dann, wenn alle Welt den Frühling erwartet, im März.

Doch auch dieser kurze Wintereinbruch blieb nicht ohne Folgen. Durch die Wetterkapriolen gehen immer wieder Straßen kaputt, tiefe Schlaglöcher entstehen. So auch am Dorfanger. Die mobile Einsatztruppe des Tiefbauamtes, die zum Glück dank einer Haushaltsaufstockung weiter bestehen bleibt, hat die ersten Löcher bereits flicken dürfen. Es werden nicht die letzten gewesen sein...

Fachleute bemängeln, dass diese Sofortmaßnahmen nur ein notdürftiges Flicken seien. Schon beim nächsten Frost-Tau-Wechsel könnten dieselben Löcher, oder auch neue, wieder aufbrechen. Der ADAC forderte angesichts des dramatischen Straßenzustandes in Berlin ein konsequentes Instandhaltungsprogramm. Die Straßen sollten von Grund auf instandgesetzt werden, sonst würde immer mehr Geld in diese Flickschusterei fließen müssen.

Ursache für die Schlaglöcher sind feine Risse im Asphalt. In sie dringt Tauwasser ein, das dann beim nächsten Frost gefriert und den Asphalt sprengt. Gäbe es keine Risse, würde es keine Angriffsfläche für gefrierenes Tauwasser geben... Wer sich unseren Dorfanger anguckt, weiß, dass wir mit noch etlichen Schlaglöchern in diesem Winter rechnen dürfen. Ein Hoch auf die mobile Einsatztruppe!