Badesaison ist beendet

ASB zieht positive Bilanz – Nachwuchs dringend gesucht!

von Simone Jacobius

Die Saison ist zwar offiziell noch nicht zu Ende, aber die herbstlichen Temperaturen und auch der nahende Termin zum Slippen der Boote lässt bereits einen Saison-Rückblick der Wasserretter zu. Fazit: Es war eine ganz normale Saison und glücklicherweise ohne Todesfälle, meint Mareike Scharf, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).

Die Abteilung Südost ist zuständig für den Müggelsee, den Zeuthener - und Seddinsee. Sie betreut zehn Stationen, davon vier in erster Linie an Badestellen (Schmöckwitz, Kleiner Müggelsee, Teppich, Kamerun). Die Stationen an den Badestellen haben die Saison bereits Mitte September beendet, die anderen Stationen sind noch bis zum 27. Oktober immer an den Wochenenden (Freitag 19 Uhr bis Sonntag 19 Uhr) besetzt.

Wichtigstes Ergebnis in der Bilanz: Es gab keine Todesopfer in dieser Saison. Wenngleich einige doch in Lebensgefahr schwebten. So wurden beispielsweise fünf ermattete Schwimmer aus unseren Gewässern gezogen, bei denen es für zwei sehr kritisch aussah. Auch manche Surfer hatten sich überschätzt und mussten ermattet aus dem Wasser geholt werden. Fünf Einsätze hatten die Wasserretter hierfür zu bewältigen.

Zusätzlich mussten die ASBler 108 Mal ausrücken, um gekenterten Seglern zu helfen oder Motorboote mit technischem Defekt. 197 Bootsinsassen waren betroffen, von denen drei aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet wurden, weil sie beispielsweise den Mast an den Kopf bekommen oder einen Schock erlitten hatten.

Außerdem wurde 26 Mal ein Großaufgebot alarmiert, weil Personen vermisst wurden. Das heißt, alle Boote wurden an einer Stelle zusammengerufen inklusive Taucher und dann wurde gesucht. "Aber es ist alles gut ausgegangen, alle Vermissten wurden gefunden. Zum Teil sind sie durch die Strömung einfach zu weit abgetrieben worden", erklärt Mareike Scharf.

"Feuer auf Boot" hieß es drei Mal in dieser Saison. Doch auch da konnten die Samariter rechtzeitig löschen.

An den Badestellen waren es vor allem Erste-Hilfe-Maßnahmen, die die Samariter vornehmen mussten. Von den 369 insgesamt, fielen zwei Drittel auf die vier Badestellen.

Die Region Südost betreut das größte Seengebiet in Berlin. Klar, dass es dort auch die meisten Einsätze gibt. Dafür stehen150 ehrenamtliche Helfer parat. Doch der Verein hat ein gravierendes Problem und das heißt Nachwuchs. "Es trifft uns sehr, dass so viele Schwimmbäder geschlossen werden. Dadurch können wir unsere Rettungsschwimmer-Ausbildung nicht mehr in dem Umfang anbieten, wie früher. Langsam wird es eng mit dem Nachwuchs", erklärt die Sprecherin. Noch könnten zwar alle Stationen besetzt werden, doch zwischen 20 und 30 Jahren wird es schon dünn und darunter gibt es zurzeit gar nichts. Denn ausgebildete Rettungsschwimmer dürfen bereits ab 14 Jahren Dienst auf der Station versehen – natürlich unter Leitung eines Erwachsenen. "Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer wird aufgrund der langen Wege zum nächsten Schwimmbad einfach unattraktiv für die Jugendlichen", bedauert Mareike Scharf.

Dabei hat der ASB jede Menge zu bieten. Neben "Abenteuer"-Wochenenden auf den Stationen - mit Freunden auf den Stationen übernachten, Baden, Boot fahren und vor allem anderen Menschen in misslichen Situationen gelfen - gibt es auch Sommer-Trainingslager für Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren. Eine Woche lang können die Kids zu vierzehnt auf einer Station übernachten mit einem bunten Sommerprogram - und vor allem schon mal reinschnuppern, wie es so ist als Rettungsschwimmer.

Wer mehr über die Wasserrettung beim ASB wissen möchte, findet alle Infos und Ansprechpartner auf der Internetseite www-asb-berlin.de/wrd