Der Wettergott meinte es nicht gut mit dem diesjährigen Angerfest

von Simone Jacobius

Gurken-Heinrich: Die Gurken, frisch aus der Tonne kredenzt, sind immer sehr begehrt
Ehrensache: Auch Johann Jacob Maeyer und der Mönch waren trotz des schlechten Wetters wieder mit dabei

So richtig vom Glück beschieden war das diesjährige Angerfest nicht. Zumindest spielte der Wettergott nicht richtig mit und nur Hartgesottene hielten das ganze lange Feierwochenende durch. Der Eröffnungsabend auf dem Genzler-Hof war nach einer anfänglichen "Dusche" dann doch trocken. Aber viele ließen sich dadurch trotzdem von dem wunderbaren Konzert der Four Roses abhalten. Die Stimmung war trotzdem gut und man hatte genug Platz zum Tanzen – was nicht immer so ist.

Der Samstag startete grau in grau, war aber weitgehend trocken von zwei kurzen Huschen abgesehen. So konnten die knapp 60 Läufer beim Müggelheimer Angerlauf, veranstaltet vom Wirtschaftskreis und dem KSC-Kanu, zwar trocken laufen – hatten aber im Wald mit vielen Schlammpfützen zu kämpfen. Erster bei den 6-Kilometer-Läufern war der 14jährige Kevin Porombka (23:51 Min.). Bei den 10-Kilometer-Läufern war es Heiko Schönherr (36:40 Min.), der bereits im vergangenen Jahr Erster wurde und den Pokal erfolgreich verteidigte. Jüngste Läuferin war die 5jährige Laura Tanzmann, die aber mit Einverständnis der Veranstalter ein bisschen abkürzen durfte.

Beim Fußball-Turnier traten sechs Teams gegeneinander an – darunter auch, bereits traditionell, die Mädchen vom FC Union. Der Jugendclub Mügge war angetreten, den Pokal wieder zu holen und einen zweiten goldenen Stern aufs Trikot zu bekommen. Doch das Vorhaben misslang – sie wurden nur zweiter. Gewonnen hat das Team vom Fitnessclub Michel.

Gedränge beim Müggelheimer Angerlauf. Patrick Leher vom WKM und der KSC nahmen gemeinsam die Siegerehrung vor
Räder-Schutz: Die Fahrradcodierung der Polizei war wieder sehr begehrt

Die Stände auf dem Anger waren relativ schwach besucht. Zu viele Müggelheimer ließen sich vom Wetter abschrecken. Schade, denn die Ausstellung des Heimatvereins zu alten Küchengerätschaften war liebevoll gestaltet und sehenswert. Auch neue Handwerksstände waren vertreten, darunter eine Seifenmacherin. Wagner & Co. spielten zeitweilig vor leeren Bänken im strömenden Regen. "Haltet durch, Jungs", schrie ein einsamer Zuschauer. Regen Zuspruch fanden hingegen die Vorführungen der Freiwilligen Feuerwehr anlässlich ihres Tages der offenen Tür. So wurde beispielsweise gezeigt, wie ein Unfall-Auto von der Feuerwehr versorgt wird.

Abends ging es dann wieder auf den verschiedenen Höfen zur Sache. Auch die Downtown-Garage hatte zu einem Rock´n Roll-Konzert und Cocktails unter freiem Himmel geladen.

Der Sonntag, der schon morgens mit strömendem Regen begann, brachte viele Händler dazu, bereits im Laufe des Vormittags die Stände abzubauen – eine Zeit, zu der die Bürgerinitiative Müggelheim gerade wagemutig ihren Stand aufbaute. Das nennt man Einsatz! Pünktlich zum Festumzug um 14 Uhr hörte der Regen auf. Doch viele der Teilnehmer und auch der Zuschauer waren ferngeblieben. Diejenigen, die sich dennoch aufgerafft hatten, dem Spektakel zuzusehen, konnten reichlich absahnen: Bonbons, Wein, Bowle und Werbemittel gab es in Mengen.

Fazit: Es war ein schönes Fest, denn jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und wer sich auf die Wetterkapriolen eingestellt hatte, konnte sich trotzdem gut amüsieren.

Abgehoben: Fliegende Mickey-Mäuse waren bei kleinen Mäusen wieder sehr begehrt
Der Wirtschaftskreis gab mit vollen Händen: Süßigkeiten, Ohrstöpsel, Wein und Bowle