Krampenburger Himmel in Flammen

Siedlerverein feierte 80. Geburtstag

von Hans-Ulrich Piper und Kristin Dauselt

Der Siedlerverein Große Krampe e.V. feierte am 17. August sein 80-jähriges Bestehen. Damit ist er einer der ältesten Vereine in Müggelheim.

Das Fest begann am Nachmittag mit zwanglosem Kaffeetrinken. Danach gab es Kinderbelustigung mit Clown und Hüpfburg. Am Abend eröffnete der 1. Vorsitzende offiziell das Fest und gab das Signal an einige Kinder, 80 rote Luftballons in den Himmel steigen zu lassen. Viele Geburtstagsgäste schauten dem lustigen Treiben der Luftballons zu. Nach Wildschweinbraten und schmackhaftem Gegrillten wurde eifrig das Tanzbein nach der Musik von Gabis Miniband geschwungen. Dazwischen gab es noch eine stimmungsvolle Einlage. Ein zünftig gekleideter Dudelsackpfeifer spielte vor der wunderschönen Kulisse der abendlichen Großen Krampe ein paar seiner Melodien. Das Fest endete gegen Mitternacht.

Vor 80 Jahren war das jetzige Siedlungsgebiet zwischen Mittelbrunner Steig, Sobernheimer Straße, Weg M, Krampenburger Weg, Horchheimer Weg und Hallgarter Steig noch Wald mit einem sehr romantischem Uferstreifen. Das Gelände war unter dem Namen Heiga bekannt. Durch große Sandabschürfungen für die Herstellung von Mörtel wurde die Bodenformation stark verändert. Die Folge war und ist heute noch, dass es Hangbebauungen gibt. Wir haben an dieser Stelle ein Stück Thüringen. Nachdem die Schürfarbeiten beendet waren, wurde das Land verkauft und besiedelt.

Am 17.01.1933 fand die Gründungsversammlung des Siedlervereins Große Krampe statt und am 4.5.1933 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Fast wäre unser Verein sehr berühmt geworden! Die Hartwigs-Quelle entsprang auf unserem Siedlungsgebiet. Man sprach sogar von einer Heilquelle. Das Wasser wurde an Ort und Stelle ausgeschenkt. Karl Hartwig vermarktete die Quelle mit dem Slogan: "Mensch sei helle, trink Hartwigs Quelle". Die Konkurrenz schlief auch damals nicht. Der Schwindel flog auf. Denn unterirdisch wurde das Krampenwasser abgepumpt. Der Konkurrent Fachinger hat den Schwindel aufgedeckt. Wenn man bedenkt, wir hätten das Krampenwasser weggetrunken, dann gäbe es keine Badestellen, kein Bootsverkehr, kein Angeln usw., usw.. Leider müssen die Anwohner noch heute mit den Folgen der Hartwigs-Quelle leben. Unendlich viel Glasbruch kommt ans Tageslicht.

Wir hatten eine bewegte Vergangenheit. Viel Neues liegt vor uns. Wir wünschen uns für die Zukunft bei der Erhaltung und Verwaltung unseres vereinseigenen Geländes viel Unterstützung und ein Gemeinschaftsdenken.

In den vergangenen Jahren haben sich viele Vereinsmitglieder durch ihre Arbeit im Vorstand, in der Revisionskommission oder bei Arbeitseinsätzen in besonderer Art verdient gemacht. An dieser Stelle allen Aktiven einen herzlichen Dank.