Kiezkasse fördert vier Projekte

Müggelheimer durften selbst bestimmen, was gefördert wird

von Simone Jacobius

Zur ersten Kiezversammlung in Müggelheim waren nicht viele Menschen erschienen. Gerade mal 16 Müggelheimer trafen sich am 6. Juni im Essensraum der Grundschule, um über die Kiezkasse zu beraten und zu entscheiden, wohin das zur Verfügung stehende Geld fließen sollte. In erster Linie waren es Menschen, die für einen Verein oder eine Gruppe standen.

1.300 Euro stehen für dieses Jahr zur Verfügung. Ulrich Wethkamp, stellvertretender Kiezpate, machte die Anwesenden zuerst mit den Regularien vertraut, bevor er die Projekte der einzelnen Antragsteller vorstellte. Insgesamt stehen für den ganzen Bezirk 50.000 Euro zur Verfügung, die, je nach Einwohnerzahl, auf die entsprechenden Ortsteile aufgeteilt werden sollen. Müggelheim bekam aufgrund seiner geringen Einwohnerzahl nur den Grundstock von 1.300 Euro zugebilligt. Maßgabe für die Vergabe des Geldes ist, dass es Projekte betrifft, die sich im Kiez widerspiegeln.

Von den fünf eingereichten Projekten werden vier unterstützt. Der Karateverein bekommt den beantragten Zuschuss von 300 Euro für sein Kinder-Trainingslager im Oktober, der Förderverein der Grundschule bekommt einen Zuschuss in Höhe von 225 Euro für eine Pokal-Vitrine, die 423 Euro kostet. So können auch noch anderen Projekte durch den Förderverein unterstützt werden. Dem Kiezpaten Christian Schild lag vor allem der einzige privat eingereichte Antrag am Herzen: Fahrradbügel an der Haltestelle Ludwigshöheweg. Drei Bügel à 125 Euro sollen jetzt finanziert werden. Und auch der lang geführte Kampf des Seniorenvereins für zwei Sitzbänke an der bergauf führenden Sobernheimer Straße scheint ein glückliches Ende zu nehmen. 400 Euro werden für eine Bank zur Verfügung gestellt. Die Summe soll den Grundstock bilden für die Finanzierung einer zweiten Bank aus anderer Quelle.

Einzig der Heimatverein ging leer aus. Sein Vorsitzender, Peter Belitz, plädierte für ein Schild, dass auf den denkmalgeschützten Dorfanger und die Einzeldenkmäler hinweist. Doch das sei, so Christian Schild, ein klassischer Fall für Sondermittel, über deren Vergabe die Bezirksverordneten entscheiden. Beide Kiezpaten (CDU und SPD) versprachen, sich für einen entsprechenden Antrag einzusetzen.

Der Vorschlag der Kiezpaten über die Aufteilung der Mittel wurde mit großer Mehrheit angenommen. Nun muss noch das Bezirksamt grünes Licht geben.