Serie für den Natur- und Gartenfreund
Leben in und mit der Natur
von Marianne Schäfer
Ja, Müggelheim ist der Ort dafür! Unser Müggelland ist eine Insel. Wir haben Wasser rings um uns. Die Spree, den Großen Müggelsee, den Langen See und den Seddinsee. Beinahe mitten drin liegt die Große Krampe. Kiefernwald und auch verschiedene Laubbäume begrenzen unseren Ort, welcher eigentlich ein Dorf ist.Wer in Müggelheim ein Grundstück mit einem Wohnhaus hat, lebt also beinahe in der Natur. Genau das macht unseren Ort so liebenswert. Aber auch "Monte Prozzo" gibt es leider. Möglicherweise merken die Bwohner eines Tages, dass das "Herausragende" nicht das Beste ist. So ist das in der Natur!
Es ist in meinem Leben immer meine Freude gewesen, meinen Garten zu gestalten. Ich freute mich am Wachsen der Bäume, am Blühen der Blumen und am Gedeihen der Kräuter. Auch an den kleinen Fischen im Teich, den Fröschen die sich einfanden und an den flink schwirrenden Libellen. Die Vögel die wir im Winter fürsorglich fütterten, sind jetzt im Sommer nicht weit weg. Auch die Vögel, die aus dem Süden im Frühling bei uns wieder eingetroffen sind, fühlen sich hier wohl. Die kleine Mönchgrasmücke mit ihrem wunderschönen Gesang, die Gartengrasmücke. Der hübsche Buchfink, welcher mit seinem Srie-Srie den Regen ankündigt, ist mir seit meiner Kindheit in Erinnerung. "Unser Hänschen" kam immer sehr zutraulich, wenn wir im Garten frühstückten und pickte ein paar Krümel von den Brötchen auf.
Wenn im Garten genügend Bäume, Sträucher und Hecken wachsen, auch dichte Busch- und Rank-Anpflanzungen heimelige Ecken darstellen, werden sich auch die Singvögel sicher fühlen. Leider gibt es immer noch Katzenbesitzer, die kein Verständnis dafür haben, dass gerade ihre Katze ein arger Vogeljäger ist! Mein kleines Haus habe ich bewusst total begrünt. Schon jahrelang benutzen bestimmte Vögel, die geeigneten Stellen, um ein Nest an diesen Stellen für die Aufzucht ihrer Jungen zu bauen. Die Amseln holen feuchten Mulm vom Gartenteich. Damit bauen sie ein stabiles Napfnest im Efeugerank. In Augenhöhe konnte ich sie im Vorbeigehen beobachten.
Zwischen großen Blättern und Stielen bauten Grünfinken ein Nest und zogen ihre Jungen auf. Als sie flügge waren, lockten die Vogeleltern sie mit intensiven Rufen: Trüii-pirr. Nacheinander kletterten die kleinen Vogelkinder hervor, bis sie ihren ersten "Flatterflug" in den nächsten Baum wagten. Ein Junges war zu schwach, es rief zwei Tagelang tjüt-tjüt. Die Vogeleltern lockten abwechselnd, aber sie konnten dem Kleinsten nicht helfen. Am dritten Tag war er still. Trotzdem kamen die Eltern und lockten singend trülilü,trülilü, aber es kam keine Antwort. Ich konnte dem Kleinen auch nicht helfen, es tat mir leid. Die Natur hat so ihre Regeln.
Unser Wald ist die Heimat auch für verschiedene größere Tiere. Die größten sind die Schwarzkittel. Seit vielen Jahren sind sie hier wieder heimisch. Sie haben es nun begriffen, dass ihr Futter nur im Wald, von Hegern gereicht wird. Zufällige Begegnungen sind möglich. Wenn man ihnen ruhig den Vortritt lässt, passiert nichts. In unserem Wald und in Wassernähe leben Rehe, Füchse, Marder, Waschbären, Bieber und viele weitere kleine Tiere. Auch verschiedene Vogelarten, die nur im Wald leben sind da, auch wenn man sie nicht so einfach sieht. Darüber, dass die uns umgebende Natur so vielfältig ist, freuen wir uns ganz besonders.