Auf Müggelheim kommen stauige Zeiten zu

Auf die Müggelheimer kommen schwere Zeiten zu – zumindest verkehrstechnisch. So manch einer wird sich wünschen, fliegen zu können. An zwei Hauptverkehrsstraßen gleichzeitig soll es demnächst zu Einschränkungen kommen: Müggelheimer Straße und Salvador-Allende-Straße.

Die Salvador-Allende-Brücke wird spätestens Anfang Dezember halbseitig gesperrt. Die Risse in der Stahlkonstruktion des westlichen Brückenteils haben einen kritischen Wert erreicht, heißt es aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die Sicherheit könne nicht mehr gewährt werden. Der Verkehr wird deshalb auf den weniger maroden östlichen Brückenteil geleitet – jeweils eine Spur pro Richtung.

Mit einem Ersatzneubau kann frühestens Ende 2015 begonnen werden, heißt es aus der Senatsverwaltung. Und auch nur dann, wenn der Bau im Haushaltsplan verankert würde, was aber angesichts von 70 maroden Brücken in Berlin nicht selbstverständlich ist. Sieben weitere sollen ähnlich stark geschädigt sein, wie die Allende-Brücke. Ihr macht der sogenannte "Betonkrebs" zu schaffen.

Wer den Bereich umfahren will und stattdessen die Müggelheimer Straße wählt, steht dort ab Frühjahr 2014 auch im Stau. Denn dann wird dort der Kreuzungsbereich Wendenschlossstraße / Müggelheimer Straße umgebaut (siehe auch BVV-Bericht Seite 8). Wie berichtet, werden in Wendenschloss demnächst 1500 neue Wohnungen entstehen. Zu den derzeit rund 10.000 Autos, die die Kreuzung täglich überqueren, könnten dann 4000 weitere kommen. Diese Steigerung würde die Kreuzung, die schon heute sehr stauträchtig ist, nicht mehr verkraften.

Deswegen sollen Induktionsschlaufen gelegt werden, mit deren Hilfe die Ampelschaltung flexibel auf das Verkehrsaufkommen reagieren kann. Außerdem werden die Tram-Haltestellen zusammengelegt und eine Fußgängerinsel geschaffen. Allerdings müssen dafür die Abbiegespuren weichen. Ob die Maßnahme helfen, würde man erst sehen, wenn das neue Wohngebiet bezogen sei, heißt es aus dem Bezirksamt. Für die Umbauarbeiten kommt es zu monatelangen Beeinträchtigungen an der Kreuzung.

Also heißt es spätestens ab Frühjahr aufs Fahrrad umsatteln – oder aber große Umwege über Erkner beziehungsweise Schmöckwitz fahren. Solange die Gosener Brücke nicht auch noch abgerissen wird, geht das ja noch… sip