Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Ganz ehrlich: In diesem Monat habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, oder zu viele, als dass ich sie hier an dieser Stelle in aller epischen Breite kundtun könnte. Was nun? Eigentlich passiert doch genug in der Welt. Vielleicht liegt es ja an diesem immertrüben Wetter.

Haben wir eigentlich in diesem Jahr schon mal die Sonne gesehen? Wenn ja, war es sicherlich viel zu kurz, als dass es mir namhaft in Erinnerung geblieben wäre. In einer Zeitung las ich gerade, dass wir noch nie einen so trüben, dunklen Winter gehabt hätten, wie in diesem Jahr. Ich glaube, das merken alle Menschen. Ein Wetter, bei dem es einen nicht nach draußen zieht, man sich am liebsten gemütlich in eine Decke gekuschelt auf die Couch verziehen würde. Fehlende Sonne und vor allem auch fehlende frische Luft und Bewegung machen sich allerorts bemerkbar. Viele Menschen sind müde, unmotiviert, schlecht gelaunt. Ich kann es verstehen. Da hilft nur, die Nacht zum Tage zu machen. Denn, wie es so schön heißt, in der Nacht sind alle Katzen grau – soll heißen, man sieht nicht, wie das Wetter ist. Und was ich nicht sehe, kann mich auch nicht behelligen. So, genug Wetterpalaver, das nächste Frühjahr kommt bestimmt und mit ihm sicherlich auch wieder Sonne, Wärme, blauer Himmel und sprießendes Grün. Sind das nicht gute Aussichten?

Um die Nacht zum Tage zu machen, war ich neulich mal wieder bei einem Konzert von Günther Fischer. Einfach toll. Eigentlich ist es schon erstaunlich, welche Künstler wir in Müggelheim erleben dürfen. Beispielsweise solche Weltstars wie Günther Fischer, aber auch "Loriot" alias Vicco von Bülow, der, ebenso wie Fischer, unser Müggelheimer Kulturwochenende besuchte. Inzwischen ist er leider tot (22.8.2011). Und dann sind da noch sehr, sehr viele andere berühmte Musiker, Maler oder Schauspieler zu nennen, die mehr oder weniger regelmäßig nach Müggelheim kommen. Wie kommt das? Was hat Müggelheim so Tolles zu bieten?

Ich denke, es sind die Menschen an sich. Denn viele Müggelheimer haben über Jahre gewachsene Beziehungen zu berühmten Persönlichkeiten aufgebaut – und die Bande halten immer noch, wie am Beispiel Günther Fischer deutlich zu sehen ist. Gutes Networking, so nennt man das im Neu-Deutschen. Wie auch immer: Es ist toll, dass es Menschen gibt, die diese Beziehungen haben und wir alle davon profitieren können. Ich hoffe, wir werden noch viele solch toller Ereignisse erleben – und auch entsprechend zu würdigen wissen. Denn wenn die Stars vor leeren Sälen spielen, werden sie sicherlich nicht noch einmal wiederkommen.

Apropos Networking. Sich Netzwerke aufzubauen wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Wer ein gut funktionierendes Netzwerk hat, also Kontakte in alle Bereiche, die für einen einmal wichtig sein könnten, ist klar im Vorteil. Man kommt schneller an die Reihe ohne lange Wartezeiten, oder aber man bekommt schnell einen wichtigen Tipp zwischendurch, der ansonsten richtig Geld kosten würde. So manches Mal fällt auch ein Job oder ein Auftrag ab. Also sammeln Sie Ihre Kontakte und bewahren Sie sie sich auf. Vielleicht ist ja dann auch einmal ein namhafter Künstler für Müggelheim dabei – oder jemand, der den Himmel wieder blau anmalt.