Leserbriefe

zu: Leserbrief "Wildschwein-Alarm in Müggelheim"

Ihren Leserbrief habe ich an meine Tochter weitergeleitet. Sie ist hier von 1982 bis 1990 zur Schule gegangen. Ihre Antwort: "Um Gottes Willen, wo kommt die denn her?...Wildschweine haben damals bei uns vor der Schule gewartet und niemand konnte rein. Wir als Schüler fanden das toll, weil schulfrei. Niemand wäre auf die Idee gekommen, den Förster zu rufen, um die Tiere abknallen zu lassen".

(...) Das Leben in der Natur Müggelheims ist kein Computerspiel und der Stadtjäger schon gar kein Mittel als Hilfe. Was hätte denn die Wildschweinmutter für eine Alternative, um ihre Kinder zu retten? Wie könnten die ohne Mutter überleben?

In der Natur leben heißt doch vor allem auch, die Natur zu begreifen und zu lernen, mit ihr umzugehen. Eine tote Natur ist doch keine Natur mehr. Wir jedenfalls haben unserer Tochter dabei geholfen, auch mit solchen Tücken des Lebens sinnvoll umzugehen. Und es ist uns nicht bekannt, dass jemals etwas Schlimmes passiert ist.

Natürlich macht es keinen Sinn, die Wildschweine vor der Haustür zu füttern, aber das ist eine andere Geschichte. (...) (Name der Redaktion bekannt)


Den Leserbrief der Aprilausgabe haben wir mit, sagen wir, Befremden gelesen. Zieht da wirklich eine Familie in die Natur, den Wald, und beschwert sich dann über diesen? Wir wohnen mit unseren Kindern schon lange in Müggelheim. Und Schweine, Füchse (auch Schuhdiebe) gab es schon immer. Von Anschlägen der Tiere auf den Menschen haben wir bisher nichts gehört.

Die Schule und eigentlich auch die Elternhäuser bereiten die Kinder auf Begegnungen in der Natur vor. Schweine - langsam und ruhig den Rückweg antreten oder einfach vorbei. Half bisher immer.

(...) Nein, man soll die Tiere nicht füttern. Aus vielerlei Gründen nicht. Das ist falsche Tierliebe. Aber man sollte sich auch überlegen ob man in der Natur oder in der Beton-Burg wohnen will. Ich glaube, unsere Kinder sind hier in Müggelheim viel mehr durch Menschen gefährdet die die Odernheimer als Rennstrecke sehen und die angrenzenden 30er-Zonen nicht beachten (...). Ja, da sollten mal Konsequenzen gezogen werden. Aber bei unseren 4-beinigen Nachbarn? (Name bekannt)

Anmerkung der Redaktion: Auch dieses Thema hat viel Resonanz erzeugt. Fakt ist, dass das Füttern von Wildtieren, also auch Wildschweinen, im Stadtgebiet verboten ist. Es kann sogar nach dem Landesjagdgesetz bestraft werden mit bis zu 5000 Euro. Wilde Tiere haben nichts im Stadtgebiet verloren. Und wenn jemand sie aus falschverstandener Tierliebe mit Futter ins Siedlungsgebiet lockt, macht er einen großen Fehler. Übrigens gehören dazu auch über den Zaun geschmissene Gartenreste oder Fallobst. Einzelne Rotten, sogenannte "Stadtschweine" bleiben deshalb das ganze Jahr über im Siedlungsgebiet.

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