Kuriosität in Gosen: Oldtimer als Bus-Laube genutzt

Der Oldtimer-Bus der Serie DO 54 bei seinem Besuch in Müggelheim.
Sein Nachfolger, kaum wiederzuerkennen, als Laube umfunktioniert. Fotos: Behrend

Erst im Frühjahr war ein Oldtimer Bus der Serie DO 54 in Müggelheim (wir berichteten). Doch sein Nachfolger-Modell, der DO 56 (jetzt mit Stahl-, statt mit Holzaufbau) steht gar nicht weit weg von uns – und ist kaum noch zu erkennen. In Gosen-Neu-Zittau steht auf dem Grundstück Feldweg 5 ein Bus der zur Laube umfunktioniert wurde.

Fast zwei Jahrzehnte bestimmten Busse dieses Typs das Straßenbild von Ostberlin. Auch im Ausflugsverkehr wurden sie eingesetzt. Als Anfang der 70er-Jahre die DO 56 ausgemustert wurden, hat der Wagen mit der Nummer 096 im Mai 1971 seine letzte Fahrt nach Neu-Zittau angetreten. Inge Seemann, die Besitzerin des Grundstücks, hatte den Bus damals gekauft, um daraus eine Wochenendlaube zu machen – wie so viele andere Busse nach ihrer Ausmusterung auch. Mit einem BVB-Abschleppwagen wurde der Bus damals auf das Grundstück am Feldweg gebracht.

Der Bus wurde auf Eisenbahnschwellen gestellt und durch einige Einbaumaßnahmen auf den zwei Etagen wohnlich gemacht. Der vordere Eingang wurde zur Haustür. Wer eintritt, kommt gleich in den Küchen- und Aufenthaltsbereich. Vorbei an einer gut erhaltenen Original-Sitzbank geht es über eine schmale steile Treppe nach oben. Hier kann man zwar nicht stehen, aber immerhin noch schlafen. Einige Originalteile wie Aufkleber, Schilder, Griffe und ähnliches sind noch erhalten. Doch sonst kann man nur noch erahnen, dass es sich bei der Laube um einen Bus handelt. Denn alles ist in Rot gehalten.

Aber unter der nachträglich angebrachten Wärmedämmung befindet sich noch der gut konservierte original cremefarbene BVG-Lack – wie man ihn aus Berlins Stadtbild kannte. Doch auch die Glanzzeiten als Laube hat der Bus bereits hinter sich gelassen. Heute wird die Bus-Laube nur noch als Abstellraum genutzt. sip/orga