Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Geht es Ihnen auch so, das neue Jahr ist gerade mal ein paar Tage alt und schon stapeln sich in der Ecke die guten Vorsätze auf Nimmerwiedersehen. Haben wir uns nicht gerade beim Mitternachts-Glückwunsch geschworen, mit dem Rauchen aufzuhören, endlich etwas abzunehmen, weniger zu trinken, mehr Sport zu treiben? Schon am Neujahrstag trifft man sich wieder zum Trinken, das neue Jahr muss schließlich mit Freunden und Nachbarn begossen werden. Auch die nächste Party will ohn "Fluppe" nicht so richtig schmecken. Soll ja nur eine sein - und plötzlich erwischt man sich dabei, dass man wieder ständig eine Zigarette zwischen den Fingern hält. Auch der geplante Fitnessabend Anfang des Jahres fiel einem gemütlichen Couch-Fernseh-Abend zum Opfer. Ist doch soooo schön zum Entspannen.

Tja, kann man eigentlich fast alles nachvollziehen. Doch warum fassen wir dan eigentlich gute Vorsätze? Es wird schon fast zu einer Mani. Verbunden mit den Wünschen für einen guten Rutsch kommt auch immer gleich die Frage: "Und, schon gute Vorsätze gefasst?" Ganz ehrlich: Ich mach da nicht mehr mit. Und wenn ich mir etwas vornehmen, dann still und leise für mich - dann fällt es nicht so auf, wenn die Vorsätze mal wieder über den Haufen geworfen werden.

Das man nach der Völlerei über die Weihnachtszeit das dringende Bedürfnis verspürt, mal wieder etwas kürzer zu treten, ist nachvollziehbar. Aber jeder sollte es in seinem Tempo, zu dem zu ihm passenden Zeitpunkt machen und sich nicht gedrängt fühlen, bloß weil ein neues Jahr begonnen hat.

Und in diesem Sinne, nehme ich mir zwar nichts vor für das neue Jahr. Aber die Dinge, die mir wichtig sind, stehen sowieso immer an erster Stelle. Das sind meine Familie und meine Freunde, mein Sport, meine Hobbys, eine gesunde Ernährung - dafür brauche ich keine Moralapostel und keine Neujahrs-Vosätze.

Originell fand ich die Vorsätze, die ein Freund von mir in einem sozialen Netzwerk gepostet hat: "Mein guter Vorsatz fürs neue Jahr? So zu bleiben wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten, Fehlern und Macken. Meinen eigenen Weg zu gehen und nicht den Weg anderer... und diejenigen gehen zu lassen, die damit nicht klar kommen."

In diesem Sinne wünsche ich allen den richtigen Weg, lassen Sie sich nicht verbiegen und tun Sie Dinge