Geschichten aus dem Müggelwald

Der Osterhase sucht die glücklichen Hühner

von Ingrid Zweiniger

"Glückliche Hühner, wo seid ihr? Glückliche Hühner, wo finde ich euch?"

Der Osterhase hoppelte durch das kleine Dorf am Rande des Müggelwaldes und suchte die glücklichen Hühner. "Hier gab es doch mal glückliche Hühner, ich weiß es noch ganz genau. Sie waren in einem großen Garten. Dort konnten sie auf der grünen Wiese herumrennen und abends, wenn es dunkel wurde, gingen sie in ihren Stall und schliefen. Ich glaube, ich muss mal zu Trabbi hoppeln, vielleicht kann der mir helfen."

Also machte sich der Osterhase auf den Weg zu Trabbi. Als er dort angekommen war, lag Trabbi vor der Haustür und schlief.

"Na so ein fauler Köter. Der schläft am hellen Tag und ich hoppel mir die Pfötchen wund, um das Osterfest für die Kinder aus dem kleinen Dorf am Rande des Mügelwaldes vorzubereiten. Trabbi, Trabbi, wach auf. Es ist bald Ostern und du musst mir helfen."

"Wer brüllt denn hier so rum. Kann ich nicht mal in Ruhe meinen Mittagsschlaf machen?"

Trabbi stand auf und lief zum Gartentor. "Ach, das ist ja prima. Sieht man dich auch mal wieder du kleines Hoppelvieh? Was machst du hier? Hast du nicht genug zu tun? Aber komm erst einmal rein, denn einen guten Freund soll man ja nicht vor dem Gartentor stehen lassen."

Der Osterhase hoppelte in den Garten, dann setzten sich beide in die Tannenhecke. "Trabbi, du musst mir helfen. Ich suche die glücklichen Hühner. Du weißt doch, dass ich nur von glücklichen Hühnern die Eier bemale und in die Osternester lege. Andere Eier werden von mir versteckt. Es gibt nichts Schlimmeres auf unserer schönen Erde, als Tierquälerei. Und Tierquälerei ist für mich auch, wenn die Hühner in Hühnergefängnissen leben müssen. Ich darf gar nicht daran denken, wie grausam so etwas ist. Stell dir mal vor, du darfst dich nicht bewegen, du darfst nicht herumrennen, du kannst dich nicht mal hinlegen, wenn du müde bist. Grausam!"

"Ja, du hast recht, das ist grausam. Ich weiß das auch, aber was sollen wir nun machen?"

"Also im Moment können wir gar nichts machen. Jetzt brauche ich erst einmal die Eier von den glücklichen Hühnern. Aber ich weiß nicht, wo ich die finden kann."

"Ich helfe dir. Wir laufen jetzt nach Erkner. Da kenne ich einen Menschen, der hat glückliche Hühner. Los geht's!"

Beide machten sich auf den Weg und der Osterhase bekam seine Eier. Anschließend liefen sie in die Osterhasenmalwerkstatt im Müggelwald.

"Trabbi, du musst mir helfen. Ich habe so viel Zeit gebraucht, um die glücklichen Hühner zu finden und nun habe ich nur noch ganz wenig Zeit bis zum Osterfest. Ostereier zu bemalen und in die Nester zu packen macht viel Arbeit. Hilfst du mir?"

"Na klar helfe ich dir. Ich bin doch dein Kumpel."

Als sie in der Osterhasenmalwerkstatt ankamen, warteten die fleißigen Helfer schon auf die Eier. Alles war vorbereitet, die Arbeit konnte beginnen.

Nach vielen Tagen war es geschafft. Viele bunte Eier lagen in den Nestern und der Osterhase machte sich auf den Weg in das kleine Dorf am Rande des Müggelwaldes, um die Eier von den glücklichen Hühnern zu verstecken.

Habt ihr auch welche gefunden? Dann freut euch!