zu: Wildschwein-Alarm in Müggelheim

Als wir als Familie vor einiger Zeit nach Müggelheim zogen, wollten wir die Nähe der Natur, ein sicheres Umfeld für die Kinder und ein ruhiges Leben. Nun fragen wir uns, haben wir uns in der Idylle getäuscht?

Es ist folgendes passiert, für uns immer noch nicht nachvollziehbar, warum niemand etwas unternehmen will und kann.

Am 19.3 2013 wollte unsere 10-jährige Tochter mit einer Freundin nach der Schule auf der Odernheimer Straße nach Hause kommen. Da sich die kleinen Mädchen angeregt unterhielten, gaben sie wenig Acht auf die Umgebung und liefen so, auf der Höhe des Tennisplatzes, fast in eine Wildschweinrotte, die aus dem angrenzenden Wäldchen kam. Die Kinder erkannten die Gefahr, rannten schreiend wieder zurück Richtung Schule. Sie warfen die schweren Mappen weg, als ein Wildschwein sie verfolgte.

Zum Glück kam gerade der X69 vorbei, der Busfahrer sah die Not der Kinder, hielt sofort, sprang heraus und verscheuchte mit Schreien und Klatschen das angriffslustige Tier, sammelte Kinder und Mappen ein und fuhr sie eine Station weiter. Dem beherzten Eingreifen dieses Mannes verdanken die Kinder ihre Gesundheit und wir möchten uns unbekannterweise bedanken.

Trotzdem sitzt der Schock tief und wir möchten lieber nicht darüber nachdenken, was hätte passieren können, wäre er nicht zur Stelle gewesen.

Als besorgte Eltern wandten wir uns an die Schule, aber die konnten uns nur an die Polizei verweisen. Den Anruf bei der Polizei empfanden wir als völlig sinnlos und unakzeptabel. Da den Kindern nichts passiert war, würde man nichts unternehmen.

Man gab uns die Nummer vom Förster, das war alles. Die Anrufe beim Förster und dann beim Forstamt waren zwar sehr aufklärend und informativ, aber eine Lösung der Situation könnte nur durch das Herbeiholen des Stadtjägers erfolgen. Die Wildschweine am Standort gegenüber dem Tennisplatz werden von den Anwohnern gefüttert, haben dadurch jegliche Scheu und Hemmungen gegenüber den Menschen verloren.

Die Kinder aber müssen täglich an dieser Stelle vorbei, es gibt keinen Umweg. Wildschweine sind keine Haustiere, man darf sie einfach nicht füttern. Die jetzt so possierlichen Frischlinge werden bald auch stattliche Keiler und Bachen sein, die an diesem lukrativen Standort bleiben, wenn wir Menschen nicht eingreifen.

Unser Kind hat Glück gehabt, aber muss erst etwas passieren? Wir reden hier nicht über ein paar Tulpenzwiebeln oder verwüstete Vorgärten, sondern über die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder. Ihnen wird ein Großteil ihrer Bewegungsfreiheit genommen. Oder vielleicht schicken wir sie in den Wald, denn dort wären sie sicher, weil man dort fast nie auf Wildschweine trifft. Petra Valverde Ortiz

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Zu: Die Wildschweine bringen es an den Tag

Manchmal bringen Wildschweine durch das Wühlen Missstände oder Sünden an den Tag! So geschehen in Müggelheim-Schönhorst neben der Zufahrt zum ehemaligen ZK Heim. Dort wurden vor drei oder vier Jahren etwa 1000 Quadratmeter Feuchtwiesen widerrechtlich, siehe Verordnung 791-1-117 § 4 und 5, mit minderwertigem Material aufgeschüttet.

In diesem Winter haben die Wildschweine ganze Arbeit geleistet, große Flächen aufgewühlt und dabei jede Menge Schutt zutage gefördert.

Wann endlich wird dafür gesorgt, dass dieses Übel durch Rückbau durch den Verursacher beseitigt wird und die Feuchtwiese wieder aufleben kann? (Name der Redaktion bekannt)