Wassermangel in der Spree bedroht auch Berlin

Der Trinkwasserversorgung im Großraum Berlin und entlang der Spree drohen einer Studie zufolge große Engpässe. Der Fluss könnte in trockenen Sommermonaten örtlich bis zu 75 Prozent weniger Wasser führen, wenn mit Ende der Braunkohleförderung in der Lausitz viel weniger Grundwasser in den Fluss gepumpt wird. Dies zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie des Umweltbundesamts.

Hintergrund des Problems ist, dass wegen des Bergbaus in der Lausitz der Wasserabfluss in der Spree über gut ein Jahrhundert künstlich verstärkt wurde: Für die Kohleförderung wurde Grundwasser abgepumpt und dort eingeleitet. Gut die Hälfte des Wassers, das der Fluss heute bei Cottbus führt, stammt aus abgepumptem Grundwasser. In heißen Sommern steigt der Anteil auf 75 Prozent. Der Wassermangel betrifft der Studie zufolge unter anderem die Rohwasserbereitstellung für Berlins größtes Trinkwasserwerk in Friedrichshagen. Auch die Verdünnung des gereinigten Berliner Abwassers mit Spreewasser – etwa 220 Millionen Kubikmeter pro Jahr – wird zunehmend problematisch. Gleichzeitig werden in den kommenden Jahrzehnten allein sechs Milliarden Kubikmeter Wasser zusätzlich benötigt, um die Tagebaurestlöcher aufzufüllen, damit diese nicht instabil werden.

Aufregung um Radwege

Nachdem Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) verkündete, dass „alle Projekte vorübergehend ausgesetzt werden, die auch nur einen Autostellplatz gefährden oder den Wegfall von einem oder mehr Fahrstreifen zur Folge haben“, war die Aufregung groß. In Treptow-Köpenick sind damit zwei Projekte zum Stillstand verurteilt.  Zum einen der geplante Radweg auf der Köpenicker Landstraße zwischen Baumschulen- und Bulgarische Straße. „

ZUm anderen um einen Radweg auf der B96 a von der Dörpfeldstraße bis zur Fennstraße. Dafür liegt bereits eine Finanzierungszusage aus Fördermitteln aus dem Programm von Stadt und Land in Höhe von 800.000 Euro vor. Baustart sollte im Juli sein, die ersten Ausschreibungen laufen ebreits dafür. „Eine Übertragung der Mittel ist nicht möglich. Sie  werden gegebenenfalls verfallen“, ärgert sich Baustadträtin Claudia Leistner (Grüne).

Appell an die Senatorin. „Ich appelliere an die Senatorin, die geplanten Radverkehrsmaßnahmen nicht auf Eis zu legen, sondern den Ausbau weiterhin auf Grundlage von Recht und Gesetz konsequent voranzutreiben.” Die Verkehrssicherheit für die Schwächsten wird hier gerade in Frage gestellt. Gerade Hauptstraßen seien häufig auch Schulwege und jeder Radweg auch ein Beitrag zur Schulwegsicherheit. Darüber hinaus drohen Fördermittel zu verfallen. „Ich fordere nun eine zügige Entscheidung über die eingereichten Planungen zur Anordnung und zwar auf Grundlage von Recht und Gesetz“, sagt Leistner.

Mehr Verkehrsunfälle im Bezirk

Weniger Tote, aber mehr Leichtverletzte ist das Fazit der traurigen Statistik, welche die Berliner Polizei auf Anfrage von Catrin Wahlen zur Verfügung gestellt hat. Die Grünen-Abgeordnete wollte wissen, wie sich die Zahl der Verkehrsunfälle in Treptow-Köpenick in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat.

Während die Zahl der Menschen, die im Straßenverkehr getötet wurden, von neun Personen im Jahr 2020 auf zwei Personen 2022 zurückgegangen ist, stieg die Zahl der Leicht- und Schwerverletzten an: 128 Schwerverletzte und 756 Leichtverletzte im Jahr 2021 stehen 165 Schwer- und 848 Leichtverletzten 2022 gegenüber. Bis zum Stichtag der Zählung am 31. März 2023 hatte die Polizei bereits 178 Verletzte registriert.

Die Unfallursachen sind dabei in den meisten Fällen die gleichen: Missachtung der Geschwindigkeit oder Fehler beim Abbiegen durch Autofahrer, Nichtbeachtung der Vorfahrtsregeln durch Autofahrer oder Radfahrer, zu geringer Sicherheitsabstand zwischen Autos und Fahrrädern, Unachtsamkeit aller Verkehrsteilnehmer und plötzliches Hervortreten zwischen geparkten Fahrzeugen von Fußgängerinnen und Fußgängern.

Am häufigsten krachte es an den Punkten Elsenstraße/Am Treptower Park sowie Elsenstraße/Puschkinallee. An letzterem gab es bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres 27 Unfälle, Tendenz steigend.

Kleine Schwimmhalle noch geschlossen

Die Arbeiten an der Kleinen Schwimmhalle Wuhlheide, die von den Berliner Bäderbetrieben (BBB) betrieben wird, sind umfangreicher als angenommen. „Das Bad erhält einen komplett neuen Sanitär- und Umkleidetrakt inklusive Fußbodenheizung. Außerdem werden das Foyer und die Lüftungsanlage erneuert und das Dach neu gedämmt”, erläutert BBB-Sprecherin Martina von der Wehr. Einen genauen Eröffnungstermin können die BBB noch nicht nennen, da die Arbeiten noch andauern.