Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius

Es war mal wieder fällig, etwas sehr Unangenehmes: renovieren. Und dann noch ausgerechnet das Wohnzimmer, vollgestopft mit Büchern, CDs und Stehrumchen. Doch ich wäre nicht ich, wenn ich nicht allem auch etwas Positives abgewinnen könnte. 

Ich gebe es zu, es war eine Menge Arbeit – und eine sehr Staubige noch dazu, wie mir meine Niesattacken verrieten. Aber es ist vollbracht und wir haben jetzt ein strahlend neues Wohnzimmer, gefühlt zumindest. Mit viel Platz in den Regalen. Denn wenn nicht jetzt, wann dann ist die Zeit zum Ausmisten gekommen? Da die Zeit der CDs in Zeiten von Spotify & Co abgelaufen ist, konnte da schon etliches weggegeben oder verkauft werden. Auch Bücher, von denen wir wissen, wir fassen sie nie mehr an, konnten so entsorgt werden. Nur wegschmeißen geht gar nicht, außer bei kaputten Exemplaren. Doch die wiederum sind ja kaputt, weil sie so intensiv gelesen wurden – will man sich davon dann wirklich trennen? Wie auch immer, es ist wieder Platz im Regal, die sich auf dem Boden stapelnden Bücher stehen jetzt ordentlich entstaubt im Regal.

Schön sind auch die unverhofften Schätze, auf die man im Rahmen solch einer Aufräumaktion stößt. Alte Fotos und Briefe, sogar selbstgezeichnete Stammbäume habe ich wiedergefunden. Ich kann jetzt meine Ahnenreihen vier Generationen zurückverfolgen, bis zu den Ururgroßeltern und sämtlichen dazugehörigen Tanten und Onkeln, die ich nie kennengelernt habe. Ich finde das ja spannend...

Um es kurz zu machen: Eigentlich kann man nur empfehlen, das alle paar Jahre zu machen. So wird man gezwungen, sich mal von Überflüssigem zu trennen. Ich fühle mich jetzt jedenfalls befreit. Schauen wir mal, wie lange das anhält.    

Auch Sie haben die Möglichkeit, an dieser Stelle Ihre Gedanken zu einem relevanten Thema niederzuschreiben.

Wenden Sie sich einfach an die Redaktion redaktion@mueggelheimer-bote.de