Halali zum Abschied

Die Jagdgenossenschaft Gosener Wiesen hat sich aufgelöst

Von Simone Jacobius

JACOBIUS

„Wer sich wundert, wir führen eine Anwesenheitsliste, um der Nachwelt zu hinterlassen, wer beim Abgesang dabei war.“ Mit launigen Worten leitet Peter Genzler, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Gosener Wiesen, deren Aufhebung ein. Wie in der August-Ausgabe berichtet muss sich der Verein auflösen, weil er die Mindestgröße an Waldfläche in Privatbesitz unterschritten hat. Daher die Auflösung. 

Wichtig war der Jagdgenossenschaft aber vor allem, dass das Gros ihres Geldes an die Jugendfeuerwehren von Müggelheim und Gosen gespendet wurde (Foto). Beide bekamen jeweils 1500 Euro. „Für den Wald, aber auch die angrenzenden Dörfer ist es wichtig, dass er geschützt wird. Dafür ist die Feuerwehr notwendig. Und wir möchten deren Nachwuchs mit unserer Spende fördern und motivieren“, erläutert der Vorsitzende.

Anwesend waren viele Mitglieder der Jagdgenossenschaft. Manche von ihnen haben die Waldflächen ihrer Ururgroßeltern geerbt, die sie zum Heumachen für ihre Tiere besaßen. Jetzt waren es die Enkel und Urenkel, die der Auflösung des Vereins beiwohnten. Zünftig bei Wildschweinbraten und Schmalzbroten wurde auf dem Hof gefeiert und noch in Erinnerungen geschwelgt. Beispielsweise in der des 126-Kilo-Keilers, der im Oktober 2010 geschossen wurde. „Tagelang machten wir Wurst und kochten ein“, beschreibt eine Frau die langwierige Prozedur dieser Fleischmassen. 

Gewürdigt wurden sowohl der am längsten und häufigsten arbeitende Jäger der Genossenschaft, Heinz Holtz, „keiner kennt sich so gut aus fernab der offiziellen Wege“, als auch der jüngste Jagdscheinbesitzer, der jetzt leider nicht mehr zum Einsatz kommt. Zumindest nicht für die aufgelöste Jagdgenossenschaft.