Was im Februar zu tun ist

Hortensien sollten jetzt beschnitten werden, aber Achtung: Es gibt einiges zu beachten

Von Simone Jacobius

Ist es Ihnen schon aufgefallen? Der Frühling ist schon zu spüren, klopft quasi schon an die Tür. In unseren Gärten erwacht langsam wieder das Leben. Schneeglöckchen und Winterlinge sind die ersten Blumen, die davon zeugen. Hier und da, in geschützten Winkeln, sieht man sie schon durch die schützende Laubschicht blitzen.  Auch an den Sträuchern tut sich etwas. So hat meine Forsythie schon richtig dicke Knospen. Aber aus Erfahrung weiß ich: Das dauert noch. Aber wenn sie erst blüht, ist der Winter definitiv vorbei.

Der Februar ist die richtige Zeit für einen Gehölzschnitt. Sträucher und Bäume befinden sich noch in der Ruhephase und sind kahl. So können Sie gut sehen, ob sie einen Rückschnitt benötigen. Auch Obstbäume können noch beschnitten werden. Allerdings ist hierbei einiges zu beachten: Damit die Wunden schnell wieder zuwachsen, aber auch um Faulstellen zu vermeiden, kommt es auf die richtige Schnittführung an. Geschnitten wird kurz über einer Knospe oder bei größeren Schnitten über einer Abzweigung. So kann sich das Wundgewebe gut entwickeln. Eine Ausnahme bildet hierbei der Rhododendron.

Sie haben noch vier Wochen Zeit für diese Pflegearbeiten. Denn Bäume, Hecken und Sträucher dürfen zum Schutz von Vögeln nur bis Ende Februar stark beschnitten werden. Auch der starke Rückschnitt bis kurz über den Boden, das „Auf-den-Stock-Setzen“, ist danach nicht mehr gestattet.

Auch Hortensien können jetzt zurückgestutzt werden. Aber auch hier hängt es von der Art ab. Bekannte Sorten wie die Bauern, die Kletter oder Tellerhortensie, legen ihre Blüten bereits im Vorjahr an. Die Anlagen dieser späteren Austriebe sind im Winter schon gut zu erkennen. Geschnitten werden sie im Februar / März. Bei diesen Hortensien sollten nur erfrorene und abgestorbene Triebe samt alter Blütenstände entfernt werden. Der Schnitt erfolgt unterhalb der alten Blüte – direkt über dem frischen Knospenpaar.

Ist die Pflanze schon älter und hat an Blühkraft verloren, können zusätzlich einige ältere Triebe bodennah abgeschnitten werden. Für die Verjüngungskur einer älteren Hortensie lohnt sich ein radikaler Rückschnitt. Das heißt, der Strauch wird bis zu einer Handbreit über dem Boden abgeschnitten. 

Für Rispen- und Waldhortensien gelten allerdings andere Regeln. 

Im Unterschied zur ersten Gruppe blühen Rispenhortensien und Waldhortensien (auch als Schneeballhortensie bekannt) am einjährigen Holz. Sie bilden ihre Knospen also im Jahr der Blüte. Beide Hortensien-Arten können deshalb kräftig zurückgeschnitten werden, es sollten ein bis zwei Augenpaare pro Trieb stehen bleiben. Der Rückschnitt kann ab Herbst erfolgen, der beste Zeitpunkt ist jedoch, je nach Witterung, das zeitige Frühjahr. Da die Pflanzen gegenüber Frost relativ unempfindlich sind, drohen bei frühzeitigem Rückschnitt keine schlimmen Frostschäden.

Wichtig: Auf jeden Fall vor dem Austrieb schneiden. Bei einem gemäßigten Rückschnitt wird die Pflanze um ein Drittel gekürzt. Geschnitten wird immer dicht oberhalb eines Knospenpaares. Pro Trieb sollten im äußeren Teil der Rispenhortensie mindestens ein bis zwei Augenpaare, im Inneren für eine schöne Form drei bis vier stehen bleiben. Zusätzlich sehr dünne sowie nach innen wachsende Triebe und Totholz entfernen – und die Pflanze wird es Ihnen mit einer wahren Blütenpracht danken.

Außerdem wird es Ende Februar Zeit, die Beete für die kommende Aussaat vorzubereiten. Falls Gründüngung vorhanden ist, sollte diese entfernt oder eingearbeitet werden. Anschließend wird der Boden aufgelockert und Kompost oder ein anderer organischer Dünger eingearbeitet. Wenn das Gemüsebeet arm an Humus ist, was gerade bei jüngeren der Fall sein kann, ist es ratsam, einen Bodenaktivator zu nutzen. Dieser fördert aktiv ein gesundes Bodenleben und damit eine lockere Bodenstruktur. Falls Sie schon etwas aussäen wollen, denken Sie daran, dass Februar und März auch noch mit Nachtfrösten aufwarten können – teilweise auch tagsüber. Dann sollten die frischen Triebe mit einem Fließ geschützt werden.

Für alle Kartoffelfans, die es kaum erwarten können, ihre eigenen Kartoffeln zu ernten: Jetzt ist die richtige Zeit, ihre Lieblingsknolle vortreiben zu lassen. Dafür die Saatkartoffeln möglichst hell bei 12 bis 15 Grad nebeneinander locker in eine Kiste legen.

Auch Stauden, die im Spätsommer oder Herbst blühen, können jetzt während der Gartenarbeit im Februar geteilt werden. Der Zweck der Teilung: Die Pflanzen bleiben vital und blühfreudig. Jedoch sollten Aster, Fetthenne und Co. nur geteilt werden, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist. Anders sieht es bei Frühlings- oder Sommerblüher aus. Diese werden erst nach der Blüte geteilt, da sie sonst weniger Blüten tragen. 

Zwar ist der Rasen noch in der Winterruhe. Aber auch er freut sich über ein bisschen Zuwendung. Leichte, sandige Böden verfügen über einen geringeren Nährstoffspeicher als lehmige und stark humose Böden. Dem Rasen sollte zwischen Ende Februar und Anfang März ausreichend Stickstoff als Motor des Wachstums angeboten werden. Das hilft, seine Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern zu stärken. Idealerweise wird also bereits jetzt ein vornehmlich organischer Rasendünger verteilt.    

Tipps fürs Vorziehen

Die ersten Pflanzen können schon ab Februar vorgezogen werden: Chilis, Physallis, Paprika. Dafür am besten Anzuchterde nehmen und saubere Behältnisse (auch gespülte Joghurtbecher sind möglich), die durchsichtige Plastik-Abdeckhaube haben. Überschüssiges Gießwasser muss abfließen können, die Gefäße nach der Saat abdecken, um ein feuchtes Klima zu schaffen.     sip