Alles neu macht der Mai

Gartentipps für den Wonnemonat

Von Simone Jacobius

Endlich geht es wieder richtig los. Gefühlt stecken wir schon mitten drin im Sommer, dabei ist gerade erst Anfang Mai. Dennoch, die Bäume sind schon fast alle üppig grün, der Rasen ist schon mehrmals gemäht worden und irgendwie blühte alles gleichzeitig – Frühblüher, Azaleen, Rododendren, die Obstbäume... Schade, das einiges Mitte April doch noch Frost abbekommen hatte. Denn da ging die Temperatur nochmal in der Nacht auf bis zu minus fünf Grad runter. Eindeutig zu kalt für Sommerblumen. Wer gut war, hat seine Sensibelchen vorher noch schnell wieder in die warme Stube geholt oder sie abgedeckt. Dennoch: Die frischen Triebe meines  Winterhibiskus haben einen Knacks wegbekommen, auch die Blätter der Magnolie sehen gerade nicht so gut aus. Aber ich denke, die Wärme wird es jetzt wieder richten und neue Triebe zum Vorschein bringen.

Vieles kann jetzt neu gesät und gepflanzt werden. So manches ist schon reif und bereit für die Ernte. Es gibt also genug zu tun. Aber aufgepasst: Die berühmt berüchtigten Eisheiligen stehen noch an. Noch kann keiner sagen, ob die letzte Frostperiode schon die vorgezogenen Eisheiligen waren. Aber Prognosen gehen davon aus, dass sie uns noch ereilen – nur etwas später als normal. Deswegen sollte man mit dem Säen und Auspflanzen von Pflanzen lieber bis nach den Eisheiligen warten. Denn diese markieren einen Wendepunkt im Gartenjahr. Wirklich sicher, dass es keinen Frost mehr gibt, können Sie sich erst nach der „Kalten Sophie“ am 15. Mai sein. Danach kann nach Herzenslust fast alles im Garten angebaut werden. Dann können auch die auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogenen Pflanzen endlich ins Freibeet. Bohnen dürfen dann direkt ins Beet gesät, die im Herbst ausgebuddelten Knollen von Dahlien, Canna und Gladiolen wieder rausgesetzt werden.

Ziergräser sehen wunderschön neben blühenden Stauden aus. Sie können aber auch als Sichtschutz eingesetzt werden oder ein Beet gestalten indem man es mit Hilfe der Gräser in unterschiedliche Höhen staffelt. Ziergräser können zwar das ganze Jahr über gepflanzt werden, doch Frühling und Herbst sind die besten Zeiten. 

 Der Vorteil ist: Gräser sind pflegeleicht. Aufrecht wachsende Arten wie das Chinaschilf oder die Rutenhirse können den ganzen Winter über stehen bleiben. Oft reicht es im Frühling, nur die Blütenstände abzuschneiden und die Pflanzen mit einer Harke auszukämmen. Fällt ein Gras allerdings nach dem ersten Frost auseinander, sollte es gestutzt werden.

Vor allem jetzt in der Wachstumsphase sollten Sie Ihren Garten mit ausreichend Wasser versorgen. Vor allem Aussaaten und Jungpflanzen müssen ausreichend feucht gehalten werden. Auch Obstgehölze und Rosen sind bei Trockenheit für Wassergaben dankbar. Apropos Rosen: Ab Mitte Mai können diese mit einem geeigneten Langzeitdünger versorgt werden. 

 Eine Mulchschicht hilft übrigens dabei, Wasser zu sparen. Beim Mulch handelt es sich in der Regel um eine Bodenbedeckung aus natürlichen, leicht verrottbaren, organischen Materialien wie getrocknetem Rasenschnitt, Laub oder Rindenulch, die auf Beete, unter Stauden und Obstgehölzen ausgebracht werden. Die je nach Material mehr oder weniger dicke Schicht (Rasenschnitt max. 2 cm, Rindenmulch max. 5 cm) schützt den Boden vor Witterungseinflüssen wie Frost, Wind und Regen, verhindert, dass im Boden gespeichertes Wasser im Sommer zu rasch verdunstet und reguliert unerwünschte Wildkräuter – und sorgt für eine Verbesserung des Bodens. Unterm Strich also weniger wässern und weniger jäten. Wer düngen möchte, sollte das auf jeden Fall vor dem Mulchen tun. 

Genießen Sie jetzt die schöne Jahreszeit und lassen Sie sich nicht durch die üppig fliegenden Mücken vergraulen.