Wie geht‘s weiter mit dem Müggelpark?

mein.real schließt Ende März. Gespräche mit einem Nachfolger laufen

Von Simone Jacobius

Die Verbrauchermarktkette mein.real, die auch den Verbrauchermarkt im Müggelpark Gosen betreibt, hat im Herbst 2023 Insolvenz angemeldet. Einige der Märkte sollten allerdings von der Supermarktkette Rewe übernommen werden. Und das war auch für den gerade erst herausgeputzten Markt in Gosen geplant. Doch Anfang Dezember ist auch das letzte Fünkchen Hoffnung für den Markt im Müggelpark geplatzt: 

mein.real wird Ende März schließen, und das, obwohl gerade erst alles renoviert und neu hergerichtet wurde. Bei einer Betriebsversammlung sind alle Mitarbeiter Anfang Dezember über die Schließung informiert worden. Die Kündigungen sind erst kurz vor Weihnachten rausgegangen. Das war ein „tolles Weihnachtsgeschenk”!

Mit mein.real verschwindet ein sogenannter Ankermieter, also eine tragende Säule des Einkaufscenters. Die Auswirkungen sind bereits zu spüren. So hält sich ein interessierter Bäcker, der den vorherigen ersetzen soll, erst einmal zurück und macht seinen Einzug von einem neuen Ankermieter abhängig. Generell stehen viele der Ladenflächen leer. „2024 wird definitiv ein schweres Jahr für uns”, heißt es aus dem Centermanagement. Dennoch ist die Geschäftsführung optimistisch, einen neuen Ankermieter zu finden. Gespräche laufen bereits, werden im Januar fortgesetzt. „Es handelt sich wieder um einen Lebensmittelmarkt“, beruhigt das Management. Andernfalls gäbe es in Gosen-Neu Zittau keinen Supermarkt mehr, nur einen Discounter. Der nächste Bäcker ist erst in Neu Zittau.

Doch eines ist jetzt schon klar: Es wird keinen nahtlosen Übergang geben können. Eine Versorgungslücke wird es definitiv geben für eine gewisse Zeit – mindestens so lange, wie das Ausräumen des alten und das Einräumen des neuen Marktes dauert. Die Hoffnung ist, mit dem Einzug eines neuen Ankermieters dann auch wieder die kleineren Geschäftsflächen mit Leben füllen zu können.

Auch für viele Müggelheimer ist der Müggelpark ein wichtiges Nahversorgungszentrum, gibt es hier doch ansonsten nur Discounter im Ort. Viele, die eine Bedientheke bevorzugen, fahren also nach Gosen oder ins Allende-Center – wenn sie sich nicht ihre Lebensmittel gleich aus der Stadt mitbringen. Nachdem dem Feinkost-Bio-Laden Goldgrün im Sommer der Mietvertrag nicht verlängert wurde, haben wir kaum noch Bio- und exklusivere Lebensmittel mehr im Ort. Jetzt heißt es Daumen drücken für Gosen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ende Januar erfahren wir vielleicht mehr.